<<fadein 2s>><h2 align="center">Verlaufen in Perpignan</h2><</fadein>>
<<fadein 2s 3s>><p align="center"><img src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/06/Escut_de_Perpiny%C3%A0.svg" width="128" height="140"></p><</fadein>>
<<fadein 3s 5s>><p align="center"><<button [[Start|Kopfhörer]]>><</button>></p><</fadein>>
<<silently>><<set $Ort to "Nirgends">>
<<set $Zeit to "Zeitlos">>
<<set $inventar to "nix">><</silently>>Eine ErkundungJan FischerOrt: $Ort
Zeit: $Zeit
<<link 'Inventar'>>
<<popup 'Inventar' 'Inventar'>><</link>>
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<<button Hilfe!>><<dialog 'Hilfe'>>Etwas funktioniert nicht? Schade.
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<small>Zuletzt aktualisiert: 24.10.23</small><img src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/06/Escut_de_Perpiny%C3%A0.svg" width="64" height="70"><<if $prota is "sie" and $inventar isnot "nix">><<display "invsie">><</if>><<if $prota is "er" and $inventar isnot "nix">><<display "inver">><</if>><<if $inventar is "nix">>Nichts da.<</if>><<cacheaudio "zug" metro.mp3>>
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Verlaufen in Perpignan<<silently>><<set $traumlied to "1">><</silently>>
Es klingt ganz fern.<<silently>><<audio "loop" fadeout>> <<audio "stadt" play loop>><audio "vent" loop play>> <<if $music is "on">><<set $audio to "chill">><<audio "chill" play loop>><</if>><<set $Zeit to "18:00">><<audio "check" volume 0 fadeoverto 10 1>><<set $Ort to "Annas Wohnung">><<set $ps to "2">><<set $prota to "sie">><<set $nachrichten to "0">><<set $geld to random(7,100)>><<set $handy to "1">><<set $inventar to "was">><</silently>> Die Fenster sind geschlossen, die Vorhänge sind zugezogen, der Ventilator an der Decke wälzt die Luft durch den Raum und Anna liegt schwitzend im muffigen Zwielicht.
Eine Welle, hatte sie immer gedacht, sei etwas, das sich bewegt, sich langsam aufbaut, über Kilometer, träge in Richtung Land rollt, kurz, während sie sich mit einer Schaumkrone bricht, ihre Energie verliert, zu gleichen Teilen am Ufer versackt und ins Meer zurückfließt. Ein langer Aufbau, eine plötzliche Entladung.
Die Hitze ist keine Welle. Sie ist eine Flut, die über die Dünen bricht und dahinter, dort, wo vorher die Menschen in ihren Strandhäusern in der Sonne lagen und ihren Wein getrunken haben und ihre Handtücher nach einem Tag am Wasser zum Trocknen aufgehängt, alles unterspült und einen See aus trübem, unbewegtem Brackwasser zurücklässt.
Nur, dass das Meer kilometerweit entfernt ist. Die Stadt hinter den Vorhängen ist unsichtbar, aber es gibt Geräusche, die sich schlierig unter das Rauschen des Ventilators mischen wie roter Sirup in einen viel zu süßen Cocktail. Autos, die sich langsam aneinander vorbei drängen, ihre Fahrer, die dabei hupen. Hin und wieder das schnelle Geklacker von Schuhen auf dem Pflaster. Die frisierten Mopeds, die dazwischen umher knattern. Die Musik aus der Bar unten, zwei alte Männer, zwei Gitarren, irgendwelche Percussion, etwas schmachtendes auf Spanisch, von dem sie nur die Hälfte versteht. Die Gespräche, jetzt noch gedämpft unter dem Druck des blauen Himmels. Je pastelliger er wird, weiß sie, desto lauter werden die Gespräche, und irgendwann, wenn der pastellene Farbverlauf zu einem dunklen Blau verblasst ist, wird das Lachen lauter geworden sein, die Gespräche betrunkener, und sie wird, immer noch schwitzend, auf dem Bett liegen und warten, bis die letzten Gäste nach Hause getorkelt sind. Die Geräusche tragen gut bis zu ihr in den zweiten Stock.
//Je me couche très tard et je me lève mytho// steht auf einen Graffiti auf der anderen Straßenseite. Der erste Teil stimmt. Beim Rest ist sie sich nicht sicher.
Seit die Hitze alles unterspült hat, war Anna nicht mehr draußen. Hat sie die Vorhänge nicht mehr geöffnet. Sie hat geschwitzt, gelegen. Hat auf ihren [[Laptop]] gestarrt. Auf ihrem Handy herumgetippt und [[Nachrichten|nachricht_schreiben]] geschrieben. Sie hat auch Lust, aufzustehen und aus dem Fenster [[über die Stadt zu schauen|fenster]], einfach, damit die Trägheit aufhört.<<silently>><<set $Ort to "Bahnhof">><<audio "loop" fadeout>><<audio "laufathmo" loop play>><<if $music is "on">><<audio "lauf" loop play>><<set $lauf to "1">><</if>><<set $ticket to "1">><<set $buch to "1">><<set $portemonnaie to "1">><<set $gitarre to "1">><<set $pe to "1">><<set $prota to "er">><<set $inventar to "was">><<set $Zeit to "16:15">><<set $geld to random(7,100)>><</silently>>Die Riemen seines Rucksacks schneiden ihm den Rücken, die die Gitarre in seiner Hand schlackert beim Laufen und stöße gegen seine Beine, als der aus dem Zug in die Hitze und den beschwingten C6-Akkord der SNCF tritt.
Er hat die Hitze und die Erinnerung erwartet. Die brauen Gräser und die traurig im Wind vom unsichtbaren Mittelmeer schwingenden Palmen, die Flamingos, die in halb ausgetrockneten Brackwasserseen nach Nahrung suchten, die Zugfenster, die trotz der Klimaanlage warm sind, wenn er sie berührt, während sie über den schmalen Bahndamm zwischen den Seen fuhren: Die Landschaft strahlte Hitze aus, die ihn am Wand trifft, als er auf den Bahnsteig tritt. Seit ein paar Monaten, hat seine Mutter ihm am Telefon gesagt, hätte es hier nicht geregnet. Er glaubt es sofort, du Luft ist trocken, die Sonne schneidet fast schon in die Haut, sobald man aus dem Schatten tritt.
Der Akkord, die vier Töne, C-E-G-A, treffen ihn tiefer. Er hatte fast vergessen, dass es ihn gibt, hat ihn öfter nicht gehört als nicht gehört, das akutische Äquivalent eines gefälligen Logos in unaufälligen Farben. Er hat ihn lange nicht gehört, genau, wie er lange nicht die Schriftart auf dem Ortschild gesehen hat, zweisprachig, französisch und catalan: //Perpignan - Perpinyà//. Die Schriftart, die Töne: Beides halb vergessene Erinnerungen an etwas, dass einmal so normal war, dass er es nie beachtet hat. Er ist zurück, und war es lange nicht mehr.
Seine Schultern schmerzen und ihm bricht der Schweiß aus, während er in dem Pulk all der anderen, die aus dem Zug gestiegen sind in Richtung der Rolltreppe geht, zwischen Abschnitt U und V. 20 Minuten Fußweg seien es zur Wohnung, hat Vincent ihm geschrieben. Ein Taxi koste etwa 30 Euro. Er schaut in sein Portemonnaie. $geld Euro. Außerdem hat er Hunger. Irgendwo hier müsste es einen Supermarkt geben, glaubt er, irgendein Geschäft, das nicht überteuert ist oder so tut, als sei es mehr, als es ist.
<<if $geld gte 30>>Am Fuß der Treppe ist ein Schild, rechts geht es in die [[Innenstadt|fussweg]], links zum [[Taxi-Stand|taxi]]. <<else>>Er seufzt. Er muss [[zu Fuß|fussweg]] gehen.<</if>> Oder vielleicht erst einmal etwas zu [[essen|supermarkt]] kaufen.<<silently>><<set $zitat to either("1","2","3","4","5")>><<if $music is "off">><<audio "loop" fadeout>><</if>><</silently>>
<<if $zitat is "1">> //Ich nahm an allem ein stilles, doch eindringliches Interesse. Eine Zigarre im Mund und eine Zeitung auf den Knien, hatte ich mich den Nachmittag über damit unterhalten, in die Zeitung zu blicken oder die anderen Gäste zu beobachten oder durch die rauchgetrübten Scheiben auf die Straße zu schauen.//
E.A. Poe - Der Mann in der Menge <</if>><<if $zitat is "2">> // Ich verließ endlich das Hotel und mir schien die Wirkung auszubleiben oder so schwach werden zu sollen, dass die Vorsicht des Daheimbleibens unterlassen werden mochte. Erste Station das Café Ecke Cannebière und Cours Belsunce. Vom Hafen gesehen das rechte, also nicht mein gewöhnliches. Nun? Nur das gewisse Wohlwollen, die Erwartung, Leute einem freundlich entgegenkommen zu sehen. Das Gefühl der Einsamkeit verliert sich recht rasch. Mein Stock fängt an, mir besondere Freude zu machen. //
Walter Benjamin - Haschisch in Marseille <</if>><<if $zitat is "3">> // Kurz bevor ich meine ziellosen Wanderungen aufnahm, hatte ich mir angewöhnt, Zugvögel zu beobachten, und heute frage ich mich, ob zwischen beidem ein Zusammenhang bestand. An Tagen, an denen ich früh genug zu Hause war, blickte ich aus dem Fenster wie ein Augur, der den Himmel nach Zeichen absucht, und hoffte, das Wunder der natürlichen Immigration zu erleben. Jedes Mal, wenn ich Gänse erspähte, fragte ich mich, wie unser Leben hier unten wohl aus ihrer Perspektive aussah. //
Teju Cole - Open City<</if>><<if $zitat is "4">> // Ich bin die Mutti, die den Kinderwagen schiebt, Beobachterin der Straße. Ich bin der Mann, der seinen Vater verloren hat. Ich bin die Frau, die auf der Straße trödelt aus Protest. Ich bin die Frau, die protestieren geht, deren Füße im Alltag Mahnmale berühren, die anhält und darüber schreibt. Ich bin diejenige, die geschunden wurde und nachts durch die Straßen geht, um sich wieder sicher zu fühlen. Ich laufe durch Gebiete, in denen Krieg herrscht. Ich bin diejenige, die den Krieg in ihren Erinnerungen mit sich trägt. Ich höre genau hin. Ich beobachte unsere Räume in Zeitlupe von der Shopping Mall bis zu deinem Hinterhof. Ich verschlinge jeden einzelnen Pflasterstein. Ich bin die Bouncerin im Club deiner Wahl. Durch mich läuft der Rhythmus der Stadt. Ich wandle zwischen den Geschlechtern und ihren Vorstellungen, auf der Suche nach Sex, auf der Suche nach nichts Bestimmtem, ich bin überall auf der Welt und laufe und laufe und laufe. //
Özlem Özgül Dündar, Mia Göhring, Ronya Ohtmann und Lea Sauer (hg.) - FLEXEN. Flâneusen schreiben Städte<</if>><<if $zitat is "5">>// I'm walking slowly through some town with no name
In some place I don't know
With nothing to say
To the people I don't meet
I wait for the train
With a full bowl of water in my hands in the rain //
Kae Tempest - Water in the Rain<</if>>
[[Weiter|start2]]<h2 align="center">Wen möchtest du begleiten?</h2>
<h3>[[Anna|sie]]</h3>
Im Moment liegt Anna während der dritten Hitzewelle des Jahres in ihrer Wohnung und hat schon seit mehreren Tagen niemanden gesehen und mit niemandem gesprochen.
<<link 'Anton'>><<dialog 'Auf dem Weg'>>Anton braucht noch ein bisschen, um anzukommen.<<onopen>><<audio "zug" play>><<onclose>><<audio "zug" stop>><</dialog>><</link>>
Zur Zeit sitzt Anton im Zug und kommt in einigen Minuten in der Stadt an, in der er seine Familie zum ersten Mal seit mehreren Jahren treffen will.
<<audio "stadt" stop>>
<<audio "vent" stop>>
Er weiß nicht mehr, wer ihm das Portemonnaie geschenkt hat. Vielleicht eine Ex-Freundin, Maike, Laura? Es ist alt, er hat vergessen, an wen es eine Erinnerung sein soll. Es ist aus schwarzem Leder, Kunstleder, vielleicht, wenn Maike es ihm geschenkt hat, sie war Vegetarierin. Es ist alt und abgeschabt. Das Kleingeldfach ist nicht benutzbar, der Verschluss ist kaput und das Kleingeld fällt immer wieder raus. Es ist nicht viel darin, ein Ausweis mit einem Foto, auf dem er neutral der Zukunft entgegenschaut. Außerdem $geld Euro.<<silently>><<audio "loop" play loop>><</silently>>Am besten läufst du mit Kopfhörern durch die Stadt.
[[Ich möchte nur die Stadt hören.|Start][$music to "off"]]
[[Ich möchte die Stadt und die Musik hören.|Start][$music to "on"]]
Immer wenn sie auf das Display schaut, denkt sie, wie die Risse im Display Geschichten erzählen wie Narben, wie die an ihrem Knie, zum Beispiel, sie ist gestürzt, sie vermutet, sie war betrunken, obwohl es sich zu dem Zeitpunkt nicht so anfühlte. Die Treppe war steil, eine dieser Dachgeschosstreppen, die steiler sind als die davor und ihr Fuß trat ins Leere. Die Wunde am Knie hat sie erst am nächsten Morgen gefunden, als sie das Blut in ihrer Bettwäsche zu dessen Quelle verfolgte. Als sie fiel, hatte sie das Handy in der Hosentasche.
<<if $nachrichten is "gelesen" and $damien is "1">><<link 'Anna liest die Nachricht von Damien noch einmal.'>><<popup 'smsda3' 'Damiens Nachricht'>><</link>><</if>><<if $nachrichten is "gelesen" and $carmen is "1">><<link 'Anna liest die Nachricht von Carmen noch einmal.'>><<popup 'smsca2' 'Carmens Nachricht'>><</link>>Vielleicht ist es einfach Zeit, sich von ihr zu verabschieden.<</if>><<if $nachrichten is "gelesen" and $mutter is "1">><<link 'Anna liest die Nachricht von ihrer Mutter noch einmal.'>><<popup 'smsmu2' 'Mutters Nachricht'>><</link>> Sie weiß nicht, ob sie ihr näher kommen soll oder noch weiter wegrücken.<</if>><<silently>><<set $laptop to "1">><<set $nachricht to "0">><<set $fenster to "0">><<set $ps to "5">><<audio "tuer" play>><</silently>>Anna dreht sich auf dem Sofa in Richtung Boden, packt mit einer Hand ihren Laptop und legt ihn sich auf den Bauch. Der Monitor leuchtet blau auf. Ihr Gesicht wird vom Desktophintergrund beleuchtet, eine Unterwasserszene, auf der ein tauchender Eisbär zu sehen ist. Das Licht gräbt Schatten in ihr Gesicht, vertieft die Linien um die Augen und den Mund. Sie öffnet den Browser. Keine neuen Benachrichtigungen, keine Mails, noch nicht einmal Spam. Sie klickt sich eine Weile durch die geöffneten Tabs, ein paar davon hat sie einfach vergessen zu schließen, andere für später aufbewahrt, sie erinnert sich nicht daran, welche welche waren, Lust hat sie auf nichts davon. Keine Nachrichten, keine Videos, nichts buntes, nichts dramatisches, sie möchte nicht wissen, was Menschen, die sie oberflächlich kennt, gerade tun oder an welcher neuen Kante die Welt gerade wieder zu zerbröseln beginnt.
Die Band unten hat mittlerweile aufgehört. Nur ein Soundcheck, normalerweise fangen sie später an, wenn die Sonne schon untergegangen ist und die Temperaturen erträglicher. Wenn sie die Fenster öffnet und mit der Musik die kühle Nachtluft hereinwehen lässt.
Sie öffnet Google Maps und gibt ihre Adresse ein. Schaltet Streetview an. Sie kann sich noch daran erinnern, als das Auto hier vorbeigefahren ist, im Winter, und während sie in der Hitze liegt und weiß, dass der Platz unten flimmert und die Kondenstropfen an den kalten Getränken unten in der Bar herunterlaufen, betrachtet sie den Platz von unten, ihren Balkon, ihre Wohnung, die Menschen auf der Straße, die in Wintermäntel gehüllt darüber laufen, geduckt, so schnell wie möglich mit möglichst wenig Angriffsfläche gegen den Wind. Auf dem Bild sind sie in der Kälte erstarrt.
Sie erinnert sich gerne daran. Sie hat aus dem Fenster gesehen, als das Auto mit der Kamerastange auf dem Dach vorbei gefahren ist, und bildet sich ein, auf dem Bildschirm ihr Gesicht zu sehen, ein blasser Schatten, der in die Kamera schaut.
<<fadein 2s 25s>>Und dann, irgendwann, verarbeitet ihr Gehirn das Geräusch, das schon eine Weile im Hintergrund herumlungert. Jemand hat [[geklingelt|klingel]].<</fadein>> <<silently>><<set $laptop to "0">><<set $nachricht to "1">><<set $handy to "1">><<set $fenster to "0">><<set $ps to "4">><<set $inventar to "was">><</silently>>Anna scrollt durch ihre Kontakte. Sie möchte niemanden sehen, möchte nur hier liegen und darauf warten, dass sie nicht mehr schwitzt. Sie möchte niemandem schreiben, alleine die Vorstellung kommt ihr anstrengend vor, irgendetwas dort hinaus in die Stadt zu schicken, durch die Hitze, eine Botschaft, die sich irgendwie über die Dächer bewegt, irgendwo landet, kilometerweit entfernt: Das ist lächerlich.
Ihr Daumen bleibt beim Namen ihrer Mutter hängen. Vielleicht könnte sie ihr schreiben, das hat sie lange nicht. Aber ihre Mutter würde zurückrufen, und sie hat keine Lust mit ihr zu sprechen, wenn sie von ihren Tagen erzählt, die immergleichen Geschichten von den Nachbarn und den Problemen mit der Kanalisation und der Mülltrennung, nichts könnte ihr ferner sein.
Sie scrollt weiter. Sie könnte Damien schreiben. Sie saßen unten in der Bar, vor ein paar Monaten, sie hatten sich, meint sie, über Tinder kennengelernt, jedenfalls war es etwas in der Art und er sprach eine Flasche Wein lang von seiner Arbeit und fragte sie nichts. Hatte er in einer Bank gearbeitet? Oder als Koch? Sie erinnert sich nicht mehr und hat eigentlich keine Lust auf ihn, aber er würde vermutlich kommen, es wäre einfach, sie müsste nichts sagen, einfach nur die Belanglosigkeiten bei Wein über sich fließen lassen und sich am Ende fühlen als hätte sie etwas geschafft, mit einem echten Menschen interagiert.
Der nächste Name, bei dem ihr Daumen stoppt, ist Carmen. Carmen. Vielleicht-irgendwie-Ex, aber eigentlich nicht richtig, vielleicht beste Freundin, aber auch nicht ganz und irgendwie auch mehr, vielleicht nur ein kurzer Kuss, vielleicht waren sie zusammen und haben es nicht gemerkt. Das war vor Jahren schon. Warum auch immer sie die Nummer noch im Telefon hat. Sie hat jetzt ein Kind und ist eine offene Stelle, die Anna wenig Lust hat zu begutachten.
Sie könnte aufstehen. Könnte das Handy wieder weglegen, alle diese Namen und Vergangenheiten ignorieren und sich auf das Rauschen vom Platz unten konzentrieren. Die Band hat jetzt zwar aufgehört, den Soundcheck beendet, aber irgendwann heute Abend wird es Musik geben.
Sie denkt an ihre [[Mutter|mutter]]. An [[Damien|damien]]. An [[Carmen|carmen]]. Jetzt, während sie an andere Menschen denkt, kommt sie sich einsam vor. Als könne sie ein paar Worte gebrauchen.<<silently>><<set $laptop to "0">><<set $nachricht to "0">><<set $fenster to "1">><<set $ps to "3">><<audio "tuer" play>><</silently>>Die Vorhänge sind schwer, dunkelrot. Anna lässt die Fenster tagsüber zu und öffnet sie nachts, wie ihre Mutter ihr das immer gesagt hat. Man muss die Kühle der Nacht einfangen, die kälteste Zeit zwischen drei und vier Uhr Morgens.
Sie zieht die Vorhänge beiseite, zuerst kann sie durch die Scheibe nichts erkennen, um diese Tageszeit steht die Sonne direkt darauf, das Fenster ist warm, als sie es berührt und das Licht schmerzt ihr in den Augen. Die Band unten hat mittlerweile aufgehört, ein Soundcheck vielleicht nur, normalerweise fangen sie später an, wenn es dunkel und kühler geworden ist, sie hört ihnen beim Einschlafen durchs offene Fenster zu, so lange, bis die betrunkenen Gespräche lauter werden als die Musik oder die Musik aufhört, dann steckt sie ihre Ohrstöpsel in die Ohren.
Ihre Augen gewöhnen sich langsam an das Abendlicht, das die sandsteinfarbenen Häuser leicht in Richtung rosa verfäbt. Im Vordergrund die zwei, drei Dachterassen, auf denen verlassene Liegestühle stehen, auf einer flattert ein angegrauter Bambussichtschutz. Dahinter der Kirchturm, eine luftige Konstruktion aus Metall, in der eine Glocke hängt, die aussieht als schwebe sie darin. Weiter hinten der Turm einer anderen Kirche, klein, gedrungen, mit gemauerten Fensterscharten. Rauchschwalben kreisen am Himmel.
Sie öffnet das Fenster, die Luft ist frischer als sie gedacht hätte, aber die Hitze trifft sie wie eine Wand, die Geräusche kommen direkt danach, das Rauschen der Gespräche und der Autos, ihr Blick hält sich an der Space-Invader-Kachel in katalanischem gelb-rot gegenüber fest, an der in Bauschutz eingepackten Statue von Hyacinthe Rigaud, von der nur der Kopf herausschaut: die vertrauten Dinge, während von der Bar, von den Kebabläden, der Pizzeria, der Brasserie, das beginnende Abendleben der Stadt auf sie einprasselt. Für ein Tagesleben ist es zu heiß. <<fadein 2s 25s>>Und, irgendwo im Hintergrund, noch etwas anderes, dringenderes. Sie hat das Geräusch länger nicht gehört und braucht eine Weile, bis sie es als ihre [[Türklingel|klingel]] identifiziert.<</fadein>><<silently>><<set $pe to "3">><<if visited("rueckweg")>><<set $Zeit to "16:45">><<set $Ort to "Place Salvador Dalí">><<else>><<set $Zeit to "16:30">><</if>><</silently>><<if ndef $sandwich>>Der Bahnhofsvorplatz ist sandfarben, es gibt keinen Schatten außer dem von zwei, drei Bäumen, die sich saftlos über schmale Bänke beugen. Daneben eine Brasserie, die damit wirbt, dass die Küche immer geöffnet hat. Es gibt //Sandwichs//, irgendeine //Plat du jour//, ein paar Leute sitzen davor unter der Markise und trinken Bier. Es gehört ein Hotel dazu, das //Paris - Barcelone//. <</if>><<if $sandwich is "veggie" or "fleisch">>Er steht auf und setzt sich den Rucksack wieder auf.<</if>> Die Träger des Rucksacks schneiden in seinen Rücken. Von der breiten, palmengesäumten Straße - auf seinem Handy steht: Avenue Général de Gaule - weht ihm der Fettgeruch der Kebab- und Tacoläden entgegen. Das mit den Tacos hat er nicht mitbekommen, eine Mode, ein neuartiges Fast Food, das mit Sicherheit irgendeine eigenartiges kulturelle Transformation durchlaufen hat, bis es in die Buden in diesem Bahhofsviertel gelangt ist. Zwanzig Minuten.
Die unterschiedlichen Fettgerüche differenzieren sich auf dem Weg auseinander, Laden nach Laden, jeder riecht ein bisschen anders, schärfer, muffiger, ranziger, während er auf dem engen Weg zwischen Palmen und Plastikstühlen versucht, nirgends anzustoßen. Manchmal riecht es, als hätte jemand in die Einfassungen der Palmen gepinkelt. Zwei Obdachlose mit einem Pappbecher vor sich liegen in einem der Hauseingänge.
Trotzdem sind da Reste, die sich in als ausgefranster Hintergrund in die Bahhofsviertelszenen drängen: angegraute Säulen vor den Gebäuden, verschlungene Ornamente, Reste von nackten Frauen, von Blüten, die über den Eingängen abbröckeln. Schweiß läuft ihm über den Rücken, wird vom Polster aufgesogen, er will so schnell wie möglich weiter, einfach nur etwas trinken, auf dem Bett liegen, vielleicht später noch einen Wein trinken. Er sieht nicht viel. Trotzdem sieht er, dass die Straße einmal eine Prachtstraße gewesen sein muss, irgendwann in einer Zeit mit Pferdekutschen, als ein Haus im Bahnhofsviertel ein Statussymbol gewesen sein muss und keine letzte Wahl.
Vor einem der Häuser bleibt er stehen, muss einfach stehen bleiben: Eine Villa, an der alles Belle Époque schreit, verschnörkelte Jugendstillampen, bunte Glasmosaike in den Fenstern, überall Türmchen und Veranden. //Hôtel Drancourt// liest er auf einer Tafel, die am Zaun angebracht ist. Das Haus ist verammelt, die Fenster geschlossen, die Erdgeschosstüren zugenagelt, wie blind. Aber die Vergangenheit suppt heraus, unspezifische Geister irgendeines Wohlstandes, die Reste einer anderer Zeit, morbide, untot. Hat hier ein Händler gewohnt? Ein Politiker? Jemand, jedenfalls, der der Welt seine Wichtigkeit mitteilen wollte.
Er geht weiter, Apotheken, ein Musikgeschäft, ein Restaurant, das aussieht, als stünden hauptsächlich Salmonellen auf der Speisekarte. Am Ende der //Avenue Général de Gaulle// kreuzt eine Hauptstraße. //Boulevard Félix Mercader//, steht auf seinem Handy. Dahinter ist ein großer Platz, der einmal den Höhepunkt der Bahnhofsstraße gebildet haben muss. Ein Gebäude mit einer runden Kuppel steht darauf, die Widmung //Aux dames de France// ist darunter eingemeißelt. Die Fenster sind grau und staubig, das Gebäude steht leer, jedenfalls aus dieser Entfernung. Darunter sitzt ein gigantischer Salvador Dalí, leicht verformt und auf einem Stuhl aus roten Plastik streckt die gleichzeitig zu langen und zu gedrungenen Arme aus, wie um alle zu umarmen, die vom Bahnhof kommen. Die Perspektive kommt Anton etwas eigenartig vor, aber er will seinen Rucksack ablegen, sich hinsetzen, er will nicht darüber nachdenken. Er schaut kurz auf die Karte. Er könnte den Boulvard [[rechts|bdmere][$bdme to "rechts"]] oder [[links|bdmere][$bdme to "links"]] heruntergehen.<<silently>><<set $pe to "2">><<set $geld to $geld - 30>><<if visited("rueckweg")>><<set $Zeit to "16:20">><<else>><<set $Zeit to "16:30">><</if>><<set $Ort to "Taxi">><<audio "fahren" play loop>><<audio "laufathmo" fadeout>><<if $music is "on">><<audio "lauf" fadeout>><<audio "laufer" play loop>><<set $laufer to "1">><<set $lauf to "0">><</if>><</silently>>Anton geht in Richtung Taxistand. Eigentlich kann er sich das Taxi nicht leisten, aber der Rucksack zieht an seinen Schultern und er ist heute schon sechs Stunden mit dem Zug gefahren. Gestern auch.
Er muss eine Treppe hinaufgehen und landet dann in der Bahnhofshalle - nichts besonderes, ein Café in der einene Ecke, ein Burgerladen in der anderen, daneben ein Kiosk mit Tabak und viel zu teuren Croissants, eine Wartehalle und ansonsten viel Platz und Stimmengewirr.
Als er auf die Straße tritt, sieht er die Palmen, die sich in der Nachmittagshitze bemühen, ein wenig grün auszusehen, da ist die Hitze, der Geruch, die Menschen, die um ihn herum aus dem Bahhof strömen.
Anton hält kurz an, richtet den Rucksack, und geht auf ein Taxi zu.
Der Taxifahrer sieht Anton kommen, springt aus seinem Auto - ein Peugeot, sieht Anton -, und klappt den Kofferraum auf. Anton wuchtet den Rucksack hinein und legt die Gitarre darauf. Aus dem Auto weht ihm kühle Klimaanlagenluft entgegen. Als er um das Auto herumgeht, auf der Beifahrerseite einsteigt und sich hineinsetzt, spürt er, wie der Schweiß an seiner Haut trocknet. Der Taxifahrer fragt ihn etwas, er ist nicht darauf vorbereitet und hat lange kein Französisch mehr mehr gesprochen.
- Nochmal, bitte, sagt er.
- Wohin?, fragt der Taxifahrer.
Als Anton ihm die Adresse nennt, seufzt er.
- Das nächste Mal steigen Sie auf der anderen Seite ein, sagt er, lässt das Auto an und beginnt am Lenkrad zu kurbeln.
Anton schaut aus dem Fenster. Er hat es vermisst: Das Gefühl, hier zu sein, den Himmel, den Geruch, das unbestimmte Gefühl, dass ihm die Stadt und die Gegend geben. Der Geruch, der sich unter der schweren Nachmittagshitze entfaltet. Der Taxifahrer fährt die Straße mit den Palmen entlang, flucht, als er hinter einem Bus landet, nimmt dann ein kurzes Stück auf der Stadtautobahn, zwischen leicht heruntergekommenen Häusern auf der einen Seite und dem Fluss der Stadt, //La Têt// auf der anderen.
Und dann biegt er von der Autobahn ab, durch irgendeinen undurchdringliches Zubringerdickicht auf eine vierspurige Straße, deren Namen Anton so schnell nicht lesen kann. Ein rundes Gebäude taucht auf der Fahrerseite auf, es hat viele Fenster und sieht alt aus, aber sie fahren schnell daran vorbei. Die Stadt wir mit jedes Mal, wenn das Taxi abbiegt ein wenig enger. Geschäftshäuser weichen hohen Wohnhäusern, dann kommen Wohnhäuser mit weniger Stockwerken, Häuser, die immer weiter aufeinander zurückücken, bis der Taxifahrer sich durch immer engere Gassen kurbeln muss, bis die sich wiederum auf einen Platz öffnen, über den sich neben den hellbraunen Wellblechverkleidungen einer Baustelle ein paar Autos im Schritttempo quälen.
-Wir sind da, sagt der Fahrer.
Anton bezahlt ihn, steigt aus und holt sich, jetzt erschlagen von der plötzlichen Hitze, die ihn außerhalb des Taxis überall umpült, seine Sachen aus dem Kofferraum.
Ein veganes Restaurant ist da, blaugrau gestrichen, daneben eine Bar namens //Atmosphère Bella Ciao//. Beides hat noch nicht geöffnet. Gegenüber ist ein Kebabladen, vor dem eine Gruppe Jungs steht und laut lacht, die Baustelle riecht nach Staub.
Zwischen dem //Bella Ciao// und dem veganen Restaurant ist eine eine kleine Tür, halb so breit wie eine normale. Da ginge es zum Apartment, hat Vincent ihm geschrieben.
Anton hängt sich den Rucksack über eine Schulter, zuckelt zu der Tür, findet den Schlüsselkasten, von dem Vincent gesprochen hat, dreht den Code - 1968 - ins Zahlenschloss. Kein Schlüssel.
Mist.
Vincent hat gesagt, der Schlüssel sei ab 16 Uhr da. Es ist $Zeit Uhr. Anton setzt seinen Rucksack und die Gitarre ab und legt beides in den Hauseingang neben die viel zu kleine Tür. Er könnte Vincent [[anrufen][$Zeit to "16:40"]]. Oder einfach [[warten][$Zeit to "16:40"]]. Vielleicht kommt Vincent ja noch.
<<silently>><<set $ps to "6">><<set $Zeit to "18:15">><<audio "tuer" stop>><</silently>><<if $laptop is "1">>Sie klappt den Laptop zu.<</if>><<if $nachricht is "1">>Sie hält das Handy in der Hand.<</if>><<if $fenster is "1">>Sie zieht die Vorhänge wieder zu, das Nachbild der Helligkeit draußen tanzt ihr in den Augen.<</if>> Das Geräusch der Klingel hat aufgehört. Ein vetrautes Geräusch, ein Heimatgeräusch, ein Einsamkeitsgeräusch, das Geräusch der Pizzalieferdienste und Paketlieferanten. Sie geht zur Tür und nimmt den Hörer ab.
- Ja, hallo?
- Können Sie kurz runterkommen?
Eine verwaschene Stimme, kaum zu verstehen.
- Warum?
- Ich muss mit Ihnen reden. Ich muss Sie was fragen.
Eine unbekannte männliche Stimme. Immerhin passiert etwas, liegt sie nicht mehr träge in der Hitze auf dem Sofa. Sie hat lange nicht mit jemandem gesprochen. Sie weiß nicht, ob sie mit jemandem sprechen möchte. Aber sie könnte sich treiben lassen. Ihre Trägheit ignorieren, die Hitze ignorieren, die Hitzewelle einfach über sich hinweg rollen lassen. Egal. Die anderen schaffen es ja auch. Nachts geht es. Abends ist es nicht so schlimm. Sie hat sonst nichts vor. Netflix ist durchgeschaut, alle Lieferdienste ausprobiert. Außerdem ist sie neugierig. Auch wenn das alles etwas gruselig ist.<<if $nachricht is "1">> Sie schaut noch einmal aufs Handy. Keine Antwort. <</if>> Also was jetzt? Was bringt der Abend? Soll sie [[runtergehen|nachunten]] oder es [[bleiben lassen|obenbleiben]]?<<silently>><<set $damien to "1">><<set $ps to "9">><<timed 15s>><<audio "tuer" play loop>><</timed>><</silently>>Anna erinnert sich nicht mehr, warum sie bei Damien nach rechts gewischt hat. Sie hat sich einen Tinder-Filter ausgedacht: Keine Männer mit freiem Oberkörper, egal wie er gebaut ist. Keine mit Hunden. Keine mit toten Fischen in der Hand. Solche Dinge. Damiens Bild muss annehmbar gewesen sein, vielleicht in seinem Bankberateranzug, falls er einer ist, oder in seiner Kochuniform. Vielleicht hat er auch einfach nur gelächelt, ohne große Pose. Auch ihren zweiten Filter hat er passiert, indem er einfach nichts allzu schlimmes geschrieben hat, nichs allzu einfallsloses, kein //Hey//, kein //Wiegehtsdir//, was es genau war, weiß sie zwar nicht mehr, aber es wird gereicht haben.
Jedenfalls ging es doch nicht, sie waren unten, im //
Atmosphère Bella Ciao//, dann wäre es schnell gegangen, einfach hochzugehen, aber sie hat ihm nicht gesagt, dass sie so nah wohnt, nicht, nachdem er redete und redete und sie nichts sagen konnte und die Flasche Wein - ein weißer, //Nouvelle Vague// hieß er, mineralisch - dann leer war. Sie erinnert sich an den Wein, aber nicht daran, was er erzählt hat. Als er zahlte, ist sie losgegangen, nicht direkt nach Hause, er wollte nicht wissen, dass sie so nah wohnt, sie ist einmal um den Block gegangen, in den //Rue Petite la Réal//, einmal die Schleife durch die //Rue Louis Auguste Blanqui//, eine enge Straße, in der die Klimaanlagen auf die heruntertropften und es nach altem Essen roch, und wieder zurück auf den Platz, wo Damien mittlerweile nicht mehr zu sehen gewesen war.
Es könnte angenehm sein, denkt sie, ihn einfach erzählen lassen, nichts sagen müssen, einfach erzählen lassen, das schafft sie. Vielleicht ein lebender, atmender Körper in der Nacht neben ihr, eine Nacht nur, gegen die Einsamkeit. Sie würde ihn wieder loswerden müssen. Aber darin war sie schon immer gut gewesen.
//Wollen wir unser Date wiederholen?//, schreibt sie, und weiß nicht, ob sie hoffen soll, dass er antwortet. Oder lieber nicht.
<<fadein 2s 25s>>Und dann merkt sie es. Etwas, das durch ihre Erinnerungen an den Abend nagt, schon eine ganze Weile. Die [[Türklingel|klingel]].<</fadein>> <<silently>><<set $mutter to "1">><<set $ps to "7">><<timed 15s>><<audio "tuer" play loop>><</timed>><<set $mutter to "1">><</silently>>Anna erinnert sich nicht, dass ihre Mutter jemals in der Wohnung gewesen wäre. Nicht, dass Anna sie eingeladen hätte, aber das hatte ihre Mutter noch nie abgehalten. Selbst beim Einzug war sie nicht dabei gewesen. Als sie darüber gesprochen hatten, hatte sie auf ihr Knie gezeigt, etwas davon gemurmelt, dass es immer schlimmer würde und dass die steilen Treppen ihr nicht zusagten. In diesem Viertel seien ja alle Treppen so steil und die Treppenhäuser außerdem heruntergekommen. Sie käme, sobald es besser geworden sei.
Sie waren einmal essen gegangen, Anna hatte das //Nord au Sud// vorgeschlagen, weil sie die Besitzer mag, zwei alte Männer, von denen einer immer redet und sie //mon enfant// nennt und der andere das Essen mit der vorsichtigen Langsamkeit seines Hüftschadens serviert, ansonsten Wein trinkt und jeden Hund begrüßt, der vorbeikommt. Ihre Mutter meinte, das Restaurant sähe billig aus, mit den Plastikstühlen in der Gasse neben dem Supermarkt. Also waren sie durch die Stadt gezogen und irgendwann, weil sie beide keine Lust mehr hatten, im //Hippopotamus// gelandet, eine Steakhouse-Kette in einem imposanten Gebäude am Kanal. Sie hatte einen Burger gegessen und danach eine Mousse auch Chocolat, ihre Mutter ein Steak, wie üblich gut durch, wozu der Kellner die Nase rümpfte, und eine Kugel Zitronensorbet hinterher. Sie waren am Ende beide mit dem Essen unzufrieden gewesen, und als Anna ihre Mutter vom Restaurant zurück zum Parkhaus unter der Place de République begleitet hatte, fünf Minuten Weg vielleicht, wenn man so langsam ging wie ihre Mutter, beschwerte sie sich darüber, Geschmack, Gewürze, die Knusprigkeit der Pommes, der Koblauchgehalt der Knoblauchbutter. Anna blendete das aus und verließ sie am Aufzug zum Parkhaus.
//Hallo Mama// schreibt Anna //bist du in nächster Zeit in der Stadt? Wollen wir uns treffen?//
Sie schickt die Nachricht ab. <<fadein 2s 25s>>Und während sie das tut, wandert ein anderes Geräusch, eines, das sie lange nicht gehört hat, in ihr Bewusstsein. Die [[Türklingel|klingel]].<</fadein>><<silently>><<set $carmen to "1">><<set $ps to "8">><<timed 15s>><<audio "tuer" play loop>><</timed>><</silently>>Anna fällt nicht viel ein, was sie schreiben könnte. Jedenfalls nichts, was sich gut in der offenen Stelle, die diese Beziehung ist, anfühlen würde.
Das letzte Mal, als sie sich getroffen haben, waren sie im Park, sie hatten ein paar Pommes mitgenommen von der Burgerbude zwischen den Palmen, die die //Allee Maillol// säumen. Anna trug die Pommes in einer Hand, sie waren die Allee entlang geschlendert bis zum Kriegerdenkmal am //Square Bir Hakeim//, das mit großen, steinernen Flügeltüren und Jugendstil-Ornamenten protzig an die Toten erinnern sollte. Der ganze Park war voller Denkmäler: Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg, Résistance, eine Büste von Leclerc. Sie gingen an allem davon vorbei, während das Fett durch die Tüte sickerte und Annas Hand warm wurde. Sie setzten sich hinter die Denkmäler, auf Bänke unter Platanen, die halbrund um einen Trinkwasserbrunnen angeordnet waren.
Anna erinnert sich nicht mehr, ob sie gesprochen haben, und wenn ja, über was. Sie erinnert sich an das Fett auf den Fingern, die Mayonnaise, dass sie über irgendetwas lachten und daran, dass sich in der Pommestüte einmal ihre verschmierten Finger berührten.
//Musste gerade an dich denken//, tippt Anna ins Handy, //wollen wir mal wieder Pommes essen?//
Als sie wieder aus der Erinnerung auftaucht, zwischen all den Geräuschen von unten, ist da ein anderes Geräusch. <<fadein 2s 25s>>Sie braucht eine Weile, um es einzuordnen, sie hatte es lange nicht mehr gehört. Aber irgendwann kommt sie darauf, dass es ihre [[Türklingel|klingel]] ist.<</fadein>>DIe Handyhülle ist nicht schön, ein braunes Kunstleder, das an einigen Stellen schäbig ist, zerkratzt, eine Art weiße Pappe kommt darunter hervor. Er hat sie irgendwann einmal in einem dieser Geschäfte gekauft, in deren zugemüllten Schaufenstern immer irgendeine Laufschrift mit falschen Öffnugnszeiten durchläuft.
<<if $nachrichte is "1" and $zeit is "XX">>Das Benachrichtigungslämpchen blinkt. <<else>>Keine neuen Nachrichten.<</if>><<silently>><<set $pe to "4">><</silently>>Es ist nicht einfach, die Architektur des Bahnhofs zu durchschauen. Er geht nach links, lässt sich von all den anderen in Richtung der Rolltreppe ziehen, fährt nach oben, geht Schildern nach, die auf eine Straße verweisen, die ihm nichts sagt, fährt mit der nächsten Rolltreppe nach unten, weicht ein paar Jugendlichen aus, die am Fuß der Rolltreppe herumlungern und Getränke aus neonfarbigen Dosen trinken. Vor ihm liegt der Supermarkt, //G20// heißt er, und nachdem die Türen für ihn aufgeglitten sind, weht ihm die Klimaanlagenluft entgegen. Er versucht, mit seinem Rucksack durch die enge Eingangskontruktion neben der Information zu kommen.
Wenn er auf Reisen ist, besucht er meistens als erstes einen Supermarkt, streift durch die Kühlabteilung, durch das Drogerieregal, an den aufgereihten Süßigkeiten vorbei. Achtet auf die Unterschiede: Was für Fleisch gibt es? Was für Seifen und Shampoos? Welche Schokoladen? In Supermärkten konzentriert sich Alltagskultur, und wird für den Besucher, für ihn, sichtbar in dem Unterschied seines Alltags und dem, den der Supermarkt erzählt. Schnecken in den Tiefkühltruhe, angemacht mit Kräterbutter. Bunte Seifen in Geruchsrichtungen, die er nicht kennt. Haribotüten mit Süßigkeiten, an die er sich nur vage von früher erinnert. Sie hatten solche in dem Automaten in der Schule. Normalerweise würde ihm das Spaß machen, normalerweise könnte er hier eine Menge Zeit verbringen und über die Gründe für die Unterschiede spekulieren. Heute schneiden ihm die Gurte des Rucksacks in den Rücken und sein Schweiß beginnt in der Klimaanlagenluft auszukühlen. Er beginnt nach den Sandwiches zu suchen, die halben Baguettes, mit irgendwas belegt, und findet sie zwischen Energydrinks und Mikrowellenquiches. Selbstgemacht, vielleicht vom Bäcker nebenan, eingewickelt in Frischhaltefolie. Es gibt vegetarisch und Schinken-Käse. Eigentlich wollte er ja so oft wie möglich [[vegetarisch|rueckweg][$sandwich to "veggie"]] essen. Wobei [[Schinken-Käse|rueckweg][$sandwich to "fleisch"]] auch gut klingt. Auf jeden Fall aber eine Orangina aus dem Regal daneben dazu.<<silently>><<set $geld to $geld - 6>><<set $pe to "5">><<set $Zeit to "16:30">><</silently>>Sechs Euro kostet beides, er fummelt das Geld passend aus seinem Portemonnaie und versucht, sich mit seinem Rucksack seitlich an der Kasse vorbeizuschieben. Er hat Angst, dass es andersherum nicht passt. Das Sandwich hält er in der einen Hand, die Orangina, eine eiskalte Dose, in der anderen. Sein Magen knurrt, während der auf die Rolltreppe zuhält. Dann bemerkt er, dass er vielleicht gar nicht hoch muss. Rechts und links von ihm geht es ins Freie, er vermutet auf jeweils eine Seite des Bahnhofs, links in Richtung Stadt, rechts in Richtung Busbahnhof und der Taxistände. Er bleibt kurz in dem hallenartigen Untergrund vor dem Supermarkt stehen. Er möchte essen. Dann in die Wohnung und sich hinlegen. Heute Abend vielleicht ausgehen. Eine Bar. Eine Restaurant. Apéro. Mal sehen. Irgendwann wird er seine Mutter besuchen müssen. Aber nicht heute. Nicht jetzt.
Er wendet sich nach links, wo er den Bahnhofsvorplatz vermutet. Läuft durch den Tunnel, der eine Kurve beschreibt und sich dann leicht nach oben wendet. Als er herauskommt, muss er kurz blinzeln. Die Sonne ist hell. Die Luft ist warm. Er beginnt wieder zu schwitzen. Der Bahnhofsvorplatz ist sandfarben, es gibt keinen Schatten außer dem von zwei, drei Bäumen, die sich saftlos über schmale Bänke beugen. Vor dem Ausgang des Bahnhofs stehen ein paar Olivenbäume in Holzkuben. Gegenüber des Eingangs eine Brasserie, die damit wirbt, dass die Küche immer geöffnet hat. Es gibt //Sandwichs//, irgendeine //Plat du jour//, ein paar Leute sitzen davor unter der Markise und trinken Bier. Es gehört ein Hotel dazu, das //Paris - Barcelone//. Er geht zu einer der Bänke unter den Bäumen, legt den Rucksack ab, lehnt die Gitarre daneben an und setzt sich darauf. Immerhin Halbschatten.
Die Orangina-Dose knackt mit einem befriedigenden Zischen auf. Wie lange hat er das nicht mehr getrunken? Er trinkt die halbe Dose in einem Zug leer stellt sie neben sich und packt dann sein Sandwich aus. Der Salat ist einigermaßen frisch, das Brot ein wenig alt. <<if $sandwich is "fleisch">>Der Käse schmeckt ein wenig langweilig, aber es ist Essen, das ist gut.<</if>><<if $sandwich is "veggie">>Es ist viel Gemüse darauf, Tomaten, etwas, das gegrillte Aubergine sein könnte und eine undefinierbare Sauce.<</if>> Er isst es nur halb, packt den Rest ein und kippt den Rest der Orangina herunter. Besser. Wie jetzt weiter? Er schaut in sein Portemonnaie. $geld Euro.
<<if $geld lte 30>>Ein Taxi kann er sich nicht leisten. Also zu [[Fuß|fussweg][$essen to "halb"]]. <<else>>Soll er den [[Taxistand|taxi][$essen to "halb"]] suchen? Oder einfach die breite Straße mit den Palmen heruntergehen, zu [[Fuß|fussweg][$essen to "halb"]] in die Stadt?<</if>>Er wickelt das Sandwich aus und isst den Rest. Es ist nicht besser geworden.
<<set $essen to "weg">><<silently>><<set $pe to "6">><<if visited("rueckweg")>><<set $Zeit to "17:10">><<else>><<set $Zeit to "16:55">><</if>><<if $music is "on">><<audio "lauf" fadeout>><<audio "laufer" play loop>><<set $lauf to "0">><<set $laufer to "1">><</if>><<set $Ort to "Place Hyacinthe Rigaud">><</silently>>Er schaut noch einmal auf das Handy. <<if $bdme is "links">>Der Weg links entlang sieht auf jeden Fall interessanter aus, am //Casino Shop// vorbei, die Straße runter an dem eleganten Gebäude, dass den Damen Frankreichs gewidmet ist, was auch immer sie dort tun sollen. <</if>>Er entscheidet sich, den Weg nach rechts zu gehen, an der Hauptstraße entlang, das ist die kürzere Variante. Sein Rucksack schneidet ihm immer noch in die Schultern, der Schweiß steht ihm auf der Stirn und läuft ihm den Rücken herunter. Für Erkundungstouren, für die lange Wege, fürs Verlorengehen ist später noch Zeit. In seinem Rücken versucht Dalí immer noch, den Bahnhof zu umarmen, und während Anton auf dem schmalen Bürgersteig des //Cours Lazare Escarguel// entlang geht und die Autos an ihm vorbeirauschen, fällt ihm ein, woher er die Gesten der Figur kennt, die eigenartige Perspektive. Es ist Reiseführerwissen, obwohl er nicht weiß, ob er es tatsächlich in einem Reiseführer gelesen hat.
Er läuft an einer //Pharmacie// mit ihrem grün blinkenden Schild vorbei, steht kurz an einer Ampel, vor der Bücke über den Kanal und Dalí vor Augen in dem Bild //La gare de Perpignan//, in dem er, wie ein Gott seines eigenen Gemäldes, im Himmel über einem Güterzug zu sehen ist, in exakt dieser Pose, und noch ein weiteres Mal unter dem Güterzug, ein wenig kleiner, als würde der Gott des Gemäldes in sein eigenes Werk hineinfallen.
Der Kanal führt kaum Wasser, bemerkt Anton als er über die Brücke geht, das Gras am Ufer ist sauber geschnitten und die Oleanderbüsche blühen in rosa und weiß.
Hinter der Brücke gelagent Anton an eine komplexe Kreuzung, überal Ampeln und Zebratreifen, darüber blinkt die Anzeige einer örtlichen Zeitung, //L'Indépendant// und zeigt die Temperatur: 35 Grad.
Anton geht dort über die Straße, auf den //Quai de Barcelone//, an der Kreuzung steht eine Gruppe Menschen vor einem eckigen Gebäde unter einem Kreuz: Keine schöne, alte Kirche, nur ein modernes Gebäude an einer Ausfallstraße. Den //Quai de Barcelone// entlang werden die Häuser älter, die metallenen Fensterläden und die Gittter im Erdgeschoss rostiger, das weiß und Ocker der Fassaden abgegriffener. Er biegt in die //Rue Ludwig-Lazarus Zamenhof// ab, von da in die //Rue Maréchal Foch//. Und dann ist er plötzlich in einer anderen Stadt: Einer für Menschen, die hier, trotz der Hitze, über die Str4aßen spazieren, während die Autos durch den schmalen Weg, der ihnen bleibt, nur schleichen können. Eine Bäckerei, zwei Wäschereien, ein Buchladen, irgendwas mit Steinen und Feng Shui und ganz am Ende der Straße eine Bar namens //La Source//, die Anton sich für heute Abend schon einmal vormerkt.
Die Stadt wird hier noch kleiner, noch enger. Drei, höchstens viergeschossige Häuser, deren Fensterläden nun aus Holz sind, gestrichen in verblassten Pastellfarben. Ein paar Mofas fahren an Anton vorbei, während er die //Rue des Augustins// hochmarschiert. Eine //Epicerie de Nuit//, die zwischen zwei Kebabläden eingekeilt ist, erwacht träge für die Nacht, davor stehen zwei Männer, die ihn misstrauisch anstarren. Die Straße öffnet sich auf den //Place de Poilus//, die nächste Bar, die Anton sich für heute Abend vormerkt überblickt den Platz: //Le Chat Noir//, sie hat auch einen katalanischen Namen: //El Gat Negre//.
Es ist nicht mehr weit, sieht Anton auf seinem Handy, sein Rücken schmerzt und wird unter dem Rucksack immer nasser. Er macht sich an den leichten Anstieg hinter dem Platz, die //Rue de la Fusterie//, die etwas heruntergekommener wirkt, belebt zwar, aber gesäumt von Geschäften, deren Gitter vor den Schaufenstern wirken, als seien sie schon länger nicht mehr hochgezogen worden. Ein paar Autos quälen sich neben Anton durch die enge Straße, jedesmal, wenn eines an ihm vorbei fährt, hat er Angst, dass der Außenspiegel ihn streifen könnte.
Die //Rue de la Fusterie// öffnet sich auf den //Place Hyacinthe Rigaud//. Antons Ziel.
Ein veganes Restaurant ist da, blaugrau gestrichen, daneben eine Bar namens //Atmosphère Bella Ciao//. Das vegane Restaurant hat noch nicht geöffnet, aber im //Bella Ciao// stehen schon Stühle draußen und drinnen, hinter der Bar, stehen zwei, drei Menschen und lachen über irgendetwas.
Gegenüber ist ein Kebabladen, vor dem eine Gruppe Jungs steht und laut lacht, die Baustelle riecht nach Staub.
Zwischen dem //Bella Ciao// und dem veganen Restaurant ist eine eine kleine Tür, halb so breit wie eine normale. Da ginge es zum Apartment, hat Vincent ihm geschrieben.
Anton zuckelt zu der Tür, findet den Schlüsselkasten, von dem Vincent gesprochen hat, dreht den Code - 1968 - ins Zahlenschloss, klappt den Kasten auf. Kein Schlüssel.
Mist.
Vincent hat gesagt, der Schlüssel sei ab 16 Uhr da. Es ist $Zeit Uhr. Anton setzt seinen Rucksack und die Gitarre ab und legt beides ihn in den Hauseingang vor die viel zu kleine Tür- Er könnte Vincent [[anrufen][$Zeit to "17:20"]]. Oder einfach auf der Straße [[warten][$Zeit to "17:20"]]. <<if $geld gte 2>>Vielleicht auch währenddessen [[einen Kaffee in der Bar trinken|cafe][$Zeit to "17:30"]].<</if>> Vielleicht kommt Vincent ja noch. <<silently>><<set $ps to "10">><<set $handy to "1">><<set $hausschlüssel to "1">><<set $portemonnaie to "1">><<set $inventar to "was">><<set $Ort to "Vor der Tür">><<audio "vent" stop>><</silently>>- Ich komme sofort!
Vielleicht ein wenig zu laut, vielleicht ein wenig zu nervös ruft sie in die Sprechanlage. Etwas überziehen muss sie noch. Ein Top, das auf dem Stuhl liegt, auf dem sie die Kleidung aufbewahrt, die noch nicht ganz dreckig ist. Eine kurze Hose. Mehr geht noch nicht. Sie steckt ihr Portemonnaie in die hintere Tasche der Shorts. Sie nimmt ihren Haustürschlüssel vom Schlüsselbrett neben der Tür und steckt ihn in die andere Tasche. Das Handy trägt sie in der Hand.
Es ist aufregend. Ein Abenteuer mitten in der Hitze, die ihr schon wieder als Schweiß auf der Stirn steht. Das Treppenhaus ist dunkel, die Treppen sind steil, rote Fliesen mit Holzabschlüssen, von denen jeder zweite wackelt, wenn man darauf tritt. Es ist noch wärmer darin, es gibt keine Fenster, die Luft steht und darin wiederum steht der Staub. Vor ihrer Tür liegt wie üblich das Kopfstück eines alten Ventilators. Der Nachbar hat ihn dahingestellt und sie hat sich daran gewöhnt. Ein Stockwerk darunter riecht es noch muffiger, ein wenig müllig, und ein Besen lehnt an der Wand. Im Erdgeschoss liegen ein paar Flugblätter auf dem Boden.
Sie öffnet die Haustür. Sie hat keine Angst. Es ist früh, die Bar unten ist voller Menschen, sie kann schreien, und wenn es sein muss, dem Besucher die Tür ins Gesicht knallen. Es sollte sicher sein.
Der Mann, der da steht, ist spackelig, anders kann sie es nicht sagen, dürr, die Kleidung schlottert ihm am Körper, wie falsch gekauft oder als hätte er mehr abgenommen als ihm gut getan hat. Er lächelt sie an, aber sie sieht das Lächeln kaum. Sie sieht nur seine Kopfwunde, offen, ein breiter Streifen auf der Stirn, der feucht in der Sonne glitzert. Sie hat ihn noch nie gesehen.
- Ja?
- Sie müssen mir einen Gefallen tun.
- Was denn?
- In dem Haus wohnte eine Frau. Im dritten Stock.
- Das ist eine AirBnB-Wohnung.
- Ja, ich möchte mit dem Vermieter sprechen.
- Warum?
- Weil ich verliebt bin.
- In den Vermieter?
- In eine Frau, die da gewohnt hat. Ich muss die Nummer vom Vermieter haben.
- Ich kenne den nicht.
Er sieht enttäuscht aus. Lächelt dann wieder.
- Und wenn Sie einen Zettel aufhängen?
- Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.
- Aber ich bin verliebt.
- Die Frau auch?
Er überlegt eine Weile. Lässt Erinnerungen ablaufen.
- Ich glaube schon.
- Ich kann das nicht machen. Ich kenne Sie nicht, ich kenne die Frau nicht, ich kenne den Vermieter nicht.
Die Schultern des Mannes sacken herab. Seine Kopfwunde wird einen Ton dunkler. Sie nässt.
- Dann Danke für die Hilfe.
Er dreht sich um und geht durch das Tischlabyrinth des Cafés davon.
Sie hofft, dass es Liebe ist, und dass sie einen Weg finden. Es wäre schön, wenn es das gäbe. Aber sie hat da ihre Zweifel.
Sie sieht ihm nach, gebeugt, wie er um die Tische und Stühle herum manövriert und versucht, über die Straße zu gehen. Etwas daran, wie er sich bewegt findet sie interessant. Ungewöhnlich. Er ist zielgerichtet, schlendert nicht, schaut nicht in die kleinen Gassen, lässt sich nicht von der Kreuzung irritieren und schon gar nicht von den Autos, die alle für ihn stehen bleiben müssen. Er bewegt sich als hätte er eine Art inneres Navigationssystem. Vielleicht sollte sie ihm [[folgen|folgen][$Zeit to "19:00"]]. Oder einfach wieder [[hochgehen|hochgehen][$Zeit to "18:30"]].<<silently>><<set $ps to "11">><</silently>>- Ich habe keine Zeit!
ruft sie, vielleicht ein wenig zu laut, in die Gegensprechanlage und knallt den Hörer auf. Eine bessere Ausrede fällt ihr gerade nicht ein, Zeit, davon hat sie genug, aber sie hat keine Lust. Oder besser: Angst. Wer weiß, was das für ein Typ ist, was er will, Abenteuer, ja, klar, Neugierde, auch aber nicht gleich so viel. Sie ist of genug angesprochen worden, oft genug angefasst, oft genug wurde ihr nachgepfiffen. Sie ist gerne draußen, aber damit kann sie nicht immer umgehen. <<if visited("nachricht_schreiben")>>Carmen hat dann immer etwas gesagt, hatte immer eine schnelle Antwort parat. Sie nicht.<</if>> Sie duckt sich, verschwindet lieber in den Gassen und zwischen den Menschen. Verschwindet überhaupt lieber. Wie jetzt. Die Tür ist verschlossen, selbst wenn er sich entscheidet wieder zu klingeln. Irgendwann wird es aufhören. Verschwinden. Sie kann es ignorieren. Sie kann viel ignorieren.
Die Klingel geht nicht wieder. Er wird fort sein. Gerade wieder fortgehen. Sie könnte versuchen, ihm [[nachzuschauen|hinterherkucken][$Zeit to "18:30"]] oder sich einfach wieder aufs [[Sofa|sofa][$Zeit to "18:45"]] legen und darauf warten, dass es kühler wird.Drei Schlüssel an einem wappenförmigen Schlüsselanhänger in rot und gelb, den katalanischen Farben. Sie hat ihn einmal auf dem Boden gefunden, er ist genauso gut wie ein gekaufter. Einer der Schüssel ist für die Haustür, einer für die Wohnungstür und wofür der dritte ist, weiß sie nicht mehr.<<silently>><<set $Ort to "Rue du Théatre">><<set $ps to "14">><<set $sportemonnaie to "1">><<audio "laufathmo" play loop>><<audio "stadt" fadeout>><<if $music is "on">><<audio "chill" fadeout>><<audio "laufsie" play loop>><<set $audio to "laufsie">><</if>><<set $folgen to "1">><</silently>><<if visited ("hinterherkucken")>><<include "hinterherrennen">><<else>><<include "normallaufen">><</if>>
Sie ist sich nicht sicher, ob sie ihm [[weiterfolgen|weiterfolgen][$Zeit to "19:15"]] soll. Oder ihn vielleicht einfach in Ruhe lassen und, wenn sie schonmal hier ist, in irgendeiner Bar [[was trinken|trinken][$Zeit to "20:00"]]. Vielleicht im //Atmosphère Bella Ciao//, unten, bei ihr, zumindest weiss sie, was sie bekommt und demnächst beginnt vielleicht auch die Band zu spielen.
<<if $nachrichten is "gelesen">>Auf die Nachricht antwortet sie lieber nicht. Zuviel Aufregung, das Mysterium des Mannes reicht ihr. <</if>>
<<if $nachricht is "1"and $Zeit is "19:00" and $nachrichten isnot "gelesen">>Ihr Handy vibriert. Eine Nachricht. Sie könnte es ignorieren. Oder einfach schnell die Nachricht [[lesen]].<<set $nerhalten to "folgen">><<timed 5s>><<audio "handy" play>><</timed>><</if>><<silently>><<set $Ort to "Annas Wohnung">><<set $ps to "12">><<set $flugblatt to "1">><<set $hausschlüssel to "0">><<audio "vent" loop fadein>><</silently>>Eine Weile steht sie noch da, fragt sich, was das war, wer das war, fragt sich, wie die feucht glänzenden Wunden am Kopf des Mannes zustande gekommen sind. Warum sie ihm nicht geantwortet hat. Sieht ihn, in seiner langsamen, zielstrebigen Art, fragil als würde er gleich zusammenbrechen, durch die Stühle navigieren, langsam, in Richtung Supermarkt, in Richtung der Space-Invader-Kachel. Was für eine Liebe hat sie verhindert? Vermutlich keine. Aber wer weiß, vielleicht war es das für ihn, dieses eine Ereignis, diese eine Sache, die zwei von 100 Menschen einmal im Leben passiert, die Geschichte, für die Kinder und die Enkel und die Generationen danach. Eine echte Geschichte, eine, die noch lange erzählt wird. Und sie hat den Anfang abgewürgt. Sie glaubt es nicht.
Sie nimmt einen der Zettel aus dem Treppenhaus und überfliegt ihn. Die Stadt teilt mit, dass es Bauarbeiten geben wird. Die Straße würde aufgerissen, es müsse mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. Sie steckt den Zettel ein.
Die Holzabschlüsse der Treppenstufen wackeln, als sie wieder nach oben geht, sie achtet nicht darauf, wo sie hintritt, sie tritt in die stehende Luft im Treppenhaus, durch die fließenden Staubteilchen, den Geruch von Zigarettenrauch.
Manchmal sieht sie die Menschen oben im AirBnB, aber sie kann sich nicht an eine Frau erinnern, nicht in letzter Zeit. Einmal war eine laute Gruppe Männer da, einmal jemand, den sie nie gesehen hat, der aber Tag und Nacht Musik gespielt hatte. Einmal landete ein Becher auf der Straße.
Sie schließt ihre Wohnungstür auf, tritt in den Vorraum mit dem Esstisch.
Sie überlegt, ob sie sich einfach aufs [[Sofa|sofa][$Zeit to "19:00"]] legen soll, oder vielleicht schnell zum Fenster gehen und dem geheimnisvollen Mann [[hinterher schauen|hinterherkucken][$Zeit to "18:45"]].<<silently>><<set $Ort to "Annas Wohnung">><<set $ps to "15">><</silently>>Was auch immer es ist, was auch immer daraus wird: Sie möchte nichts damit zu tun haben. Sie möchte auf dem Sofa liegen, gemütlich, sich mit nichts beschäftigen, darauf warten, dass es irgendwann kühler wird, dass sie schlafen kann.<<if $nachrichten isnot "gelesen">><<if visited("hinterherkucken") or ("fenster")>> Noch strahlt die Hitze von draußen herein. Sie schließt das Fenster und zieht die Vorhänge zu. Es wird wieder dunkel im Raum, dämmerig. <<else>>Es ist dunkel im Raum, dämmerig.<</if>><</if>> Ihr gewohntes Sommerzwielicht. Das Sofa ist kratzig, eigentlich ein wenig zu klein, um bequem darauf zu liegen. Sie könnte es ausklappen, aber dann wäre der Raum voll. Sie schafft es gerade so, einigermaßen darauf zu liegen, jahrelange Übung. Sie nimmt die Fernbedienung von dem gefliesten Tisch mit dem Sprung darin und schaltet den Fernseher an. Klickt durch das Angebot von Netflix, Prime, Disney+, sie bezahlt alles davon und findet nichts, was sie interessiert. Sie schaltet den Fernseher wieder aus. Horcht auf die Geräusche von unten. Das Leben, das dort gerade nach viel klingt. Vielleicht zuviel. Hier oben gibt es ja auch nichts. Vielleicht sollte sie einfach [[rausgehen][$Zeit to "19:30"]], ziellos durch die Straßen laufen, besser, beim Laufen kein Ziel zu haben als im Liegen. Oder einfach weiter auf dem Sofa [[liegen|weiterliegen][$Zeit to "19:15"]] und darauf warten, dass der Abend herumgeht, während der Ventilator rotiert und sie alle paar Sekunden mit kühlerer Luft bepustet.
<<if $nachricht is "1"and $Zeit is "19:00" and $nachrichten isnot "gelesen">>Sie denkt über ihre Alternativen nach, als ihr Handy vibriert. Eine Nachricht. Sie könnte es ignorieren. Oder einfach schnell die Nachricht [[lesen]]. Vielleicht hilft es, den Abend rumzubringen.<<set $nerhalten to "sofa">><<silently>><<timed 10s>><<audio "handy" play>><</timed>><</silently>><</if>><<if $prota is "sie" and $handy is "1">><<link 'Ein Handy mit einem Netzmuster aus Rissen auf dem Display'>> <<popup 'handy' 'Ein altes Handy'>><</link>><</if>>
<<if $prota is "sie" and $portemonnaie is "1">><<link 'Ein altes Portemonnaie'>> <<popup 'geldsie' 'Ein altes Portemonnaie'>><</link>><</if>>
<<if $prota is "sie" and $hausschlüssel is "1">><<link 'Der Haustürschlüssel'>><<popup 'Haustürschlüssel' 'Der Haustürschlüssel'>><</link>><</if>>
<<if $prota is "sie" and $flugblatt is "1">><<link 'Ein offiziell aussehender Zettel mit Informationen zu anstehenden Bauarbeiten'>><<popup 'flugblatt' 'Ein offizielles Flugblatt'>><</link>><</if>>
<<if $prota is "sie" and $hut gte 50>><<link 'Ein Hut'>><<popup 'hut' 'Der Hut'>><</link>><</if>>
<<if $prota is "sie" and $schaufel is "1">><<link 'Eine Schaufel'>><<popup 'schaufel' 'Eine Schaufel'>><</link>><<elseif $prota is "sie" and $messer is "1">><<link 'Ein Messer'>><<popup 'messer' 'Ein Messer'>><</link>><</if>>
<<silently>><<if $traumlied is "1">><<audio "traum" stop>><</if>><<if $traumlied is "1" and $music is "on">><<audio "lauf" loop play>><</if>><</silently>>
<<if $prota is "er" and $gitarre is "1">><<link 'Eine Reisegitarre und die Erinnerung an ein Lied'>><<dialog 'Reisegitarre'>>Es klingt ganz fern.
<<onopen>><<if $lauf is "1">><<audio "lauf" pause>><<elseif $laufer is "1">><<audio "laufer" pause>><<elseif $chiller is "1">><<audio "chiller" pause>><</if>><<audio "traum" play>><<set $traumlied to "1">>
<<onclose>><<if $traumlied is "1">><<audio "traum" stop>><</if>><<if $traumlied is "1" and $music is "on" and $lauf is "1">><<audio "lauf" play>><<elseif $traumlied is "1" and $music is "on" and $laufer is "1">><<audio "laufer" play>><<elseif $traumlied is "1" and $music is "on" and $chiller is "1">><<audio "chiller" play>><</if>><</dialog>><</link>><</if>>
<<if $prota is "er" and $ticket is "1">><<link 'Eine Fahrkarte, leicht lädiert'>><<popup 'fahrkarte' 'Lädierte Fahrkarte'>><</link>><</if>>
<<if $prota is "er" and $portemonnaie is "1">><<link 'Ein Portemonnaie'>><<popup 'Geld' 'Das Portemonnaie'>><</link>><</if>>
<<if $prota is "er" and $handye is "1">><<link 'Ein Handy in einer Hülle aus Kunstleder'>><<popup 'Handye' 'Ein Handy'>><</link>><</if>>
<<if $essen is "halb" and $sandwich is "veggie">>Die Hälfte eines halben Baguettes mit Tomaten, Salat und einer undefinierbaren Sauce. Er könnte es <<link 'essen'>><<popup 'resteessen'>><</link>>.<<elseif $essen is "halb" and $sandwich is "fleisch">>Die Hälfte eines halben Baguettes mit gekochtem Schinken und einem Käse, der eher langweilig schmeckt. Er könnte es <<link 'essen'>><<popup 'resteessen'>><</link>>.<</if>><<if $essen is "weg">>Ein Stück zerknüllte Frischhaltefolie, in dem einmal ein Sandwich war<</if>>
<<silently>><<set $Ort to "Annas Wohnung">><<set $ps to "13">><</silently>><<if $nachrichten isnot "gelesen">><<include "hinterherkuckenfe">><<elseif $nachrichten is "gelesen">><<include "hinterherkuckenfe2">><</if>>
<<if $nachricht is "1"and $Zeit is "19:00" and $nachrichten isnot "gelesen">>Als sie gerade versucht, sich zu entscheiden vibriert ihr Handy. Eine Nachricht. Sie könnte es ignorieren. Oder einfach schnell die Nachricht [[lesen]].<<silently>><<set $nerhalten to "kucken">><<timed 10s>><<audio "handy" play>><</timed>><</silently>><</if>>Der Zettel ist zusammengeknüllt, sieht aber dennoch sehr offiziell aus. Oben ist eine Flagge abgebildet, darunter die Worte //Liberté - Egalité - Fraternité//. Darunter ist mittig das Stadtsiegel angebracht, Johannes der Täufer, der ein Lamm über einen Fluss trägt, vor dem Hintergrund der katalanischen Farben, rot und gelb - //sang et or//. Der Schriftzug //Perpignan - La Rayonnante// läuft darum. Für all diese offiziellen Symbole ist der Inhalt eher banal.
Madame, Monsieur,
es tut uns leid Sie zu informieren, dass in den nächsten Tagen in ihrer Straße Bauarbeiten stattfinden werden und Sie mit erheblichen Einschränkungen vor allem im Autoverkehr rechnen müssen.
Mit freundlichen Grüßen,
Der Bürgermeister<<silently>><<set $nachrichten to "gelesen">><<set $ps to "16">><</silently>><<if $mutter is "1">><<include "smsmu">><<elseif $carmen is "1">><<include "smsca">><<elseif $damien is "1" and $ps lte 16>><<include "smsda">><<elseif $damien is "1" and $ps gte 22>><<include "smsda2">><</if>>
<<if ndef $damien and $nerhalten is "sofa">>[[Zurück|sofa]]<<elseif ndef $damien and $nerhalten is "kucken">>[[Zurück|hinterherkucken]]<<elseif ndef $damien and $nerhalten is "folgen">>[[Zurück|folgen]]<</if>><<silently>><<set $ps to "18">><<if $folgen isnot "1">><<audio "laufathmo" play loop>><<audio "stadt" fadeout>><</if>><<if $music is "off">><<audio "trinken2" play loop>><</if>><<if $music is "on" and $folgen isnot "1">><<audio "chill" fadeout>><<audio "laufsie" play loop>><</if>><<if $hausschlüssel is "0" or ndef $hausschlüssel>><<set $hausschlüssel to "1">><</if>><<set $Ort to "Bar and Britz">><<set $Zeit to "19:30">><</silently>>Anna gibt sich keine Mühe. Das //Bar and Britz// erfordert keine, genauso wenig wie Damien. Sie geht einfach, wie sie ist. Das Top, das sie auf dem Stuhl gefunden hat, auf dem sie die Kleidung aufbewahrt, die noch nicht ganz gewaschen werden muss. Eine kurze Hose, gestreift, die eigentlich für den Strand gedacht ist. Flip-Flops. Das reicht für die Abendhitze.
Als sie ankommt, sind die Bars am Platz gefüllt, es ist noch zu früh für die Restaurants, aber Höhepunkt der Apéro-Zeit, die Tische stehen voller Bier, Wein, Erdnüssen, Chips und Oliven. Auf dem Platz spielt eine Band, ein Gitarrist mit akustischer Gitarre und eine Sängerin, die beide die Sache ernst zu nehmen scheinen, ein Typ, der auf seiner Cajon sitzt und etwas raucht, das nach einem Joint aussieht, und ein Typ an der E-Gitarre, der mit Zigarette im Mund spielt und so sehr nach Blues aussieht, als hätte man ihn direkt aus dem Mississippi-Delta um 1900 hierher teleportiert.
Sie sieht Damien im //Bar and Britz// erst nicht. Die Bar passt nicht zu dem auf schick gemachten //Place de la République//, nicht zur schick gemachten Fassade des Theaters, nicht zu dem sauberen Platz, auf dem sich auch jetzt noch eine Karussell dreht, nicht zu den anderen Bars am Platz, das //El Teatro// mit seiner elaborierten Tapas-Karte, zu den kleinen Cafés, den Spezialitäten- und Gebäckgeschäften, deren Angebot hauptsächlich auf Touristen abzuzielen scheint.
Das //Bar and Britz// ist ranzig. Eine Kneipe, heruntergewirtschaftet, eine ältere Frau serviert gebeugt die Getränke.
Sie erinnert sich an die Schlagzeilen. Das Foto, das an die Scheibe geklebt ist, erinnert daran. Sie interessiert sich nicht für Rugby, aber sie hat die Geschichte wahrgenommen: Die Bar gehörte einem Rugbyspieler aus Südafrika, Barend Britz, der für USAP Perpignan spielte. Vor ihrer Zeit. Die Bar hätte seine Altersvorsorge sein sollen, etwas für den Ruhestand. Irgendwann kam es darin zu einem Streit, ein Mann stürmte die Bar angriffsbereit mit einem Stuhl, der Rugbyspieler versuchte abzuwiegeln, es brachte nichts, er wurde angegriffen und starb im Krankenhaus an seinen Verletzungen, während der Mörder in der Psychiatrie landete und nach ein paar Jahren wieder herauskam. Rugby ist den Leuten hier heilig, vielleicht ist es auch die Tragödie der ganzen Sache. Jedenfalls darf das //Bar and Britz// weiter ein Fremdkörper auf dem wohlsortieren //Place de la République// sein. Sie überlegt, ob das eine Metapher für irgendetwas sein könnte, als sie Damien entdeckt, an einem der äußeren Tische. Er trägt eine graue Anzugweste, darunter ein weißes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln. Er starrt auf sein Handy, vor ihm stehen drei leere Biergläser.
Er hat sie noch nicht gesehen. Sie ist sich nicht mehr sicher, ob sie sich [[dazu setzen|hingehen][$Zeit to "20:00"]] soll. Oder einfach [[weitergehen][$Zeit to "20:00"]]. //Hallo Liebes//, schreibt ihre Mutter, //du weisst doch, dass ich nicht so gerne in die Stadt komme. Komm doch lieber zu mir. Ich bin erst einmal im Urlaub, in zwei Wochen bin ich aus Barcelona wieder da.//
Sie hat keine Lust zu antworten. Hat keine Lust, herauszufinden, was ihre Mutter in Barcelona tut, auf irgendwelche Fotos von Kirchen, Boulevards, Häfen. Warum hat sie ihr geschrieben? Egal was ihre Mutter tut, es ärgert sie.//Hi Süße//, schreibt Carmen, //ich vermisse unsere Pommes und dich sowieso. Wir sollten uns auf jeden Fall mal treffen. Nächste Woche ists aber schwierig wegen dem Kleinen. Ich melde mich nochmal, Küsse. //
Anna weint fast. Fast. Sie freut sich für Carmen, sie hat etwas zu tun, eine Aufgabe, aber sie ist auch ein schwarzes Loch für Vorschläge, gemeinsame Ausflüge, alles, was nicht mit dem Kind zu tun hat. Sie scrollt durch die letzten Nachrichten. Es ist immer dasselbe Muster: Anna schlägt etwas vor, Carmen will sich melden und tut es nie. Keine Pommes, keine Spaziergänge durch den Park zwischen monumentalen Kriegsdenkmälern, keine Mayoflecken auf der Hose, keine Hände, sie sich zufällig berühren. Vielleicht war es das einfach. Vielleicht gibt es Carmen nicht mehr so wie in ihrer Erinnerung. //Hey du//, schreibt Damien, //ich hätte nicht gedacht, dass ich nochmal von dir höre. Heute abend habe ich Zeit. Ich sitze gerade im //Bar and Britz//, kommst du vorbei?//
Sie weiß nicht genau, was sie tun soll. Vielleicht ist es ein ganz gutes Rezept gegen die Einsamkeit und das Zwielicht, wenn sie sich mit [[Damien trifft|datreffen]]. Vielleicht überfordert sie das aber auch. Heute ist schon zu viel passiert. Vielleicht sollte sie es einfach <<return "lassen">>.<<silently>><<set $nachrichten to "gelesen">><<set $ps to "17">><</silently>><<if $mutter is "1">><<display "smsmu">><<elseif $carmen is "1">><<display "smsca">><<elseif $damien is "1" and $ps lte 16>><<display "smsda">><<elseif $damien is "1" and $ps gte 22>><<display "smsda2">><</if>><<silently>><<set $ps to "20">><<set $hausschlüssel to "1">><<set $Ort to "Place Hyacinthe Rigaud">><<audio "laufathmo" play loop>><<set $sportemonnaie to "1">><<audio "stadt" fadeout>><<if $music is "on">><<audio "chill" fadeout>><<audio "laufsie" loop play>><<set $audio to "laufsie">><</if>><<set $inventar to "was">><</silently>>Anna nimmt den Haustürschlüssel und ihr Portemonnaie vom Tisch und steigt das muffige Treppenhaus hinab, in dem die Luft sich niemals bewegt, überspringt den losen Treppenabschluss, bricht in Schweiß aus und steht, als sie aus der Tür geht, zwischen den Stühlen des //Atmosphère Bella Ciao//. Der Mann ist längst außer Sicht, irgendwo in den Gassen in Richtung Supermarkt verschwunden. Es ist $Zeit Uhr, eine Zwischenzeit, der Apéro liegt in den letzten Zügen, es ist noch nicht ganz Zeit für das Abendessen. Im //Atmosphère Bella Ciao// stehen schon ein paar kleine Snacks auf den Tischen: Hummusplatten mit Brot und Gemüse, frittierte Taschen mit Krabbenfleisch, Linsensuppe.
Sie bekommt ein wenig Hunger, mehr aber Durst, und vielleicht, denkt sie, könnte ihr Spaziergang hier zu Ende sein. Kurz, aber es spränge ein Wein dabei raus. <<if $geld gte 10>>$geld Euro hat sie noch im Portemonnaie, sie könnte es sich also leisten.<<else>>$geld Euro hat sie noch im Portemonnaie. Sie lässt die Idee wieder fallen. <</if>>
Oder vielleicht doch einfach losgehen. Geradeaus geht es am Supermarkt vorbei in die [[Innenstadt]] mit ihren kleinen Gassen, Restaurants, um diese Zeit sollten eigentlich Menschen dort unterwegs sein, ihren Geschäften nachgehen, auf der Suche nach Essen, trinken, Gesellschaft. Vielleicht kann sie dort verschwinden.
Oder sie geht [[links][$Zeit to "20:00"]] herum, die //Rue de la Fusterie// herunter, die nach unten, in Richtung Kanal führt.
Oder sie geht nach [[rechts][$Zeit to "20:00"]], in Richtung St. Jacques. Es ist ein bisschen gruselig da, heruntergekommen, weil sich die Stadt nicht um die Gitanes kümmert, die dort wohnen. Aber es ist etwas anderes als die glattpolierte Innenstadt oder der Kanal mit seinen schicken Restaurants.
<<if $geld gte 10>>Oder sie bleibt einfach hier unten und geht was [[trinken][$geld to $geld - 5]].<</if>>//Hey du//, schreibt Damien, //ich hätte nicht gedacht, dass ich nochmal von dir höre. Heute abend habe ich Zeit. Ich sitze gerade im //Bar and Britz//, kommst du vorbei?//
Die Nachricht ist gegen 7 gekommen. Jetzt ist es %Zeit Uhr und Damien hat gerade die nächste Nachricht geschrieben.
//Dann eben nicht//, schreibt er, //hab noch ein schönes Leben.//
Sie starrt auf die beiden Nachrichten. Gut, dass sie nicht zugesagt hat. Was für ein Abend. Aber es macht nichts. Einfach<<return "weitermachen">>.Als sie vom Handy wieder aufschaut, wird ihr kurz schwindelig. Sie greift an das Gitter, hofft, dass es hält, obwohl es rostig ist und sie sich nicht sicher ist, ob die Verankerung überhaupt den Namen noch verdient. Sie schwankt ein wenig nach außen.
Anna hat verpasst, wo entlang der Mann gegangen ist. Richtung Innenstadt? Am //Nord au Sud// vorbei, Richtung //Place de la République//? Anna weiß es nicht. Der Himmel über der Stadt wird immer pastelliger, die Bar unten immer lauter, obwohl die Musik nach wie vor nicht begonnen hat. Zu den Menschen bei //Atakan Kebab// sind auch zwei, drei dazugekommen während sie auf das Handy geschaut hat.
Sie könnte noch [[hinterhergehen|rausgehen][$Zeit to "19:15"]]. Einfach raten, wo entlang er gegangen ist, so käme zumindest ein Spaziergang dabei heraus. Ansonsten bleibt, wie jeden Abend, das [[Sofa|sofa][$Zeit to "19:15"]] und irgendwann die kühle Nachtluft aus dem geöffneten Fenster. <<silently>><<set $ps to "19">><</silently>>Es gibt heute Abend nichts mehr für Anna außer der Hitze und dem kratzigen Sofa, dem schwarzen Monitorauge des Fernsehers und dem Geräusch der Stadt, das durch durch ihr Sommerzwielicht ins Zimmer dringt. Die Menschen in der Bar unten reden und lachen, sie kann es hören, sie kann sich ihre Gespräche vorstellen, immer verwaschener, immer lauter, immer lachender, ein Abend, der ein besonderer Abend werden soll, zumindest für die paar Menschen, die dort unten sitzen und ihren Wein trinken. Nicht für sie, nicht heute. Und irgendwann wird die Musik beginnen und die Nacht kühler und die Gespräche verstummen, bis in der Morgendämmerung die Reinungsfahrzeuge kommen und die Reste der Nacht in den Rinnstein kehren.
Wieder ein verlorener Abend in der Flut der Hitzewelle. Morgen wird ein anderer Tag. <<if $nerhalten is "sofa" and $nachrichten isnot "gelesen">> Aber bevor sie ins Bett geht, [[schaut sie noch einmal aufs Handy.|lesen3]]<</if>>
<<if ndef $nerhalten or $nerhalten is "3">>[[Und dann einfach einschlafen|regen]].<</if>><<silently>><<set $Ort to "Nirgends">><<set $Zeit to "Zeitlos">><<set $p to "ende">><<set $inventar to "nix">><<set $prota to "0">><</silently>><<fadein 2s 1s>><h2 align="center">ENDE</h2><</fadein>>
<<fadein 2s 3s>><p align="center">Text: Jan Fischer</p><</fadein>>
<<fadein 2s 5s>><p align="center">Musik: Jan Fischer, Martin Spieß</p><</fadein>>
<<fadein 2s 7s>><p align="center">Korrekturen und unverzichtbare Hilfe: Marie von Borstel</p><</fadein>>
<<fadein 2s 9s>><p align="center">gefördert von: Kulturbüro Hannover</p><p align="center"> <img src="https://www.hannover.de/var/storage/images/_aliases/full/media/01-data-neu/bilder/landeshauptstadt-hannover/kultur-freizeit/stadtgeschichte/st%C3%A4dtische-erinnerungskultur/logos/kulturb%C3%BCro-der-landeshauptstadt-hannover/15513521-3-ger-DE/Kulturb%C3%BCro-der-Landeshauptstadt-Hannover.jpg" width="170" height="50"></p><</fadein>>
<<fadein 2s 11s>>
[[Neustart|Beginn][state.restart()]]
<a href="https://www.verlaufen-in-perpignan.de/">Zur Projektwebseite</a><</fadein>><<silently>><<set $nachrichten to "gelesen">><<set $ps to "21">><<set $nerhalten to "3">><</silently>><<if $mutter is "1">><<include "smsmu">><<elseif $carmen is "1">><<include "smsca">><<elseif $damien is "1">><<include "smsda">><</if>>
<<if ndef $damien>>Das hätte sie heute jedenfalls nicht gebraucht. Es ist Zeit, den Tag zu beenden.
<<return "Zurück">><</if>>An der Kreuzung sind zwei Autos und ein Mofa gleichzeitig angekommen und hupen sich gegenseitig an, weil sie sich alle gegenseitig blockieren. Dahinter stauen sich in den Gassen weitere Autos, während sich vom //Carrefour City// gegenüber Menschen mit Einkaufstüten hindurch schlängeln und sich eine Gruppe von Leuten, die mit Bierflaschen in der Hand vor //Atakan Kebab// herumstehen und sich das Schauspiel ansehen.
Der Mann schaut sich um, geht dann traurig gebeugt, schleicht zwischen zweien der im Verkehrspatt hupenden Autos hindurch, geht auf die andere Straßenseite, geht dort ein Stück am Bauzaun gegenüber des Kebabladens entlang in Richtung des Supermarktes mit der Space Invader-Kachel, in Richtung der Kurve zur Innenstadt.
Er schleicht mit diesem eigenartigen Selbstbewusstsein desjenigen, der weiß, dass die anderen für ihn ausweichen werden weiter, nicht in Richtung Innenstadt, vor dem Supermarkt biegt er ab, in die //Rue du Théatre//, mehr eine Gasse als eine Straße, die zur Hälfte Plastikmobiliar des //Nord au Sud// belegt ist.
Anna mag die Straße. Sie ist zu jeder Tageszeit anders. Morgens liegt das Angebot des Gemüsehändlers aus, der sich auf alte Tomatensorten spezialisiert hat, deren Zwecke ihr geheimnisvoll erscheinen, als dürfe sie sie nicht kaufen, bis sie nicht herausgefunden hat, wie jede einzelne Sorte heißt und für welches Gericht sie sie verwenden darf.
Später öffnet das Café in der Mitte der Straße, das //La Cour du Baron//, gegenüber das Einrichtungsgeschäft, das vollgestellt ist mit sorgsam ausgewählten Retro-Dekoeinrichtungsgegenständen, irgendwas zwischen Louis IX. und 60er-Jahre-knallorange.
Mittags sind dann die Restaurants dran, ein Burgerladen mit zeitgeistiger schwarzweiss-Identität und das //Nord au Sud// mit seinen zusammengesuchten Möbeln.
Jetzt, um $Zeit Uhr, während der Mann sich durch die enge Gasse schleicht, sind die Tische der Restaurants noch leer, es ist ein wenig zu früh, aber im //Cour du Baron// und, weiter hinten, im //El Teatro//, ist Apéro-Zeit. Der Mann drückt sich an den aufgestellten Tischen mit Wein- und Biergläsern vorbei, den Kellnern, die volle Tabletts balancieren, den Menschen, die an den Tischen stehen und rauchen. Kaum einer sieht ihn an, trotz der glänzenden Wunden an seinem Kopf.
Am Ende der Straße biegt der Mann links ab, auf den //Place de la République//, und Anna verliert ihn kurz aus den Augen. <<silently>><<set $ps to "25">><<set $Ort to "Place de la République">><</silently>>Der Mann wühlt sich erstaunlich flink durch die Menge über den Platz, vielleicht liegt es auch daran, dass die Menschen ihm - oder: hauptsächlich seiner nässenen Kopfwunde - ausweichen.
Die Tische der Bars stehen voller Bier, Wein, Erdnüsse, Chips und Oliven. Auf dem Platz spielt eine Band, ein Gitarrist mit akustischer Gitarre und eine Sängerin, die beide die Sache ernst zu nehmen scheinen, ein Typ, der auf seiner Cajon sitzt und etwas raucht, das nach einem Joint aussieht und ein Typ an der E-Gitarre, der mit Zigarette im Mund spielt und so sehr nach Blues aussieht, als hätte man ihn direkt aus dem Mississippi-Delta um 1900 hierher teleportiert.
Sie stehen vor dem //Bar and Britz//, die Bar passt nicht zu dem auf schick gemachten //Place de la République//, nicht zur restaurierten Fassade des Theaters, nicht zu dem sauberen Platz, auf dem sich auch jetzt noch ein Karussell dreht, nicht zu den anderen Bars am Platz, das //El Teatro// mit seiner elaborierten Tapas-Karte, zu den kleinen Cafés, den Spezialitäten- und Gebäckgeschäften, deren Angebot hauptsächlich auf Touristen abzuzielen scheint.
Der Mann geht unter den Schirmen entlang, zwischen den Musikern und den Tischen vorbei, Anna folgt ihm, stößt mit den Ellenbogen an Menschen, die ihr entgegenkommen, weicht einem Auto aus, das aus der Tiefgarage unter dem Platz geschlichen kommt.
Sie beide eilen hintereinander über den Platz, er eleganter als sie, er wie ein Motorboot, das einfach durchs Wasser fliegt, sie wie ein Kanu, dem ständig Wellen gegen den Bug schwappen. Die Bars sind gerammelt voll, über den Außentischen schwirren hunderte von Gesprächen, das Karussell auf dem Platz dreht ein paar letzte Runden. Er verschwindet in der //Rue François Marie Voltaire//, in Richtung der kleinen Gassen voller Bekleidungs- und Krimskramsgeschäfte. Sie könnte ihm dorthin weiter [[folgen|rfmv][$Zeit to "19:30"]]. Oder abbiegen, einfach weiterlaufen, vielleicht in Richtung [[Innenstadt][$Zeit to "19:30"]], wo die Straßen breiter sind und die Menschen weniger laut. <<silently>><<set $ps to "24">><<set $Ort to "Atmosphère Bella Ciao">><<audio "laufathmo" fadeout>><<audio "trinken" play loop>><<if $music is "on">><<audio "laufsie" fadeout>><</if>><<if $music is "on">><<audio "chill" play loop volume 1>><</if>><<if $music is "off">><audio "trinken2" play loop>><</if>><</silently>>Ja, ein Getränk in der Bar unten, wo sie, wenn sie hochblickt, ihre eigenen Wohnung sehen kann, in der Sicherheit des Fast-Zuhauses, das klingt gut.
<<if visited("weitergehen") is 1>><<include "ruearge">><</if>><<if visited("folgen") is 1>><<include "ruethea">><<else>><<include ruethea>><</if>>
Am Supermarkt kann sie die Musik aus dem //Bella Ciao// schon hören, zumindest die Beats der Trommeln. Die Männergruppe vorm Kebabladen steht immer noch da, das Verkehrschaos hat sich zum nächsten Verkehrschaos entwickelt, Anna schlängelt sich zwischen den Kommentaren und den Autos hindurch. Im //Bella Ciao// ist noch ein kleiner Tisch unter dem Baum frei, direkt neben der Weinkarte.
- Einen //Nouvelle Vague//, sagt sie, als einer der drei Leute kommt, die etwas zwischen Besitzer und Kellner des Ladens sind, was genau, da ist sie noch nie hintergekommen, jedenfalls kennt sie die Gesichter.
Als der Wein kommt, lächelt Anna. Wasser kondensiert an dem bauchigen Glas.
Nett hier, denkt sie, und hört der Gitarre und dem Gesang und den Trommeln zu, während sie trinkt. <<if $geld lte 5 or $Zeit is "23:00">>Es reicht, sie kann nicht mehr, sie ist [[betrunken]], oder pleite, oder beides, sie ist sich nicht sicher.<</if>><<if $geld gt 5 and $Zeit isnot "23:00">>Als das Glas leer ist, bestellt sie [[noch einen|mehr][$Zeit to "20:30"]].<</if>><<if $geld lte 5 or $Zeit is "23:00">>Es reicht, sie kann nicht mehr, sie ist [[betrunken]], oder pleite, oder beides, sie ist sich nicht sicher.<</if>>Sie will es wissen, beschließt Anna. Sie muss es wissen. Sie schaltet weder den Ventilator aus noch schließt sie das Fenster. Sie packt den Schlüssel und das Portemonnaie vom Küchentisch, rennt die Treppe herunter und kümmert sich nicht darum, dass sie fast über die losen Treppenabschlüssel stolpert, sie schließt die Wohnungstür nicht ab und sieht gerade noch, wie der Mann in die //Rue du Théatre// einbiegt. Sie rennt durch die Autos hinterher und kümmert sich nicht um das Johlen der leicht betrunkenen Männergruppe vor //Atakan Kebab//, vielleicht machen sie sich lustig über sie, vielleicht feuern sie sie an, wahrscheinlich ein bisschen von beidem, sie ist so oder so ein Ereignis, dass sie nicht ignorieren können.
Zum Glück läuft der Mann nicht schnell, er hat erst die Hälfte der Straße geschafft, die so eng ist, dass sie den Namen Straße eigentlicht nicht verdient. Anna mag sie. Sie ist zu jeder Tageszeit anders. Morgens liegt das Angebot des Gemüsehändlers aus, der sich auf alte Tomatensorten spezialisiert hat, deren Zwecke ihr geheimnisvoll erscheinen, als dürfe sie sie nicht kaufen, bis sie nicht herausgefunden hat, wie jede einzelne Sorte heißt und für welches Gericht sie sie verwenden darf und für welches nicht.
Später öffnet das Café in der Mitte der Straße, das //La Cour du Baron//, gegenüber das Einrichtungsgeschäft, das vollgestellt ist mit sorgsam ausgewählten Retro-Dekoeinrichtungsgegenständen, irgendwas zwischen Louis IX und 60er-Jahre knallorange.
Mittags sind dann die Restaurants dran, ein Burgerladen mit zeitgeistiger schwarzweiss-Identität und das //Nord au Sud// mit seinem zusammengesuchten Terrassenmobiliar.
Jetzt, um $Zeit Uhr, während der Mann sich durch die enge Gasse schleicht, sind die Tische der Restaurants noch leer, es ist ein wenig zu früh, Aber im //Cour du Baron// und, weiter hinten, im //El Teatro//, ist Apéro-Zeit. Der Mann drückt sich an den aufgestellten Tischen mit Wein- und Biergläsern vorbei, den Kellnern, die volle Tabletts balancieren, den Menschen, die an den Tischen stehen und rauchen. Kaum einer sieht ihn an, trotz der glänzenden Wunden an seinem Kopf.
Am Ende der Straße biegt der Mann links auf den //Place de la République// und Anna verliert ihn kurz aus den Augen. An der Kreuzung sind zwei Autos und ein Mofa gleichzeitig angekommen und hupen sich gegenseitig an, weil sie sich alle gegenseitig blockieren. Dahinter stauen sich in den Gassen weitere Autos, während sich vom //Carrefour City// gegenüber Menschen mit Einkaufstüten durch das Gedränge schlängeln und sich eine Gruppe von Leuten, die mit Bierflaschen in der Hand vor //Atakan Kebab// herumstehen das Schauspiel ansehen.
Der Mann läuft langsam, schaut sich um, geht dann traurig gebeugt, schleicht mehr, als dass er läuft, zwischen zweien der im Verkehrspatt hupenden Autos hindurch, geht auf die andere Straßenseite, geht dort ein Stück am Bauzaun gegenüber des Kebabladens entlang in Richtung des Supermarktes mit der Space Invader-Kachel, in Richtung der Kurve zur Innenstadt.
Da ist kein Zögern, er ist nur langsam, nicht unsicher, mit diesem eigenartigen Selbstbewusstsein desjenigen, der weiß, dass die anderen für ihn ausweichen werden. Am Supermarkt biegt er nicht in Richtung Innenstadt ein, sondern versucht über die Straße zu kommen, zur //Rue du Théatre//, mehr eine Gasse als eine Straße, die an der Kreuzung zur Hälfte vom Plastikmobiliar des //Nord au Sud// belegt ist, unter dem der Hund der Besitzer liegt, der kurz hochschaut, als der Mann an ihm vorbeigeht, und sich dann wieder seinem Napf widmet.
Sie könnte dem Mann [[folgen|folgen][$Zeit to "19:15"]]. Vielleicht schafft sie es noch, ihn in der //Rue du Théatre// einzuholen. Vielleicht nicht, dann hat sie wenigstens versucht, das Geheimnis aufzuklären. Zumindest käme ein Spaziergang dabei heraus. Ansonsten bleibt, wie jeden Abend, das [[Sofa|sofa][$Zeit to "19:15"]] und irgendwann die kühle Nachtluft aus dem geöffneten Fenster. <<silently>><<set $ps to "22">><</silently>>Anna seufzt und setzt sich in Bewegung. Damien sieht sie, als sie auf halben Weg in seine Richtung ist und versucht, sich zwischen den Tischen unter den Sonnenschirmen zu seinem Platz am Rand des Tischbereichs zu manövrieren. Er winkt ihr zu. Sie winkt zurück, versucht ein Lächeln und drückt sich dabei an einem Familientisch vorbei, zwei Kinder, zwei Erwachsene, die Kinder trinken ein hellgrünes Getränk, Wasser mit Pfefferminzsirup, vermutet sie, die Erwachsenen Bier und Aperol Spritz. Grün, grün, gelb, orange: In ihrem Kopf sagt etwas die Farben die der Getränke auf, während sie sich weiter auf Damien zuarbeitet. Als sie sich zu ihm setzt, sagt er:
- Ich hätte nicht gedacht, dass du kommst.
<<if ndef $dia>>[[(Ich habe dich vermisst)|hingehen][$dia to "1"]]
[[(Ich hatte nichts besseres zu tun)|hingehen][$dia to "2"]]<</if>><<if $dia is "1">>- Ich habe dich vermisst, sagt Anna. Damien lacht und trinkt einen Schluck Bier.
- Ich glaube dir kein Wort.<<elseif $dia is "2">>- Ich hatte nichts besseres zu tun, sagt Anna. Damien zuckt die Schultern und trinkt einen Schluck Bier.
- Immerhin bin ich nicht langweilig, sagt er.<</if>>
<<if $dia is "1">>[[(Mit den Schultern zucken, den Blick der Bedienung suchen und auf das Bier zeigen, um ein eigenes zu bekommen.)|hingehen][$dia to "4"]]
[[(Die Augen verdrehen und über einen sarkastischen Kommentar nachdenken.)|hingehen][$dia to "5"]]<<elseif $dia is "2">>[[(Lächeln, den Blick der Bedienung suchen um ein Bier zu bestellen und sich auf einen langen Abend einstellen.)|hingehen][$dia to "6"]]
[[(Nicht so langweilig wie zuhause vor Netflix zu sitzen)|hingehen][$dia to "7"]]<</if>><<if $dia is "4" or $dia is "5">>- Ich habe dich vermisst, sagt Anna. Damien lacht und trinkt einen Schluck Bier.
- Ich glaube dir kein Wort.<</if>><<if $dia is "6" or $dia is "7">>- Ich hatte nichts besseres zu tun, sagt Anna. Damien zuckt die Schultern und trinkt einen Schluck Bier.
- Immerhin bin ich nicht langweilig, sagt er.<</if>>
<<if $dia is "4">>Anna zuckt mit den Schultern. Sie versucht, den Blick der Bedienung zu finden um ein Bier zu bestellen, schafft es aber nicht, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.<<elseif $dia is "5">>Anna verdreht die Augen.
- Musst du ja auch nicht, sagt sie. Was besseres bekommt sie nicht hin. Sie braucht Bier. Sie winkt der Bedienung, die damit beschäftigt ist, eine Batterie von Gläsern von einem anderen Tisch auf ihr sowieso schon übervolles Tablett zu räumen.<<elseif $dia is "6">>Anna lächelt. Sie erinnert sich vage, dass es beim letzten Treffen mit Damien ähnlich war. Anstrengend, irgendwie unangenehm, als wüsste er immer genau, was er sagen muss und entschiede sich dann für das Gegenteil.<<elseif $dia is "7">>- Jedenfalls nicht so langweilig wie Netflix, sagt sie und merkt, als sie es sagt, dass das Falsche war. Er kennt ihr Verhältnis zu Netflix nicht. weiß nicht, dass sie alles, was irgendwie interessant ist schon gesehen hat. Dass sie die Hitzewellen im Zwielicht hinter den Vorhängen im Flackerlicht der endlosen Streams verbracht hat. Damien sieht sie an und lächelt.<</if>>
<<if $dia gte 4>>Anna braucht etwas zu trinken.
- Ich gehe mal rein zum [[Bestellen|bestellen][$Zeit to "20:15"]], sagt sie. Hier draußen kommt ja keiner.<</if>><<silently>><<set $ps to "23">><<set $Ort to "Place de la République">><<audio "laufathmo" play loop>><<audio "musik_re" fadeout>><<if $music is "on">><<audio "laufsie" loop play>><<set $audio to "laufsie">><</if>><</silently>>Nein, beschließt sie. Heute will sie nichts mit Damien zu tun haben. Es stehen zu viele Bier vor ihm, sein Hemd zu weiß, seine Weste zu gewollt. Er hat sie nicht gesehen, hofft sie. Sie dreht nach rechts ab, läut so schnell es geht an der Fassade des Theaters entlang, nutzt die Schirme des //El Teatro// als Deckung und kommt am nächsten Burgergrill vorbei, //Happy Grill//, in dem die ersten Gäste des Abends sitzen, während die Musik vom //Bar and Britz// langsam leiser wird. Dahinter biegt sie in die //Rue Jean-Jacques Rousseau// ab, Republik, Theater, Held der Aufklärung: Auf eine naive Art ist das stimmig.<<if visited(" Sie bleibt am Ende der kurzen Straße stehen, links geht es in die [[Innenstadt|Innenstadt][$Zeit to "19:45"]]. <<if $geld gte 10>>Rechts geht es wieder nach Hause, die Richtung kommt ihr besser vor, aber wenn sie schonmal draußen ist, könnte sie auch gleich noch im //Atmosphère Bella Ciao// was [[trinken|trinken][$Zeit to "19:45"]] bevor sie wieder hochgeht.<<else>>Rechts geht es wieder [[nach Hause|hausohnegeld][$Zeit to "19:45"]], sie sehnt sich jetzt schon, nach den paar Metern, nach der Ruhe und dem Zwielicht. Sie hat keine Lust mehr auf Menschen und Stadt.<</if>><<silently>><<set $ps to "27">><<set $Ort to "Rue Émile Zola">><</silently>><<if visited("vormhyacinte")>>Der Wein kreist in ihrem Kopf, aber es geht: Die Hitze macht es besser, weil alle sich ein wenig wie durch einen Nebel bewegen.<</if>> Sie geht nach rechts, in Richtung St. Jacques, noch ist es hell, und eigentlich ist es dort auch nicht gefährlicher als anderswo, nur heruntergekommener. Die //Rue Émile Zola// ist eng, aber nicht so eng wie die kleinen Straßen, die direkt von ihr abgehen, diejenigen, die mitten in den Bauch des Viertels führen. Die Straße steigt leicht an, die Gassen, die von ihr abgehen, steigen wiederum von ihr aus an, aus den Gassen riecht es nach Müll und Gammel, Kondensflüssigkeit tropft aus Klimaanlagen, läuft die Gassen herab und sammelt sich im Rinnstein. Annas Flip-Flops platschen über die glatten Steine des Bürgersteigs, irgendwie scheint es hier noch wärmer zu sein als auf dem Platz, die Gebäude sind näher, strahlen mehr von der Hitze des Tages ab, erwischen sie damit und der Schweiß läuft ihr von der Stirn.
Sie läuft am //Hôtel Pams// vorbei, großzügig beflaggt mit einer französischen Flagge und dem Stadtwappen von Perpignan, Johannes der Täufer mit einem Lamm im Arm vor rot-gelbem Hintergrund. Die Flaggen ragen halb über die Straße. Anna weiß genau zwei Dinge über das Hôtel Pams, nämlich, dass es einmal die Stadtvilla eines Zigarettenpapierherstellers war, und dass der Bürgermeister es jetzt als Regierungsgebäude nutzt. Sie läuft daran vorbei, weiter, tiefer in das Herz des Viertels, bis sie an einer Kreuzung steht. Ein Gebäude steht da, dessen Fassade von angerosteten Stahlstreben abgestützt wird. Es sieht aus wie ein Kunstwerk oder etwas, das sich aus einer dystopischen Zukunft hierher materialisiert hat. Die Türen sind mit Wellblech verschlossen, aber sie sieht einen [[Spalt, durch den sie hindurch passen könnte|kampf1][$Zeit to "20:30"]]. Aber vermutlich ist das keine gute Idee. Am besten geht sie einfach tiefer ins Viertel hinein, nach links in die //[[Rue du Musée|rdmusee][$Zeit to "20:15"]]//.Sie hat das Portemonnaie schon seit sie ihr Abitur gemacht hat. Ein Onkel hat es ihr geschenkt, der es wiederum selbst gemacht hat, er ist ein Jahr später gestorben und kannte sich mit Leder aus. Es ist ein wenig unpraktisch, weil der Onkel nicht daran gedacht hat, dass sie vielleicht einmal mehr als zwei Kreditkarten darin transportieren muss. Aber sie bringt es nicht übers Herz, es wegzuwerfen. Oder auch nur ein anderes Portemonnaie zu benutzen.
An Bargeld befinden sich $geld Euro darin.<<silently>><<set $ps to "26">><</silently>><<set $Ort to "Rue des Marchands">><<if visited("weitergehen")>>Die //Rue Jean-Jacques Rousseau// ist kurz, mehr eine Verbindungsgasse, die wie ein nachträglicher Gedanke am //Place de la République// hängt. Sie biegt nach links ab, Richtung Innenstadt.<</if>><<if visited("rausgehen")>>Nein, lieber nichts trinken, es ist keiner dieser Tage, außerdem fühlt sie sich immer komisch, wenn sie alleine trinkt. Anna macht sich auf den Weg, am Supermarkt und am //Du Nord au Sud// vorbei. Sie schwitzt.<</if>><<if visited ("weiterfolgen")>>Nein, entscheidet sie, sie hat keine Lust, dem Mann zu folgen, nicht weiter, nicht mehr als bis hierher. Das gehört sich nicht, das ist merkwürdig, und so merkwürdig ist sie noch nicht. Sie eilt über den Platz, am Karussell vorbei, in Richtung der Verbindung zur Innenstadt.<</if>>
Die //Rue de l'Argenterie// ist eine Verbindungsstraße: Sie verbindet Stimmungen. Stück für Stück, Meter für Meter, wird die Stadt schicker, geleckter, öffnet sich die enge Straße auf kleine Plätze und restaurierte Palästchen, wird die Kleidung in den Geschäften teurer, in ihren Farbtönen pastelliger. Sie geht weiter über die Verlängerung der Straße, die //Rue des trois Journées// und biegt in die //Rue des Marchands// ein. Immer noch keine Fußgängerzone, aber der Fußweg wird breiter, ihre Flip-Flops platschen über einen Untergrund aus rotem Marmor, der von weißen Adern durchzogen ist. Delikatessengeschäfte, Klamottenläden: nichts, was sie anspricht, sie schaut kein zweites Mal hin. Das ist nicht ihre Gegend, wird Stück für Stück weniger ihre Gegend, bis sie vor dem //Office de Tourisme// steht, in deren Fenster verschiedene Böden aus der Gegend ausgestellt sind und dazu Weine, die auf den unterschiedlichen Böden wachsen. Gegenüber ist ein Café, das Kaffee mit Sirup zum Mitnehmen verkauft. Auf der anderen Straßenseite steht eine Frauenstatue in einer Pose, die ihr immer eigenartig abwehrend vorgekommen ist.
<<if visited("vormhyacinte")>>Der Wein kreist in ihrem Kopf, aber es geht: Die Hitze macht es besser, weil alle sich ein wenig wie durch einen Nebel bewegen.<</if>> Sie fühlt sich verloren, weiß nicht, wo und wie sie weiter gehen soll, was sie hier soll, überlegt, einfach [[nach Hause|nachhause][$Zeit to "20:15"]] zu gehen. Über die Verlängerung der // Rue des Marchands // käme sie allerdings zum [[Kanal|kanal][$Zeit to "20:15"]] und zum Castillet, sie mag es, am Wasser zu sitzen, obwohl das dort nicht so gut geht, wie sie es sich wünschen würde. Oder sie geht direkt neben der Frauenstatue in die //[[Rue Saint-Jean|basilika][$Zeit to "20:15"]]//, einen Zugang in das Gewirr der keinen Gassen, das, meint sie, vage in Richtung der Basilika führt.<<silently>><<set $ps to "28">><<set $Ort to "Rue de la Fusterie">><</silently>> <<if ndef $rc>>Die //Rue de la Fusterie// hat Anna nie ganz genau verstanden. Sie geht zwischen dem Pizza- und dem Tacoladen durch, die Jungs, die vor dem Kebabladen herumstehen beobachten sie und lachen, als sie sich an der Schlange Autos vorbeizwängt, die sich in der engen Einbahnstraße aneinanderreihen, um sich weiter über den Platz an der Baustelle vorbei zu quälen. Es gibt ein paar Kiosks hier, einen Waschsalon, ein marrokanisches Restaurant. Aber viele der Geschäfte stehen leer, mit dicken Staubschichten auf ihren Schaufenstern, oder sie sind mit Holzplatten verrammelt und in irgendeiner Phase eine vorgesehenen Renovierung stecken geblieben. Auf der Hälfte zweigt die //Rue Couverte// ab, weniger eine Gasse als ein Stück vergessener Raum zwischen zwei Reihen Häusern, in denen irgendwie ein weiterer Kiosk und ein Pizzabäcker Platz haben. Sie kennt den Kiosk, der Betreiber verkauft auch selbst gemalte Bilder. Sie könnte dort abbiegen, auf den [[Place de la République|pdr]]. Oder einfach [[weiter die Rue de la Fusterie herabgehen|links][$rc to "nein"]]. <<else>>Anna ignoriert die kleine Straße. Sie geht weiter die //Rue de la Fusterie// herab, bis sie weiter auf dem //Place des Poilus// landet. Ein Tabakladen steht da, das //Chat Noir//, das sie als Absturzkneipe kennengelernt hat, daneben eine Tapas-Bar, irgendwo weiter hinten ein Fischgeschäft. Manchmal ist ein kleiner Markt auf dem Platz, jetzt sitzen dort Menschen und rauchen, während sich Autos über den Teil des Platzes quälen, der gerade noch so als Straße durchgeht.<</if>> <<if visited("vormhyacinte")>>Der Wein kreist in ihrem Kopf, aber es geht: Die Hitze macht es besser, weil alle sich ein wenig wie durch einen Nebel bewegen.<</if>>
<<if $rc is "nein">>Es gibt zwei Möglichkeiten, von hier aus zum Kanal zu kommen. Den langen, [[durch die Gassen, die sich irgendwann in Richtung Wasser öffnen|cldor][$Zeit to "21:00"]]. Oder durch die Verlängerung der //Rue de la Fusterie//, die //[[Rue des Augustins|rdlpois][$Zeit to "20:30"]]//, die mehr oder weniger direkt dorthin führt.<</if>><<silently>><<set $ps to "38">><<audio "trinken" play loop>><</silently>>Sie geht unter den Schirmen entlang in Richtung der Musiker, die neben dem Eingang des //Bar and Britz// spielen. Anna hat das Gefühl, sie zu kennen, sie irgendwo schon einmal gesehen oder gehört zu haben, vielleicht im //Bella Ciao//, durch ihr Fenster, vielleicht hier.
Das //Bar and Britz// ist innen heruntergekommen, ausgeblichenes rot, verwaschenes Gelb. Zwei Männer sitzen an der Bar und trinken Rosé, ein Fernseher läuft und zeigt Werbung auf irgendeinem Sportkanal. Niemand raucht, aber der Raum riecht als erinnere er sich sehr intensiv an die Zigaretten, die hier über die Jahre geraucht wurden. Hinter der Theke steht eine ältere Frau, sie fragt sich, ob es die Frau des toten Rugbyspielers ist, dessen Foto nicht nur außen an der Bar hängt, sondern auch hinter der Theke. Ein bulliger Mann, der sie vom Foto aus anlächelt. Die Bar anlächelt. Die Gäste, die einfach so herkommen, die Stammgäste, die nur gehen, wenn sie müssen.
Die beiden Männer starren Anna an, lassen ihre Augen an ihr herauf- und herabfahren. Sie trägt nur das dünne Top und die kurze Hose, fällt ihr ein. Sie schaut ein wenig böse zurück, ist sich aber nicht sicher, ob ihr Blick ankommt, wie er sollte. Anna dreht sich zur Frau am Tresen.
Soll sie bestellen? Mit einem Getränk [[zurück zu Damien|zurückzudamien][$Zeit to "20:30"]]? Das wird ein langer Abend. Ein langweiliger Abend vielleicht. Vielleicht einer, an dessen Ende ein wenig Wärme, ein wenig weniger Einsamkeit in ihrem Bett steht, aber sie fragt sich, ob sich das lohnt, jetzt, wo sie ihn sieht, den Typen im weißen Hemd und den falschen Formulierungen vor seinen leeren Biergläsern.
Sie könnte auch einfach [[nach Hause gehen|hausohnegeld][$Zeit to "20:45"]]. Sich aus der Bar schleichen als wäre nichts gewesen. Das wäre vielleicht die bessere Alternative. Einsamer, aber besser.<<silently>><<set $Ort to "Rue de L'Argenterie">><<timed 10s>><<set $Ort to "Place Hyacinte Rigaud">><</timed>><<timed 15s>><<set $Ort to "Annas Wohnung">><</timed>><<set $ps to "37">><</silently>><<if visited("bestellen")>>Nein, auf Damien hat sie wirklich keine Lust, noch weniger, seitdem sie ihn gesehen hat. Anna drückt sich hinter der Band vorbei. Wieder nach Hause.<</if>><<if visited("bestellen")>><<include "ruethea">><<else>><<include "ruearge">><</if>>
Am Supermarkt kann sie die Musik aus dem //Bella Ciao// schon hören, zumindest die Beats der Trommeln. Die Männergruppe vorm Kebabladen steht immer noch da, das Verkehrschaos hat sich zum nächsten Verkehrschaos entwickelt, Anna schlängelt sich zwischen den Kommentaren und den Autos hindurch. Im //Bella Ciao// ist noch ein kleiner Tisch unter dem Baum frei, direkt neben der Weinkarte.
<<if $geld lte 10>>Nur noch $geld Euro im Portemonnaie. Das wird kaum reichen.<<else>>Sie hat keine Lust. Auf den Wein schon, aber nicht auf die Menschen. Allein der Aufwand, sich einen Wein auszusuchen, zu bestellen.<</if>> Es wird kühler, ein wenig nur, und die Hitze des Tages dringt immer noch aus den Gebäuden und dem Boden, aber es ist besser geworden.
Anna schlängelt sich durch die Tische hindurch zu ihrer Haustür, schließt sie auf und steigt die muffigen Treppen hoch.
Als sie in der Wohnung ist, entspannend sich ihre Schultern, ihr Rücken, alles an ihr, etwas, von dem sie nicht sagen könnte, was es ist oder wo es herkommt, fällt von ihr ab.
Sie zieht die Vorhänge beiseite, öffnet die Fenster und zieht die Vorhänge wieder zu. Schatten, Zwielicht, kühle Abendluft, bald kühlerer Nachtluft, die über den Himmel in dunklen Pastellfarben zieht und die Vorhänge aufbläht. Immerhin eine kleine Erleichterung.
Unten rauschen die Stimmen aus dem Café, die Band beginnt zu spielen und Anna legt sich aufs Sofa, schließt die Augen, in der festen Absicht, nicht einzuschlafen, sich nur kurz auszuruhen. Und [[schläft ein|regen][$Zeit to "???"]].<<silently>><<set $geld to $geld - 5>><<set $ps to "29">><<if visited("zurückzudamien")>><<set $Zeit to "20:40">><</if>><</silently>>Anna mag das //Bella Ciao//. Zumindest, wenn sie unten sitzt, wenn sie Teil der Menschen dort ist, die sitzen und trinken und lachen und essen und sprechen. Wenn sie nicht davon wach gehalten wird, nicht gezwungen wird, im Rhythmus der Bar ins Bett gehen zu gehen, wie sie morgens von den Reinigungswagen gezwungen wird aufzustehen. Der Rhythmus der anderen ist weniger schlimm, wenn sie freiwillig mitmacht.
Anna mag den Wein. Sie weiß nicht mehr, aus welcher Traube er ist, vermutlich igendeine Cuvée, jedenfalls ist er aus der Gegend, daran erinnert sie sich. Sie hat ihn zum ersten Mal bekommen, als sie dem Kellner gesagt hat, dass sie sich nicht entscheiden könne. Der Kellner ist heute wieder da, gut angezogen, wie immer, eine lockere, helle Hose, ein dunkelblaues Hemd. Sie sieht ihm nach, er geht über den rot-weißen Marmorboden in Richtung der Band, die im Eingang des //Bella Ciao// spielt, geht aber nicht rein, sondern stellt sich an einen Stehtisch hinter die Band, zieht eine Zigarette aus der Schachtel, die da liegt, und beginnt zu rauchen.
Anna trinkt. Der Wein ist kühl, leicht, ein wenig fruchtig, sommerlich. Sie muss sich auch mal eine Flasche kaufen. Oder vielleicht gerade nicht, vielleicht schmeckt er nur an diesem einen Ort.
Sie betrachtet die Straße, die geparkten Autos, die fahrenden Autos im Weg stehen, die Baustelle gegenüber, die Männergruppe am Kebabladen, bei der jetzt auch eine Frau steht, betrunkener und lauter als alle zusammen, und die Statue von Hyacinthe Rigaud in seinem schützenden Holzkasten.
Sie trinkt noch einmal. Und stellt fest, dass das Glas leer ist.
<<if $geld gt 5 and $Zeit isnot "23:00">>Eins [[mehr|mehr2][$Zeit to "20:50"]] möchte sie noch.<</if>><<if $geld lte 5>>Sie hat kein Geld mehr. Zeit, [[nach Hause|betrunken][$Zeit to "20:50"]] zu gehen.<</if>><<if $Zeit is "23:00">>Es ist spät. Zeit, [[nach Hause|betrunken]] zu gehen.<</if>><<silently>><<set $Zeit to "???">><<set $Ort to "Annas Wohnung">><<set $ps to "36">><</silently>>Sie bekommt die Rechnung und legt das Geld darauf. Ihr bleiben $geld Euro. Naja. Immerhin ist sie betrunken, es gab Musik, ein wenig Aufregung. Sie schwankt ein wenig beim Aufstehen, macht nichts, sie hat es nicht weit. Anna fummelt den Schlüssel aus ihrer Tasche, schlängelt sich zwischen den Tischen und den Stühlen hindurch zur Haustür und schafft es, sie zu öffnen, schafft es durch das muffige und immer noch nicht abgekühlte Treppenhaus in ihre Wohnung. Sie zieht die Shorts aus, das Top, zieht die Vorhänge auf, öffnet das Fenster, kühle Nachtluft, damit es es morgen nicht so schlimm wird, sie muss nur daran denken, rechtzeitig aufzustehen, das Zwielicht wieder herzustellen. Sie legt sich auf das Bett, ein Laken, eine Decke: Das alles wäre zu warm. Sie schließt die Augen, und die Welt dreht sich, und sie [[schläft ein|regen]].<<silently>><<set $Ort to "Im Bett">><<audio "regen2" play loop>><<if $music is "on">><<audio "trinken" fadeout>><<audio "chill" fadeout>><<audio "regen" play loop>><<else>><<audio "trinken2" fadeout>><</if>><</silently>>Als sie das Geräusch hört, wird sie kurz wach, nicht richtig, aber fast: Sie taucht aus den Tiefen des Schlafes bis kurz unter seine Oberfläche auf, genug, um das Rauschen zu hören. Es regnet. Der Regen wird langsam immer stärker, sie hört durch das offene Fenster aufgeregte Stimmen unten, als die Musiker zusammenpacken, die Gäste von ihren Tischen fliehen, als sich alles auflöst und der Geruch von Regen zu ihr ins Bett weht und dann auch kühle Luft und der Raum sich dreht, während sie dem Rauschen und dem Plätschern lauscht und wieder [[die Augen schließt|Credits]]. <<silently>><<set $geld to $geld - 5>><<set $ps to "30">><</silently>>Sie gestikuliert dem Kellner, lächelt, er lächelt, es ist alles klar, einfach, sie bekommt noch ein Glas. Es ist gerade so nett hier. Jetzt, um $Zeit wird es langsam ein wenig kühler, auch, wenn die Stadt, die Steine, der Boden, die Häuser nach wie vor die Hitze des Tages abstrahlen. Die Band macht gerade eine Pause, der Sänger allerdings verspricht, man sei bald zurück, dort vor ihnen stünde ein Hut, da könne man Geld reinwerfen, wenn es einem gefallen habe, jedenfalls sei man, eine kurze Pause nur, gleich zurück.
Der Kellner nimmt das leere Weinglas, stellt ein volles auf den Tisch, als er weg ist, nimmt sie einen Schluck. Kühl. Angenehm. Gegenüber hat ein altes Paar Klappstühle aufgebaut, direkt vor dem Metallzaun der Baustelle, sie sitzen darin als hätten sie es schon immer getan. Es fahren keine Autos mehr über die Straße, nur ein paar frisierte Mopeds dröhnen durch die Gassen. Das Geschrei der Männer vor dem Kebabladen ist in den Hintergrund gerückt, ein Soundtrack des Abends. Rechts von ihr sitzt eine Gruppe Menschen im nächsten Restaurant, es wirbt mit Couscous und arabischem Essen, meistens sitzen dort aber nur Leute und trinken Bier oder Cola aus Dosen, sie hat noch nie gesehen, dass dort jemand gegessen hat.
Anna nimmt noch einen Schluck von ihrem Wein. Und stellt fest, dass das Glas schon wieder leer ist.
<<if visited("trinken")>>Vielleicht sollte sie aufstehen und ein wenig [[spazierengehen|vormhyacinte][$Zeit to "21:30"]].<</if>><<if visited("mehr")>><<if $geld gt 5 and $Zeit isnot "23:00">>
Vielleicht geht noch ein Glas [[mehr|mehr3][$Zeit to "21:15"]].<</if>><<if $geld lte 5>>Sie hat kein Geld mehr. Zeit, [[nach Hause|betrunken][$Zeit to "21:15"]] zu gehen. <</if>><<if $Zeit is "23:00">>Es ist spät. Zeit, [[nach Hause|betrunken]] zu gehen.<</if>><</if>><<if visited("trinken2")>><<if $geld gt 5 and $Zeit isnot "23:00">>Eins [[mehr|mehr3][$Zeit to "21:40"]] möchte sie noch.<</if>><<if $geld lte 5>>Sie hat kein Geld mehr. Zeit, [[nach Hause|betrunken][$Zeit to "21:15"]] zu gehen. <</if>><<if $Zeit is "23:00">>Es ist spät. Zeit, [[nach Hause|betrunken]] zu gehen.<</if>><</if>><<silently>><<set $geld to $geld - 5>><<set $ps to "31">><</silently>>Sie winkt dem Kellner noch einmal. Der kennt das schon, nimmt gleich ein neues Weinglas, schlängelt sich aus dem inneren der Bar zwischen den Musikern durch und stellt es ihr auf den Tisch. Anna merkt den Wein jetzt, ein kleines Drehen im Kopf, schwankige Gedankengänge. Sie bestellt ein paar Erdnüsse und ein Glas Leitungswasser. Zu den beiden Alten in ihren Klappstühlen gegenüber hat sich noch eine dritte alte Frau gesellt, sie hat einen eigenen Klappstuhl mitgebracht. Die drei reden aufgeregt miteinander. Der Kellner bringt das Wasser und die Nüsse, Anna nimmt eine handvoll der Nüsse und wirft sie sich in den Mund, Fett und Salz, das tut gut, sie trinkt noch einen Schluck Wein, die Unterhaltung der drei von gegenüber wird immer aufgeregeter, aber worum es geht, versteht sie nicht, die Musik beginnt wieder, und Anna trinkt noch einen Schluck Wein und noch einen und einen Schluck Wasser, und das Weinglas ist wieder leer.
<<if visited("trinken")>>Vielleicht sollte sie aufstehen und ein wenig [[spazierengehen|vormhyacinte][$Zeit to "21:00"]]. Wenn sie jetzt nicht aufsteht, bleibt sie den ganzen Abend hier, vermutet sie.<</if>>
<<if $geld gt 5 and $Zeit isnot "23:00">>Vielleicht geht noch ein Glas [[mehr|mehr4][$Zeit to "21:45"]].<</if>><<if $geld lte 5>>Sie hat kein Geld mehr. Zeit, [[nach Hause|betrunken][$Zeit to "21:45"]] zu gehen. <</if>><<if $Zeit is "23:00">>Es ist spät. Zeit, [[nach Hause|betrunken]] zu gehen.<</if>><<silently>><<set $geld to $geld - 5>><<set $ps to "32">><</silently>>Sie muss gar nicht mehr dem Kellner winken, er hat es schon gesehen, kommt zu ihr, zieht fragend die Augenbrauen hoch, sie nickt, sie schaufelt sich noch eine Hand Erdnüsse in den Mund, und der Kellner kommt wieder und stellt den nächsten Wein vor ihr ab. In ihrem Kopf dreht es sich jetzt noch mehr, das vierte Glas, das ist mehr als eine Flasche, sie trinkt einen Schluck von dem Wasser und betrachtet ihre matschigen Gedanken, als es auf der Straße plötzlich laut wird, sie hat nicht mitbekommen, was los ist, ein Mann rennt vorbei, mit freiem Oberkörper, zwei Polizisten, schwer bepackt mit ihren Westen, ihren Schlagstöcken, ihrem ganzen anderen Kram, hecheln hinterher. Der Typ ohne T-Shirt biegt in eine Seitengasse, einer der Polizisten kann nicht mehr, läuft aus, spricht in ein Funkgerät, der andere läuft noch bis zur Seitengasse, gibt dann aber auch auf. Die Gäste des //Bella Ciao// und die Männergruppe am Kebabladen beginnen zu applaudieren, Anna hat nicht gesehen, was der Oberkörperfreie getan hat, aber ok, sie trinkt noch einen Schluck Wein, es ist nicht der erste, aber an die anderen kann sie sich nicht erinnern und irgendwie ist das Glas schon wieder leer.
<<if $geld gt 5 and $Zeit isnot "23:00">>Eins [[mehr|mehr5][$Zeit to "22:10"]] möchte sie noch.<</if>><<if $geld lte 5>>Sie hat kein Geld mehr. Zeit, [[nach Hause|betrunken][$Zeit to "22:10"]] zu gehen.<</if>> <<if $Zeit is "23:00">>Es ist spät. Zeit, [[nach Hause|betrunken]] zu gehen.<</if>><<silently>><<set $geld to $geld - 5>><<set $ps to "33">><</silently>>Der Kellner starrt immer noch dem Oberkörperfreien Typen nach, starrt in Richtung der Polizisten, wachsam, ob es hier etwas zu beschützen, zu reagieren gibt. Als die Polizisten ihres Weges gehen, lässt seine Körperspannung nach, steigt ein Lächeln wieder die Mundwinkel hoch, er nimmt kommentarlos das Glas von ihrem Tisch und kommt mit einem neuen an, sie hört rechts von sich etwas platschen und dann ist die Körperspannung des Kellners wieder da, in dem Restaurant, in dem nie jemand ist, sind ein paar Leute aufgesprungen und schauen nach oben, irgendwer hat dort Pflanzen auf dem Balkon gegossen, ein nasser Fleck ist auf dem Boden und ein paar Spritzer haben auch die Gäste abbekommen, diejenigen, die jetzt aufgesprungen sind und den Verursacher gefunden haben, ein älterer Mann, der ungerührt weiter seine Balkonpflanzen gießt, und nicht auf die Rufe von unten achtet. Anna lächelt, so egal soll ihr auch mal was sein, die Gäste merken, dass das alles nichts bringt und schieben die Tische weg von dem immer noch tropfenden Balkon.
Sie möchte noch einen Schluck aus ihrem Weinglas nehmen, aber das ist, warum auch immer, schon wieder leer.
<<if $geld gt 5 and $Zeit isnot "23:00">>Eins [[mehr|mehr6][$Zeit to "22:45"]] möchte sie noch.<</if>><<if $geld lte 5>>Sie hat kein Geld mehr. Zeit, [[nach Hause|betrunken][$Zeit to "22:45"]] zu gehen.<</if>> <<if $Zeit is "23:00">>Es ist spät. Zeit, [[nach Hause|betrunken]] zu gehen.<</if>><<silently>><<set $geld to $geld - 5>><<set $ps to "34">><</silently>>Ihr geht es nicht gut, nein, ihr geht es nicht gut. Als der Kellner ihr das nächste Glas bringt, schaut er etwas kritisch, meint sie, aber das ist es nicht, es ist der Alkohol, der jetzt, plötzlich, den zweiten Gang einlegt, schummrig auf sie einstürzt, Geräusche verzerrt, willkürlich lauter und leiser dreht, Rauschen verändert, hervorhebt und gleichzeitig verschwimmen lässt, sie muss bald nach Hause, soviel ist klar, aber das eine Glas, das geht noch, na klar geht das noch, der Wein ist lecker, //Nouvelle Vague//, wie die Hitzewelle, nur kühler, frischer, sie trinkt, versucht, zu schmecken, zu genießen, aber das ist schwerer jetzt, und dann ist das Glas wieder leer, und sie hat sich an des Tempo des Alkohols gewöhnt und ist eigenltich ganz fein damit, so ingesamt.
<<if $geld gt 5 and $Zeit isnot "23:00">>Eins [[mehr|mehr7][$Zeit to "23:00"]] möchte sie noch.<</if>><<if $geld lte 5>>Sie hat kein Geld mehr. Zeit, [[nach Hause|betrunken][$Zeit to "23:00"]] zu gehen.<</if>> <<if $Zeit is "23:00">>Es ist spät. Zeit, [[nach Hause|betrunken]] zu gehen.<</if>><<silently>><<set $geld to $geld - 5>><<set $ps to "35">><</silently>>Ein letztes bestellt sie noch, sie muss jetzt wieder bestellen, der Kellner bringt den Wein nicht mehr von selbst, und als er mit einem vollen Glas wiederkommt, liest sie in seinem Blick keine Kritik, sie liest Mitleid, Fragen nach Warum und eine ganze Zukunft, sie liest den nächsten Tag in seinen Augen, ihren Tag, den Katertag mit den Kopfschmerzen und dem Katerblick und dem Durst und der Hitze, die das alles sicherlich nicht einfacher macht. Sie trinkt das letzte Glas schnell, vielleicht war es doch eines zuviel, aber das weiß sie heute noch nicht, das wird sich morgen klären, morgen, nicht heute, morgen ist der Tag, das alles zu bewerten und wegzusortieren.
<<if $geld lte 5 or $Zeit is "23:00">>Jedenfalls muss sie jetzt [[nach Hause|betrunken]].<</if>>Sie biegt rechts in die //Rue de l'Argenterie// ein, Schuhgeschäft, zwei Spielegeschäfte und am //Palais des Corts// vorbei. Ein alter Regierungsplast in rotem Ziegelstein. Welche Regierung, weiß sie nicht mehr. Eine alte, die katalanische, vielleicht, die hohen Herren von Perpignan bis Barcelona. Es ist jetzt eine Galerie. Sie war einmal darin, während des //Visa pour l'image//, sie erinnert sich an Fotos eines Konfliktes, eines Krieges, blutende Menschen und Waffen an den weißen Wänden der Galerie hinter dem Innenhof. Welcher Krieg? Welcher Konflikt? Sie weiß es nicht mehr. Gegenüber steht ein verblichenes Schild, das auf einen Plattenladen hinweisen soll, den sie einmal versucht hat zu finden, aber nie gefunden hat, obwohl er da sein sollte, nur ein paar Meter weiter, dem Schild nach, jedenfalls.Also wieder zurück, durch das abendliche Gewühle und Getrinke der //Rue du Théatre//. Sie schlängelt sich durch die Gespräche und Gerüche, in den Bars werden Tapas aufgetragen, im //Du Nord au Sud// das erste Essen, Couscous aus riesigen, einschüchternden Schüsseln, den sich die Gäste auf ihre Teller schaufeln. <<silently>><<set $ps to "39">><<set $geld to $geld - 5>><</silently>>Anna bestellt den Rosé, den die Stammtrinker an der Bar trinken, die kennen sich aus. Die Frau hinter der Bar schaut sie an als hätte sie ein Verbrechen begangen, als sei es eine besonders schlimmes Herausforderung, jetzt diesen Rosé einzuschenken und zu verkaufen. Sie spürt immer noch die Blicke der Männer an ihrem Rücken, an ihrer Seite, während sie die Frau beobachtet, die den Rosé in Zeitlupentempo aus einem Kühlschrank hinter sich holt, eines der Gläser vom fleckigen Regal in der nähe des Bildes vom toten Rugbyspieler nimmt, eingießt.
- Fünf Euro, sagt sie.
Anna gibt ihr einen Schein und nimmt das Glas mit, immerhin ist der Wein kühl, auf dem Glas bilden sich in der Hitze des Abends und der stickigen Luft der Bar Kondensperlen.
Mit dem Glas in der Hand schiebt Anna sich durch die Schirme, zurück zu Damien, die Band spielt noch ein Lied oder vielleicht ist es immer noch dasselbe, unerkennbar durch irgendeine Improvisation transformiert.
Damien sitzt immer noch hinter seinen leeren Biergläsern, als sie sich ihm nähert, schaut er in Richtung des Theaters, irgendetwas an der Fassade fasziniert ihn, oder er starrt in die Ferne, eine, die nur er sehen kann.
Anna setzt sich und stellt ihr Glas auf den Tisch. Schaut Damien an. Er schaut zurück. Jemand von ihnen muss etwas sagen, sonst wird es unangenehm. Sie trinkt einen Schluck. Der Wein ist kühl, wie sie es erwartet hat, aber er schmeckt sauer, billig. Vielleicht sollte [[sie etwas sagen|annabeginnt]]. Oder [[sie wartet einfach|annawartet]].<<silently>><<set $ps to "41">><</silently>>Anna stellt das Glas wieder auf den Plastiktisch, beobachtet, wie die Kodensflüssigkeit am Stiel herunterperlt und einen kleine Lache hinterlässt. Damien fährt mit dem Finger an seinem halb vollen Bierglas entlang. Im Hintergrund improvisiert die Band weiter vor sich hin, unterhalten sich all die anderen Menschen an den anderen Tischen offenbar ganz wunderbar. Nur sie beide, hier, an dem Tisch irgendwo außen an der Café-Peripherie, schweigen. Anna lächelt Damien an.
- Warm, oder?, fragt sie.
- Es soll regnen.
- Wann?
Er zuckt mit den Schultern.
- Habe ich gelesen.
Er trinkt einen Schluck Bier. Anna trinkt einen Schluck Wein.
- Wie war dein Tag?
Damien rollt mit den Augen. Trinkt wieder einen Schluck Bier. An seinem Glas sind keine Kondensperlen mehr, bemerkt Anna, er trinkt schon eine Weile daran. Oder hat es abgewischt. Oder das Bier ist schon warm aus dem Hahn gekommen. Die Band spielt wieder, der Typ mit dem Joint und der Cajon hat seine Cajon jemandem aus dem Publikum hinterlassen, der Gitarrist, der nach Mississippi-Delta aussieht spielt gedankenverloren irgendwelche Skalen in einer Tonart, die halbwegs zum anderen Gitarristen passt. Damien erzählt etwas, aber Anna kann sich nicht konzentrieren, nur nicken. Er erzählt von seinem Chef, den er offenbar nicht mag. Der Chef hat irgendwas gemacht, was ihm wiederum Probleme bereitet, weil der Chef keine Ahnung hat. Anna nickt. Sie weiß immer noch nicht, was genau Damien eigentlich arbeitet, beschließt, dass es eine Bank ist, weil das Hemd und die Weste dazu passen, er sieht aus, als hätte er sein Sakko in der Bank gelassen und mit dem Verlassen des Gebäudes in einer wütenden und symbolischen Geste seine Ärmel hochgekrempelt. Er überlegt, erzählt Damien, zu kündigen, etwas anderes zu machen, Gärtner, vielleicht. Anna nickt. Sie ist sich nicht ganz sicher, ob das hier heute abend noch was wird. Vielleicht sollte sie einfach gehen, nach Hause, im //Bella Ciao// noch was [[trinken]]. Oder sie gibt [[Damien noch eine Chance|weiterdamien][$Zeit to "20:40"]]. Beziehungsweise sich selbst ihn zu ertragen. Möglich, dass sie dann heute nicht alleine schlafen muss. Fraglich, ob sie das will.<<silently>><<set $ps to "40">><</silently>>Anna stellt das Glas wieder auf den Plastiktisch, beobachtet, wie die Kodensflüssigkeit am Stiel herunterperlt und einen kleine Lache hinterlässt. Damien fährt mit dem Finger an seinem halb vollen Bierglas entlang. Im Hintergrund improvisiert die Band weiter vor sich hin, unterhalten sich alle anderen Menschen an den anderen Tischen offenbar ganz wunderbar. Nur sie beide, hier, an dem Tisch irgendwo außen an der Café-Peripherie, schweigen. Anna lächelt Damien an. Er streicht an seinem Glas entlang.
- Und?, fragt er.
- Geht, sagt sie. Lächelt. Trinkt noch einen Schluck Rosé. Sie hat beschlossen, hier nichts zu tun, sich nicht zu bemühen, ein Gespräch zum Laufen zu bringen, sich keine Mühe zu geben, irgendetwas anzuzetteln. Was passsiert, passiert. Wenn es läuft, läufts. Aber sie wird nicht arbeiten. Soll Damien das doch machen.
Die Band spielt wieder, der Typ mit dem Joint und er Cajon hat seine Cajon jemandem aus dem Publikum hinterlassen, der Gitarrist, der nach Missisippi-Delta aussieht spielt gedankenverloren irgendwelche Skalen in einer Tonart, die halbwegs zum anderen Gitarristen passt.
Damien erzählt etwas. Es fällt ihr schwer, zuzuhören. Es geht um eine Exfreundin, verrückt sei sie gewesen, sagt Damien, lächelt, trinkt Bier, es sei ungesund für ihn gewesen, lächelt, trinkt Bier. Sie sei danach, also, nachdem sie sich getrennt hätten, in eine Klinik gegangen. Jetzt ginge es ihr besser. Lächelt, trinkt Bier.
Anna ist sich nicht ganz sicher, ob das hier heute abend noch was wird. Vielleicht sollte sie einfach gehen, nach Hause, im //Bella Ciao// noch was [[trinken]]. Oder sie gibt [[Damien noch eine Chance|weiterdamien][$Zeit to "20:40"]]. Beziehungsweise sich selbst ihn zu ertragen. Möglich, dass sie dann heute nicht alleine schlafen muss. <<silently>><<set $ps to "43">><<set $dp to 5>><<set $hp to 10>>><<audio "laufathmo" stop>><<audio "dark" play loop>><<set $kampf to "ja">><<if $music is "on">><<audio "laufsie" fadeout>><<audio "creepy" play loop>><</if>><<set $hut to random(1,100)>><</silently>>Anna quetscht sich durch den Spalt, zwei aufgebogene Kanten in der Wellblechverkleidung. Es riecht staubig hier drin, staubig, wie eine Baustelle, aber älter. Es ist dunkel, und ihre Augen brauchen eine Weile, um sich an das Licht zu gewöhnen. Sie ist ein einem großen Raum, hinten ist eine Theke, hinter der eine weitere Tür irgendwo hin führt. Vielleicht war hier einmal ein Geschäft, eine Bar. Es riecht nicht nach Mensch hier, keine Ausdünstungen, kein Urin. Es wirkt nicht, als wohne hier jemand, den sie stören könnte. Sie geht ein Stück weiter in Richtung der Tür. Irgendwo hier muss ein Treppenhaus sein, müsste sie irgendwie weiter in die Wohnungen kommen.
Die Theke ist staubig, die Tür, sieht sie, ist eine Holztür, schwer und in gutem Zustand. Hinter der Theke liegt eine Schaufel, darauf liegt ein Messer. Vielleicht sollte etwas davon mitnehmen, nur für den Fall. Aber was? [[Das Messer|kampf2][$messer to "1"]]? Die [[Schaufel|kampf2][$schaufel to "1"]]? Oder ist sie einfach nur paranoid? Vielleicht braucht sie [[keine Waffe|kampf2][$waffe to "0"]]. <<silently>><<set $ps to "42">><<set $Ort to "Rue du Musée">><<if visited("kampf1") and $music is "on">><<if visited ("kampf1")>>audio "dark" stop>><</if>><<audio "laufsie" volume 1 loop play>><</if>> <</silently>><<if visited("kampf1")>><<include "kampf4">><<else>>Also in die //Rue du Musée//. Weiter, tiefer nach St. Jacques hinein.<</if>>
Die Straße ist kurz, nur ein paar hundert Meter lang. Ein Museum gibt es nicht, nur ein Universtitätsgebäude aus Sandstein, leicht zurückgesetzt hinter einem grünen Zaun, umsäumt von eigenartig kubisch geschnittenen Büschen, deren Blätter grau und braun herunterhängen. Gegenüber geht eine noch engere Gasse ab, die //Rue du Moulin Parés//, Wäsche hängt dort aus den Fenstern, im ersten Stock eines anderen Gebäudes ist ein Fenster mit billigem Holz vernagelt. Eine Gruppe Jungs steht weiter hinten um ein Mofa herum, rauchend, lachend. Als sie Anna sehen, schauen sie ihr hinterher. Lachen wieder. Einer wirft seine Zigarette auf den Boden.
Am Ende der Straße steht sie an der //Rue du Four St. Jacques//. Wie immer hat sie sich, nach zwei, drei Querstraßen, in dem Viertel zuverlässig verlaufen. <<if visited("kampf1")>>Nach [[links|ruefoursjli][$Zeit to "21:30"]] könnte es ungefähr in Richtung nach Hause gehen. [[Rechts|ruefoursjre][$Zeit to "21:30"]] tiefer ins Viertel hinein. Aber ganz sicher ist sich Anna da nicht.<<else>>Nach [[links|ruefoursjli][$Zeit to "20:40"]] könnte es ungefähr in Richtung nach Hause gehen. [[Rechts|ruefoursjre][$Zeit to "20:45"]] tiefer ins Viertel hinein. Aber ganz sicher ist sich Anna da nicht.<</if>>
Sie liegt schwer in der Hand und könnte eine Menge Schaden anrichten, wenn man sie schwingt.Das Messer ist ein wenig rostig, aber jemand hat es scharf gehalten. Es liegt gut in der Hand.<<silently>><<set $Ort to "Baufälliges Haus">><<set $Zeit to "20:45">><<set $ps to "44">><<if $messer is "1">><<set $dp to $dp + 2>><<elseif $schaufel is "1">><<set $dp to $dp + 3>><</if>><</silently>>Die Tür hinter der Theke knarrt in den Scharnieren, als sie sie öffnet. Natürlich. Es ist dunkel dahinter. <<if $messer is "1" or $schaufel is "1">>Anna hält <<if $messer is "1">>das Messer<<elseif $schaufel is "1">>die Schaufel<</if>> in der einen Hand und fummelt mit der anderen das Handy aus der Tasche, um in den Raum zu leuchten.<<else>>Anna fummelt ihr Handy aus der Tasche und leuchtet in den Raum.<</if>> Nichts Besonderes. Ein leerer Raum, ein Lagerraum vielleicht, irgendwann früher einmal, aber in den Metallregalen an den Wänden steht nichts mehr. Anna leuchtet durch den Raum. Weiter hinten liegt eine Decke oder vielleicht eine Plane, schwarz oder grau, und auf jeden Fall schmuddelig. Als der Lichtstrahl des Handys sie trifft, beginnt sie, sich zu bewegen, sich in einer fließenden Bewegung aufzurichten, die mehr Hochgleiten als Aufstehen ist. Sie ist nicht mehr als ein Schatten, Anna kann keine Gesichtszüge erkennen. Sie kennt die Geschichten. Die urbanen Legenden. Das Geflüster auf dem Schulhof. Es ist der Schneider. Die geflüsterten Geschichten erzählen, dass er ein Leben lang an seinem Leichentuch gearbeitet hat, ein schönes, unvergleichliches Stück, mit dem er dann begraben wurde. Aber als Anatomiestudenten ihn wieder ausgruben, um seine Leiche zu sezieren, zerstörten sie das Tuch. Seitdem soll er, so die Geschichte, in den dunklen Ecken der Stadt wohnen. Voller Wut. Voller Rache.
Anna könnte [[kämpfen|kampf3]]. Oder [[fliehen|kampf3][$fliehen to "1"]].
<<silently>><<set $ps to "45">><<if $music is "on">><<audio "creepy" fadeout>><<audio "kampf" play loop>><</if>> <<set $hps to 15>><<set $dps to 5>><</silently>>Die Tür hinter ihr fällt zu. <<if $fliehen is "1">>Keine Chance zu fliehen.<</if>>
<<timed 2s>><<include "stats">><</timed>>
Der Schneider versucht anzugreifen.
[[Ausweichen|ausweichen]]
[[Angreifen|angriff]]
<<silently>> <<set $ps to "46">> <<if $schaufel is "1">> <<set $ausweichen to random(1,7)>><</if>> <<if $messer is "1">> <<set $ausweichen to random(1,6)>><</if>> <<if $waffe is "0">> <<set $ausweichen to random(1,6)>> <</if>><</silently>>
<<timed 2s>><<include "stats">><</timed>>
<<if $ausweichen lte 3>>Ausweichen erfolgreich!<</if>><<if $ausweichen is 4 or $ausweichen is 5>>Ausweichen nicht erfolgreich! Schaden genommen!<<set $hp to $hp - 5>><</if>><<if $ausweichen gte 6>>Gegenangriff des Schneiders!<</if>>
<<if $hp and $hps gt 0 and $ausweichen gte 6>>[[Ausweichen|ausweichen]]<<elseif $ausweichen lt 6 and $hp and $hps gt 0>>
[[Angreifen|angriff]]<</if>><<if $hp lte 0>>Der Schneider hat gewonnen. [[Ende|Credits]].<<elseif $hps lte 0>>Anna hat gewonnen. Der Schneider ist besiegt. Die Tür knarzt wieder auf. [[Raus hier|rdmusee][$Zeit to "21:00"]].<</if>>
<<silently>><<set $ps to "47">><<set $kampf to random(1,7)>><</silently>>
<<timed 2s>><<include "stats">><</timed>>
<<if $kampf lte 3>>Treffer! Der Schneider nimmt $dp Schaden!<<set $hps to $hps - $dp>><<elseif $kampf is 4 or $kampf is 5>>Der Schneider konnte ausweichen!<<elseif $kampf is 7>>Der Schneider konnte ausweichen! Gegenangriff! Anna nimmt $dps Schaden!<<set $hp to $hp - $dps>><</if>>
<<if $hp and $hps gt 0>>[[Ausweichen|ausweichen]]
[[Angreifen|angriff]]<</if>><<if $hp lte 0>>Der Schneider hat gewonnen. [[Ende|Credits]].<<elseif $hps lte 0>>Anna hat gewonnen. Der Schneider ist besiegt. Die Tür knarzt wieder auf. [[Raus hier|rdmusee][$Zeit to "21:00"]].<</if>><h3 align ="center">Kampf!</h3>
<div style="text-align: center;"><b>Gesundheit Anna: $hp | Stärke Anna: $dp<br>Gesundheit Der Schneider: $hps | Stärke Der Schneider: $dps</b></div><<silently>><<set $schaufel to "0">><<set $messer to "0">><<if $music is "on">><<audio "kampf" fadeout>><</if>><<audio "laufathmo" play loop>><</silently>>Anna ist außer Atem. Wie lange war sie da drin? Wie lange hat sie mit dem Schneider gekämpft? Waffe fallen und schaut auf ihr Handy. $Zeit Uhr. Dort, wo die Reste des Schneiders liegen, sieht sie etwas am Boden. Sie geht hin, um es sich anzuschauen. <<if $hut lt 50>>Als sie näher kommt, sieht sie, dass sie sich geirrt hat.<<elseif $hut gt 50>>Es ist ein Hut. Er sieht schick aus. Sie setzt ihn auf.<<elseif $hut is 50>>Es ist ein glänzender Hut. Er sieht selten aus. Sie setzt ihn auf.<</if>> Dann geht sie auf die Straße. Es ist noch nicht ganz dunkel, aber dämmerig, gerade hier am Boden der Gasse. Sie geht weiter die //Rue du Musée// entlang, in den Pfützen der Klimaanlagen spiegelt sich das gelbe Licht der Straßenlaternen. <<silently>><<set $ps to "79">><<set $Ort to "Place Joseph Sébastien Pons">><<timed 30s>><<audio "miau" play>><</timed>><</silently>><<if visited("rdmusee")>>Anna biegt nach links ab. Es ist ein eigenartig nichtssagender Weg, vorbei an einer geschlossenen Universität, an der Innenstadt auf der einen Seite und den Tiefen von St. Jacques auf der anderen - eine Zwischenstraße, die durch nichts Halbes und nichts Ganzes führt, sondern einfach nur Gebiete voneinander trennt, ohne sich viel darum zu kümmern, was genau sie voneinander trennt. Es ist ein wenig dunkel, es riecht ein wenig gammelig, die Flüssigkeit der Klimaanlagen rinnt Anna an der Seite der Straße entgegen. Aber sonst ist hier nichts: Die //Rue du Four Saint-Jacques// wird zur //Rue du Ruisseau// wird zur //Rue du Bastion Saint-Dominique//, benannt nach einer Heiligen, von der sie nicht genau weiß, was sie getan hat, und einem Bach, der vielleicht nie existiert hat. Sie findet einen kleinen Platz mit Platanen, mit einem geschlossenen Burgerladen und einem Brunnen, auf dem steht, dass er kein Trinkwasser enthält. Sie weiß nicht genau, wo sie entlang läuft, nach Hause geht es hier jedenfalls nicht, die Kurve der Straßen führt sie immer weiter weg von ihrer Wohnung, ihrem Platz.<<else>> Die Straße, auf die sie nach der schmalen Verbindung stößt, ist die //Rue du Bastion Saint-Dominique//, benannt nach einer Heiligen, von der sie nicht genau weiß, was sie getan hat. <</if>> Es ist eine Straße, die auf Rückseiten liegt, irgendwann kommt eine Kirche, deren Namen sie nicht kennt. Vielleicht ist es die andere Seite der Basilika, sie kann es nicht genau sagen. Am Ende kommt sie am //Place Joseph Sébastien Pons// an, ein dreieckiger Platz mit Olivenbaum in der Mitte und einem Restaurant, in dem noch ein paar Gäste sitzen. Anna möchte weiter die Straße entlanggehen, irgendwo ankommen. Sie hält kurz an, als sie es Miauen hört, irgendwo hinter oder vor ihr. Sie blickt sich um, und sieht eine kleine, schwarze Katze, die auf sie zuläuft, ein Mann mit langen Haaren und verschlissenem Rucksack läuft hinterher. Er lächelt sie an.
- Das ist Minou, ich bringe ihr bei auf Kommandos zu hören.
Er ruft die Katze, die weiter von ihm wegläuft.
- Sie ist noch sehr jung, sagt er, geht auf sie zu sammelt sie ein.
Anna blickt ihn irritiert an.
- Ich penne hier gerade bei Freunden, sagt er. Wir haben ein Haus gefunden, das niemandem gehört.
Er hält kurz inne und streichelt das Tier.
- Hey, sagt er, hast du ein bisschen Geld für mich?
<<if $geld gte 5>>Anna überlegt, ob sie ihm etwas [[geben|fontaeneg][$geld to $geld - 5]] soll oder [[nicht|fontaenekg]].<<elseif $geld lt 5>>- Tut mir leid, sagt Anna, ich habe nichts und geht, verfolgt von dem Miauen der Katze, [[weiter|fontaenekg]].<</if>>
<<silently>><<set $Ort to "Place Joseph Casssanyes">><</silently>>Es ist, als würde man zu einem Korallenriff tauchen: Da ist eine Oberfläche, die nichts darüber verrät, was für ein Ökosystem darunter liegt, was für eine Art von Leben sich darunter aufgeschichtet hat, und sich dort etwas ganz eigenes, für Außenstehende unverständliches gebildet hat. Die //Rue du Four Saint-Jacques// geht in die //Rue du Paradis// über, eine Parade von laut sprechenden Jungs, die ihre frisierten Mopeds aufkreischen lassen, lachen und Anna mit den Augen auf ihrem Weg folgen, ältere Frauen, die ihre Rollatoren als Wagenburgen zusammengeschoben haben und im Kreis darauf sitzen, ältere Männer, die sich gegenseitig traurig anschauen und rauchen.
Anna läuft die Straße entlang, schleicht sich durch das Ökosystem hindurch, das ihr fremd ist, die strengen Gerüche, der Müll, der Elektroschrott, der hin und wieder ihren Weg blockiert, das Lachen und Reden und Seufzen.
Irgendwo in der Mitte der //Rue du Paradis// öffnet sich an der Seite plötzlich ein Platz, der mit Kinderwagen vollgestellt ist, um die herum sich laut redende Frauen geschart haben. Eine Frau mit Baby im Arm sieht Anna und fragt, ob sie eine Zigarette dabei hat. Anna hat nicht, sie raucht nicht. Die Frau fragt, ob Anna ihr zwei Euro geben könnte. <<if $geld gte 2>>Anna überlegt, ob sie ihr etwas [[geben|markt][$geben to "ja"]] soll oder [[nicht|markt][$geben to "nein"]].<<elseif $geld lt 2>>- Tut mir leid, sagt Anna, ich habe nichts und geht [[weiter|markt][$geben to "pleite"]].<</if>><<silently>><<set $ps to "49">><</silently>>Anna beobachtet, wie der Pegel von Damiens Bierglas immer weiter sinkt, sie beobachtet, wie der Pegel in ihrem Roséglas ebenfalls sinkt, aber vielleicht ein wenig schneller, und trifft eine Entscheidung. Sie bleibt erst einmal hier sitzen. Zu Hause gibt es ja auch nichts besseres, nichts anderes, nur Netflix und das Surren des Ventilators. Sie findet beides weder besonders interessant, noch hat sie es eilig wieder zurück zu kommen. Gerade jetzt, wo es beginnt, etwas kühler zu werden, wo ihr Kopf beginnt, von dem Wein angenehm zu surren. Wo es ihr nichts mehr ausmacht, dass Damien das Meer aus Biergläsern vor sich hauptsächlich anschweigt.
Als beide Gläser leer sind, schaut Damien sie an. Seine Worte sind von dem ganzen Bier leicht verzogen, aber das ist in Ordnung, sie fühlt sich ähnlich.
-Wollen wir noch spazieren gehen?
Anna überlegt. Spazieren gehen klingt auf jeden Fall gut. Nur: Möchte sie unbedingt mit [[Damien spazieren gehen|zu zweit spazieren][$Zeit to "21:00"]]? Oder doch lieber [[alleine durch die Stadt ziehen|weitergehen2][$Zeit to "21:00"]] ?
<<silently>><<set $ps to "50">><<set $Ort to "Place de la Loge">><<audio "laufathmo" play loop>><<audio "trinken" fadeout>><</silently>>- Ja, sagt sie, Lass uns gehen.
Sie fragt sich, ob das ein Fehler war. Andererseits: Er ist betrunken und sieht in Ordnung aus, sie ist betrunken, was soll schon schief gehen? Sie hätte vielleicht duschen sollen, bevor sie rausgegangen ist. Damien lächelt sie an, steht auf, und deutet in Richtung Innenstadt.
Sie gehen über den Platz, die Musik aus dem //Bar and Britz// wird leiser, sie gehen am Burgergrill vorbei, dessen Tische nun gefüllt sind. Die //Rue Jean-Jacques Rousseau// an der Seite des Platzes ist kurz, mehr eine Verbindungsgasse, die wie ein nachträglicher Gedanke am //Place de la République// hängt. Sie biegen nach links ab, Richtung Innenstadt. Es ist $Zeit, spät, also, zu spät für die Geschäfte. Aber auch so ist die //Rue de l'Argenterie// eine Verbindungsstraße: Sie verbindet Stimmungen. Stück für Stück, Meter für Meter, wird die Stadt schicker, geleckter, öffnet sich die enge Straße auf kleine Plätze und restaurierte Palästchen, wird die von der Nachtbeleuchtung angestrahlte Kleidung in den Geschäften teurer, in ihren Farbtönen pastelliger. Sie gehen weiter über die Verlängerung der Straße, die //Rue des trois Journées// und biegen in die //Rue des Marchands// ein. Immer noch keine Fußgängerzone, aber der Fußweg wird breiter, Annas Flip-Flops platschen über einen Untergrund aus rotem Marmor, der von weißen Adern durchzogen ist. Frisöre, Delikatessengeschäfte, Klamottenläden. Das ist nicht ihre Gegend, wird Stück für Stück weniger ihre Gegend, bis sie vor dem //Office de Tourisme// steht, in dessen Fenster verschiedene Böden aus der Gegend ausgestellt sind und dazu Weine, die auf den unterschiedlichen Böden wachsen. Gegenüber steht eine Frauenstatue, in einer Pose, die ihr immer eigenartig abwehrend vorgekommen ist. Sie merkt fast nicht, dass Damien ihre Hand nimmt, als sie die Statue betrachtet. Sie überlegt, ob sie ihre Hand aus seiner [[ziehen soll|handweg][$Zeit to "21:30"]] oder es einfach [[geschehen lassen soll|handhalten][$Zeit to "21:30"]]. <<silently>><<set $ps to "48">><<audio "laufathmo" play loop>><<audio "trinken" fadeout>><<if $music is "on">><<set $Ort to "Rue de L'Argenterie">><</silently>>Nein, beschließt sie. Heute will sie nichts mit Damien zu tun haben. Es stehen zu viele Bier vor ihm, sein Hemd zu weiß, seine Weste zu gewollt. Sie dreht nach rechts ab, läuft an der Fassade des Theaters entlang, nutzt die Schirme des //El Teatro// als Deckung und kommt an einem Burgergrill vorbei, //Happy Grill//, in dem die ersten Gäste des Abends sitzen, während die Musik vom //Bar and Britz// langsam leiser wird. Dahinter biegt sie in die //Rue Jean-Jacques Rousseau// ab, Republik, Theater, Held der Aufklärung: Auf eine naive Art ist das stimmig. Sie bleibt am Ende der kurzen Straße stehen, links geht es in die [[Innenstadt|Innenstadt2][$Zeit to "21:15"]]. Rechts geht es wieder [[nach Hause|nachhause][$Zeit to "21:15"]], sie sehnt sich jetzt schon, nach den paar Metern, nach der Ruhe und dem Zwielicht. Sie hat keine Lust mehr auf Menschen und Stadt.<<silently>><<set $ps to "52">><set $Ort to "Rue des Marchands">><</silently>>
Die //Rue Jean-Jacques Rousseau// am der Seite des Platzes ist kurz, mehr eine Verbindungsgasse, die wie ein nachträglicher Gedanke am Platz hängt. Sie biegt nach links ab, Richtung Innenstadt. Es ist $Zeit, spät, also, zu spät für die Geschäfte. Aber auch so ist die //Rue de l'Argenterie// eine Verbindungsstraße: Sie verbindet Stimmungen. Stück für Stück, Meter für Meter, wird die Stadt schicker, geleckter, öffnet sich die enge Straße auf kleine Plätze und restaurierte Palästchen, wird die von der Nachtbeleuchtung angestrahlte Kleidung in den Geschäften teurer, in ihren Farbtönen pastelliger. Sie geht weiter über die Verlängerung der Straße, die //Rue des trois Jounées// und biegt in die //Rue des Marchands// ein. Immer noch keine Fußgängerzone, aber der Fußweg wird breiter, Annas Flip-Flops platschen über einen Untergrund aus rotem Marmor, der von weißen Adern durchzogen ist. Frisöre, Delikatessengeschäfte, Klamottenläden. Das ist nicht ihre Gegend, wird Stück für Stück weniger ihre Gegend, bis sie vor dem //Office de Tourisme// steht, in deren Fenster verschiedene Böden aus der Gegend ausgestellt sind und dazu Weine, die auf den unterschiedlichen Böden wachsen. Gegenüber steht eine Frauenstatue, in einer Pose, die ihr immer eigenartig abwehrend vorgekommen ist. Sie fühlt sich verloren, überlegt, einfach [[nach Hause|nachhause][$Zeit to "21:30"]] zu gehen. Über die Verlängerung der // Rue des Marchands // käme sie allerdings zum [[Kanal|kanal][$Zeit to "22:00"]] und zum Castillet, sie mag es, am Wasser zu sitzen, obwohl das dort nicht so gut geht, wie sie es sich wünschen würde. Oder sie geht direkt neben der Frauenstatue über die // [[Rue Saint-Jean|basilika][$Zeit to "21:30"]] //, einen Zugang in das Gewirr der keinen Gassen, die, meint sie, vage in Richtung der Basilika führt.<<silently>><<set $Ort to "Annas Wohnung">><<set $ps to "51">><</silently>><<include "ruearge">>
Am Supermarkt kann sie die Musik aus dem //Bella Ciao// schon hören, zumindest die Beats der Trommeln. Die Männergruppe vorm Kebabladen steht immer noch da, das Verkehrschaos hat sich zum nächsten Verkehrschaos entwickelt, Anna schlängelt sich zwischen den Kommentaren und den Autos hindurch. Im //Bella Ciao// ist noch ein kleiner Tisch unter dem Baum frei, direkt neben der Weinkarte.
<<if $geld lte 10>>Nur noch $geld Euro im Portemonnaie. Das wird kaum reichen.<<else>>Sie hat eigentlich keine Lust. Auf den Wein schon, aber nicht auf die Menschen. Allein der Aufwand, sich einen Wein auszusuchen, zu bestellen.<</if>> Es wird kühler, ein wenig nur, und die Hitze des Tages dringt immer noch aus den Gebäuden und dem Boden, aber es ist besser geworden.
Anna schlängelt sich durch die Tische hindurch zu ihrer Haustür, schließt sie auf und steigt die muffigen Treppen hoch.
Als sie in der Wohnung ist, entspannend sich ihre Schultern, ihr Rücken, alles an ihr, etwas, von dem sie nicht sagen könnte, was es ist oder wo es herkommt, fällt von ihr ab.
Sie zieht die Vorhänge beiseite, öffnet die Fenster und zieht die Vorhänge wieder zu. Schatten, Zwielicht, kühle Abendluft, bald kühlere Nachtluft, die über den Himmel in dunklen Pastellfarben zieht und die Vorhänge aufbläht. Immerhin eine kleine Erleichterung.
Unten rauschen die Stimmen aus dem Café, die Band beginnt zu spielen und Anna legt sich aufs Sofa, schließt die Augen, in der festen Absicht, nicht einzuschlafen, sich nur kurz auszuruhen. Und [[schläft ein|regen][$Zeit to "???"]].<<silently>><<set $ps to "57">><<set $Ort to "Place de la Loge">><</silently>>Anna blickt auf ihre Hand, die in Damiens liegt. Seine Hand ist gepflegt, das muss sie ihm lassen, weich, die Fingernägel ordentlich, daran liegt es nicht, dass sie sich ekelt, sie weiß nicht woran, aber sie ekelt sich. Ihre Hände passen nicht zusammen, sie möchte von ihm nicht berührt werden, auch nicht so flüchtig, das ist nicht die Hand, die sie in ihrer liegen haben möchte, sie merkt es jetzt, zu spät, aber sie merkt es.
Anna zieht ihre Hand aus Damiens. Die Frauenstatue, nackt, eigenartig zart, kommt ihr noch abwehrender vor. Es ist als sei sie die Frau, starr und in Bronze gegossen, immer auf der Hut. Sie dreht sich zu Damien.
- Hey, äh, danke für den Abend.
Sie spürt, dass er sie anschaut, sie hält den Blick weiter auf die Statue gerichtet.
- Ich glaube, ich möchte nach Hause.
Damien schaut sie weiter an, da ist sie sich sicher. Mit etwas Glück geht er einfach, sagt nichts mehr, verschwindet einfach aus ihrem Leben, er hat nichts dazu beizutragen, das ist es, was sie an seiner Hand gemerkt hat.
- Aber jetzt sind wir schonmal hier, sagt er.
- Ja
- Wollen wir nicht noch ein wenig weiter laufen?
- Nein
Sie hört, wie er ausatmet. Sie schaut ihn an. Er betrachtet sie, eine Weile lang, von oben nach unten. Sie kann seinen Bieratem riechen.
- Dann nicht, sagt er.
Er dreht sich von ihr weg, jetzt erst bemerkt sie, dass er ein wenig schwankt, sie sieht ihm nach, auf dem Rücken seines weißen Hemds haben sich ein paar Schweißflecken ausgebreitet, und dann verschwindet er, an der Kreuzung mit dem To-Go-Kaffeeladen über den //Place de la Loge//. Anna spürt, wie ihre Schultern herabsacken. Sie spürt, dass sie noch nicht nach Hause kann, sie muss noch weiter, den Abend aus ihrem Kopf heraus laufen. Vielleicht könnte sie zum [[Kanal|kanal][$Zeit to "22:00"]], einfach ein bisschen auf den Bänken sitzen. Oder in Richtung [[Basilika|basilika][$Zeit to "22:00"]], da ist es ruhig um diese Zeit.
<<silently>><<set $ps to "55">><<set $Ort to "Quai Sébastien Vauban">><</silently>><<if visited("allmail")>><<include "kanalvonhinten">><<elseif visited("Hippopotamus")>><<include "kanalvonvorne">><<else>>Hinter dem Office de Tourisme wird es endgültig touristisch. Über der Straße hängen Lampions oder Kunstwerke, jedenfalls bunte, schmetterlingsartige Gegenstände, die vielleicht fröhlich wirken sollen, sie weiß es nicht, das ist eine Gegend, die bei ihr nicht funktioniert: An den Parfümgeschäften vorbei Richtung //Castillet//, eine ehemaliges Gefängnis, das jetzt eine Touristenfalle ist. Sie kann nicht daran vorbei, der //Place der Verdun// ist mit Pressholzbrettern verrammelt. Im //Amorino// hat es vor ein paar Tagen gebrannt, sie ist sich zwar nicht sicher, wie es in einem Eiscafé brennen kann, aber sie hat Fotos gesehen: Flammen, die aus den Fenstern des Gebäudes leckten, dort, wo immer noch schwarze Rußspuren zu sehen sind. Sie muss jedenfalls durch das //Castillet// hindurch, am //Café de la Poste// vorbei, über den //Place de la Victoire//, der - bis auf zwei, drei Platanen, die in armseligen Quadraten im Boden vor sich hin kümmern - den ganzen Tag in der Sonne liegt und selbst jetzt, um $Zeit Uhr noch vom Boden her Hitze ausstrahlt, die sie durch die Gummisohlen ihrer Flip-Flops spürt. Ein paar Männer stehen vor dem Supermarkt, dort, wo Stühle aufgestellt sind, auf die exakt eine Person passt und teilen sich Rotwein aus einer Literflasche.
Anna überquert den Platz, die Straße mit der Bushaltestelle. <</if>> Sie überquert die Brücke, zur anderen Seite des Kanals, an dessen Ufer Palmen und Oleander wachsen. Man kommt dort nicht hin, man kann nicht am Ufer sitzen, nur an der Promenade entlang flanieren, die zum Kanal hin von einem Gitter begrenzt wird. Aus den Cafés, Bars und Restaurants kann man auf das Wasser und ans andere Ufer blicken, an dem sich auch um diese Zeit noch Autos entlang schieben. Anna geht eine Weile an der Promenade entlang, bis sie eine freie Bank findet. Sie setzt sich darauf, hinter ihr das Raunen der Menschen, die essen, trinken, reden, vor ihr, auf der anderen Kanalseite, ist ein Gebäude, dessen Fenster im Erdgeschoss vergittert sind. //Liberté, égalité, fraternité, laïcité// steht über dem Eingang.
Anna beobachtet eine Ente, der Kanal führt im Moment so wenig Wasser, dass sie nicht schwimmen muss, sondern einfach über den Grund watschelt. Anna hat keine Lust mehr. Irgendwann wird sie sicherlich wieder nach Hause gehen, schlafen, einen weiteren Tag hinter in dem abgedunkelten Zimmer verbringen, während die Brandung der Hitzewelle über ihr zusammenschlägt. Aber jetzt ist die Temperatur angenehm, sie meint, einen kleinen Wind zu spüren. Sie möchte nicht mehr laufen. Sie möchte auf der [[Bank sitzenbleiben|kanalallein][$Zeit to "23:00"]]. Einfach warten. Einfach ruhen. <<silently>><<set $ps to "53">><<set $Ort to "Place Léon Gambetta">><</silently>>Wieder ändern sich die Sphären: In der //Rue Saint-Jean// laufen die Klamottengeschäfte mit ihren pastelligen Schildern langsam aus wie ein verblassender Farbverlauf, die Cafés werden zu Bars, und die werden weniger schick, Frisöre mischen sich mit hinein, Thai-Massage, aber alles immer noch sehr gediegen, sehr schick, keine Spur von Schmierigkeit: Die Straße ist eine Touristenroute, vom //Office de Tourisme// in Richtung der Basilika aus schwerem Sandstein und Ziegeln, die, je weiter sie geht, aus dem Hintergrund auf sie zurückt. Auf dem //Place León Gambetta// öffnet sich die Straße zu einem Platz mit geschlossenen Geschäften, in denen es tagsüber handgemachte Seife gibt und einem Café, dessen Schirme nun eingeklappt sind als seien sie Pflanzen, die über Nacht ihre Blätter einziehen. Rechts vor der Basilika steht eine Platane in einer runden, gemauerten Einfassung. Sie isst manchmal ihr Mittagsessen darauf, wenn es nicht so warm ist und sie Lust hat, rauszugehen. Einmal war sie danach in der Basilika und hat eine Taufe gesehen, in einer der dunklen Nebenkapellen, die sonst verschlossen sind. Zur Taufe war das Gitter geöffnet. Der Priester sprach leise, so leise, dass sie nicht verstehen konnte, was er sagte. In der kleinen Kapelle hatte sich eine Familie versammelt, die kaum hereinpasste und beobachtete, wie ein Kind in einem weißen Kleid vom Priester mit Wasser bespritzt wurde. Es weinte nicht, und irgendein Verwandter hielt sein Handy hoch und filmte.
Jetzt, um $Zeit Uhr, ist die Kirche geschlossen, die hohe Holztür irgendwie einschüchternd verrammelt, ein paar Stellen werden von gelbwarmem Licht beleuchtet: Johannes der Täufer, der über den Eingang wacht, die blumenartig wuchernden Metallstreben des Glockenkäfigs, den sie auch von ihrer Wohnung aus dem Fenster sehen kann. Hier gibt es nichts für Anna, alles ist geschlossen, selbst das Café hinten am Platz. Sie setzt sich eine Weile unter die Platane, sie kennt den Platz, kennt den Blick, geradeaus auf eine der Wohnungen, rechts über den Platz, auf dem manchmal etwas passiert, über den im Moment aber nur ein paar Menschen durch die beginnende Nacht in Richtung spannenderer Plätze laufen. <<if visited("Innenstadt")>>[[Rechts herum|amrib][$Zeit to "20:45"]] geht es in die //Rue Amiral Ribelli//, und von da aus an der Kirche vorbei tief durch das Gewirr der Gassen in Richtung nach Hause. [[Links herum|allmail][$Zeit to "20:45"]] müsste sie irgendwie auf die //Allée Maillol// stoßen, und dahinter auf den Kanal.<<else>>[[Rechts herum|amrib][$Zeit to "20:45"]] geht es in die //Rue Amiral Ribelli//, und von da aus tief durch das Gewirr der Gassen in Richtung nach Hause. [[Links herum|allmail][$Zeit to "22:00"]] müsste sie irgendwie auf die //Allée Maillol// stoßen, und dann irgendwie auf den Kanal.<</if>><<silently>><<set $Ort to "Morgens am Kanal">><<audio "regen2" play loop>><<if $music is "on">><<audio "chill" stop>><<audio "laufsie" stop>><<audio "regen" play loop>><</if>><<set $ps to "56">><</silently>>Als sie das Geräusch hört, steigt sie kurz aus ihren Gedanken auf.<<if visited("kanalzuzweit")>><<include "damienweg">><</if>>
Es ist $Zeit Uhr, ein paar letzte Menschen sitzen noch in den Restaurants, ein paar andere blicken auf Bänken über den Kanal, ein paar Betrunkene torkeln durch den Müll der Nacht nach Hause. Es war nicht ihr Tag. Und heute ist schon so gut wie der nächste. Der Wind beginnt in den Oleanderbüschen unten am Wasser zu rauschen, sie kann den Wind spüren und den Regen riechen, bevor die ersten Tropfen auf der Wasseroberfläche einschlagen. Vielleicht wird es morgen kühler, denkt sie, während sie dem Rauschen und dem Plätschern lauscht und [[ein wenig lächelt|Credits]]. <<silently>><<set $ps to "54">><<set $Ort to "Allée Maillol">><</silently>>Anna biegt in Richtung Kanal ab, oder besser: Park, was auch immer es sein soll. Die //Rue Cité Bartissol// ist, wo der touristische Teil der Stadt auströpfelt: Neben der Kirche sind die letzten paar Restaurants, die ihre Stühle über die quer verlegten Marmorsteine verteilt haben, dort, wo die //Rue du Castillet// die //Rue Cité Bartissol// kreuzt und ein von irgendwem vergessenes Schild darauf hinweist, dass sie ohne Mundnasenschutz gar nicht in die Innenstadt gedurft hätte, ist der entspannte Teil der Stadt vorbei. Die //Rue du Castillet// ist eine enge Straße, die an den Seiten von Autos zugeparkt ist, Anna kreuzt sie auf einem schmalen Zebrastreifen in die //Rue Edmond Bartissol// hinein. Sie schlängelt sich unter den gelben Lichtern über den Bürgersteig und zwischen den Autos entlang, an den hässlichen und den schönen Häusern vorbei, bis sie zum //Boulevard Wilson// kommt. Sie hat einmal gelesen, dass hier eine Rennstrecke entlang führte, früher, in irgendeiner der goldenen Zeiten fuhren einmal im Jahr Autos immer um die platanengesäumte //Allée Maillol// und den Park weiter hinten mit den Weltkriegsdenkmälern herum. Sie kreuzt die Straße wieder über einen Zebrastreifen, die Bäume sind von unten beleuchtet, auf der Allée stehen Container mit Restaurants darin, in denen jetzt, um $Zeit Uhr, die letzten Cafés getrunken, die letzten Desserts gegessen werden. Ein italienischer Container mit frischen Nudeln, weiter hinten, in Richtung Kanal, steht einer, in dem es Burger gibt, noch weiter, in Richtung Kanal, an ein paar Statuen vorbei, die wirken, als hätte man sie hier abgestellt, weil es woanders keinen Platz gab, gibt es Meeresfrüchte. <<if visited("carmen")>>
Die Allee öffnet sich hin zu einem Platz, auf dem ein paar Palmen stehen und noch mehr Platanen, der wiederum in einer komplizierten Konstruktion aus Zebrastreifen und Ampeln ausläuft. Anna kreuzt sie, sorgfältig auf eine Lücke zwischen den Autos wartend. Auf der anderen Seite kann sie am [[Kanal|kanal][$Zeit to "22:45"]] entlang gehen. Sie denkt kurz an Carmen, als sie sich das letzte Mal getroffen haben, war es auf der Bank nicht weit von hier. <<else>>Die Allee erinnert sie an Carmen. Sie haben sich hier das letzte Mal getroffen, weiter hinten im Park. Sie hatten vom Burgercontainer ein paar Pommes mitgenommen. Anna trug sie in einer Hand, sie waren die Allee entlang geschlendert bis zum Kriegerdenkmal am //Square Bir Hakeim//, das mit großen, steinernen Flügeltüren und Jugendstil-Ornamenten protzig an die Toten erinnern sollte. Der ganze Park war voller Denkmäler: Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg, Résistance, eine Büste von Maréchal Leclerc, Indochina, Algerien. Sie gingen an allem davon vorbei, während das Fett durch die Tüte sickerte und Annas Hand warm wurde. Sie setzten sich hinter die Denkmäler, auf Bänke unter Platanen, die halbrund um einen Trinkwasserbrunnen angeordnet waren.
Anna erinnert sich nicht mehr, ob sie gesprochen haben, und wenn ja, über was. Sie erinnert sich an das Fett auf den Fingern, die Mayonnaise, dass sie über irgendetwas lachten und daran, dass sich in der Pommestüte einmal ihre verschmierten Finger berührten. Sie hätte ihr eine Nachricht schreiben sollen.
Die Allee öffnet sich hin zu einem Platz, auf dem ein paar Palmen stehen und noch mehr Platanen. Der Platz läuft in einer komplizierten Konstruktion aus Zebrastreifen und Ampeln aus. Anna kreuzt sie, sorgfältig auf eine Lücke zwischen den Autos wartend. Auf der anderen Seite kann sie am [[Kanal|kanal][$Zeit to "22:45"]] entlang gehen. <</if>><<silently>><<set $ps to "58">><<set $Ort to "Place de la Loge">><</silently>>Warum nicht?, denkt Anna, egal, einsam wird sie bleiben, so interessiert ist sie an Damien nicht, aber wenigstens nicht alleine. Fürs erste. Seine Hand in ihrer ist warm, auch, wenn sie sich fremd anfühlt, ein Körperteil, der nicht an der Stelle ist, an die er gehört. Ein gefühlloser Teil von ihr. Sie betrachtet die Frauenfigur vor ihr, mit den erhobenen Armen. Es soll eine Venus sein, steht auf dem Messingschild am Sockel.
- Und jetzt?, fragt Anna.
Wenn er schon ihre Hand nimmt, soll er sie auch führen. Soll er erstmal entscheiden. Sie will nicht, hat keine Lust, es ist anstrengend genug, für eine Person zu denken, für eine zweite übernimmt sie es nicht. Er schwankt ein wenig, merkt sie, greift mal sanfter, mal härter ihre Hand, unregelmäßig, aber fast wie wie ein flatternder Herzschlag. Er braucht eine Weile für die Antwort.
- Wir könnten uns an den [[Kanal|kanalzuzweit][$Zeit to "22:00"]] setzen, sagt er, oder auf die Bank vor der [[Basilika|basilikazuzweit][$Zeit to "22:00"]], sagt er.<<silently>><<set $ps to "59">><<set $Ort to "Rue de la Révolution Française">><</silently>>Verloren gehen, in an diesen kleinen Gasschen und Gässchen der Innenstadt. Das könnte jetzt genau das richtige sein. Sie biegt in die //Rue Amiral Ribeli// ein, an der Sandsteinmauer des //Campo Santo// vorbei, hinter der auf dem großen Platz irgendeine Bühne aufgebaut wird, sie weiß nicht, für welches Festival, für welches Konzert, irgendetwas mit Lichtern vielleicht. Hinter der Mauer öffnet sich ein kleiner, namenloser Platz, auf dem Kunst aus gestapeltem, verrostetem Metall steht. Darum sind Caféstühle gruppiert sind, die zu keinem Café zu gehören scheinen. Dahinter wachsen die Häuser empor, nicht hoch, drei, vier Stockwerke nur, aber mit ihren zugetaggten Fassaden so dicht aneinandergerückt, dass es höher wirkt, so, als gäbe es kaum noch Himmel darüber.
Das Ende der Straße ist eine weiteres der Häuser, bröckeliges weiß, angerostete Gitter an den Fenstern im Erdgeschoss, angealgte Fensterbänke. [[Links|rrfli][$Zeit to "21:00"]] geht es über die //Rue de la Révolution Française// zurück in die Innenstadt, zu breiteren Straßen, gepflegteren Häusern. Wo es [[rechts|rrfre][$Zeit to "21:00"]] hingeht, kann sie nicht genau sagen. [[Schräg|rdlvi][$Zeit to "21:00"]] gegenüber, über die //Rue de la Vielle Intendance// geht es noch tiefer in das Gassengewirr, die Richtung könnte sie aber, vielleicht, nach Hause führen.<<silently>><<set $ps to "65">><<set $Ort to "Allée Maillol">><</silently>>- Dann halt an den Kanal, sagt sie.
Die flatterige Hand spannt sich um ihre, zieht sie vielleicht ein wenig, vielleicht zieht sie aber auch seine Hand: Sie ziehen sich gegenseitig, und wer wen zieht, ist nicht ganz klar.
Hinter dem Office de Tourisme wird es jedenfalls endgültig touristisch. Über der Straße hängen Lampions oder Kunstwerke, jedenfalls bunte, schmetterlingsartige Gegenstände, die vielleicht fröhlich wirken sollen, sie weiß es nicht, das ist eine Gegend, die bei ihr nicht funktioniert: An den Parfümgeschäften vorbei Richtung //Castillet//, ein ehemaliges Gefängnis, das jetzt eine Touristenfalle ist.
Der Weg, der daran vorbei geht, ist verrammelt, der //Place de Verdun// ist mit Pressholzbrettern verrammelt. Im //Amorino// hat es vor ein paar Tagen gebrannt, sie ist sich zwar nicht sicher, wie es in einem Eiscafé brennen kann, aber sie hat Fotos gesehen: Flammen, die aus den Fenstern des Gebäudes leckten, dort, wo immer noch schwarze Rußspuren zu sehen sind.
Sie müssen also durch das Castillet hindurch, es ist eine enge Passage und sie gehen hintereinander, aber er lässt ihre Hand nicht los, als könne sie sich umentscheiden oder weglaufen. Sie müssen am //Café de la Poste// vorbei, über den //Place de la Victoire//, der - bis auf zwei, drei Platanen, die in armseligen Quadraten im Boden vor sich hin kümmern - den ganzen Tag in der Sonne liegt, und selbst jetzt, um $Zeit Uhr noch vom Boden her Hitze ausstrahlt, die sie durch die Gummisohlen ihrer Flip-Flops spüren kann. Ein paar Männer stehen vor dem Supermarkt, dort, wo Stühle aufgestellt sind, auf die exakt eine Person passt und teilen sich Rotwein aus einer Literflasche.
Sie überqueren den Platz zur Brücke hin, sie überqueren die Brücke, zu anderen Seite des Kanals, an dessen Ufer Palmen und Oleander wachsen. Man kommt dort nicht hin, man kann nicht am Ufer sitzen, nur an der Promenade entlang flanieren, die zum Kanal hin von einem Gitter begrenzt wird. Aus den Cafés, Bars und Restaurants kann man auf das Wasser und ans andere Ufer blicken, an dem sich auch um diese Zeit noch Autos entlang schieben. Damien zieht sie - jetzt ist er es, der führt - eine Weile an der Promenade entlang, bis sie eine freie Bank finden. Sie setzen sich darauf, hinter ihnen das Raunen der Menschen, die essen, trinken, reden, vor ihr, auf der anderen Kanalseite, ist ein Gebäude, dessen Fenster im Erdgeschoss vergittert sind. //Liberté, égalité, fraternité, laïcité// steht über dem Eingang. Sie möchte jetzt am liebsten noch ein Bier. Oder einen Rosé.
Der Kanal führt im Moment wenig Wasser, sieht sie, sie beobachtet von ihrer Bank aus ein paar Enten, die nicht schwimmen, sondern auf dem Grund stehen.
Es ist kühler geworden, sie kann einen Windhauch spüren, und sie spürt Damien, der von der Seite an sie heranrückt. Sie ist sich nicht sicher, ob sie es zulassen soll, ob es nun nah genug ist und sie Damiens wandernde Finger und ihn selbst [[stoppen soll|kanalallein][$Zeit to "22:30"]]. Oder ob es einfach keine Alternativen gibt als hier zu [[sitzen und abzuwarten, was passiert|regen2][$Zeit to "22:30"]].Hinter den zwei Zebrasteifen und der einen Ampel wird es ruhiger, das Geräusch der Autos wird leiser, das Geräusch der Menschen, die den Abend am Wasser ausklingen lassen, wird lauter. Anna schaut sich um.<<silently>><<set $ps to "90">><<set $Ort to "Rue de L'Argenterie">><</silently>>Richtung Innenstadt wird es Stück für Stück schicker, die Weine in den Bars werden teurer, die Kleidung in den Schaufenstern sieht schicker aus, die Delikatessen in den Geschäftern werden erlesener, die Farben der Fassaden weniger bröckelig. Anna achtet nicht auf die Straßennamen, nur auf die grobe Richtung, so lange, bis sie wieder auf Gehsteige stößt, mit dem weiß geädertem rotem marmor gefliest sind: Die //Rue de L'Argenterie//, die etwas breiter ist und durch die Innenstadt schneidet. Eine Orientierungsstraße, auf die man immer mal wieder stößt, und die sich anfühlt wie Heimat. Sie biegt ab und geht die Straße hoch in Richtung zuhause. Sie hat keine Lust mehr, es ist spät und hier in der Stradt gibt es jetzt sowieso nichts mehr zu tun, die Geschäfte haben geschlossen, das einzige, was noch geöffnet hat sind die Bars, und ihren Kopf entsteht eine Idee, die irgendwie schon den ganzen Abend über da war, sich aber erst jetzt in der Vorstellung eines kühlen Getränks auf ihrer Zunge manifestiert. <<if $Geld gte 10>>Sie macht sich auf den Weg in Richtung zuhause, aber und sie hochgeht, möchte sie im //Atmosphère Bella Ciao// noch einen, vielleicht zwei Weine [[trinken|trinken2][$Zeit to "21:20"]].<<else>> Aber als sie in ihr Portemonnaie schaut, stellt sie fest: Sie hat nicht mehr genug Geld dafür. Also doch [[nach Hause|hausohnegeld2][$Zeit to "21:20"]], ohne Umweg.<</if>><<silently>><<set $Ort to "Rue des Marchands">><<set $ps to "60">><</silently>>Als sie ankommt, sind die Bars am Platz gefüllt, es ist fast noch zu früh für die Restaurants, aber Höhepunkt der Apéro-Zeit, die Tische stehen voller Bier, Wein, Erdnüssen, Chips und Oliven. Auf dem Platz spielt eine Band, ein GItarrist mit akustischer Gitarre und eine Sängerin, die beide die Sache ernst zu nehmen scheinen, ein Typ, der auf seiner Cajon sitzt und etwas raucht, das nach einem Joint aussieht und ein Typ an der E-Gitarre, der mit Zigarette im Mund spielt und so sehr nach Blues aussieht, als hätte man ihn direkt aus dem Missippi-Delta um 1900 hierher teleportiert.
Sie stehen vor dem //Bar and Britz//, die Bar passt nicht auf schick gemachten //Place de la République//, nicht zur schick gemachten Fassade des Theaters, nicht zu dem sauberen Platz, auf dem sich auch jetzt noch eine Karussell dreht, nicht zu den anderen Bars am Platz, das //El Teatro// mit seiner elaborierten Tapas-Karte, zu den kleinen Cafés, den Spezialitäten- und Gebäckgeschäften, deren Angebot hauptsächlich auf Touristen abzuzielen scheint.
Sie erinnert sich an die Schlagzeilen. Das Foto, das an an die Scheibe geklebt ist, erinnert daran. Sie interessiert sich nicht für Rugby, aber die hat die Geschichte wahrgenommen: Das //Bar and Britz// gehörte einem Rugbyspieler aus Südafrika, Barend Britz, der für USAP Perpignan spielte. Vor ihrer Zeit. Die Bar hätte seine Altersvorsorge sein sollen, etwas für den Ruhestand. Irgendwann kam es darin zu einem Streit, ein Mann stürmte die Bar angriffsbereit mit einem Stuhl, der Rugbyspieler versuchte abzuwiegeln, es brachte nichts, er wurde angegriffen und starb im Krankenhaus an seinen Verletzungen, während der Mörder in der Psychatrie landete und nach ein paar Jahren wieder herauskam. Rugby ist den Leuten hier heilig, vielleicht ist es auch die Tragödie der ganzen Sache. Jedenfalls darf das //Bar and Britz// weiter ein Fremdkörper auf dem wohlsortieren //Place de la République// sein.
Anna eilt über den Platz, am Theater vorbei, es gibt hier nichts für sie, die Bars sind gerammelt voll, über den Außentischen schwirren hunderte von Gesprächen, das Karussell auf dem Platz dreht ein paar letzte Runden.
Die //Rue Jean-Jacques Rousseau// hinten am Platz ist kurz, mehr eine Verbindungsgasse, die wie ein nachträglicher Gedanke am //Place de la République// hängt. Sie biegt nach links ab, Richtung Innenstadt.
Die //Rue de l'Argenterie// dahinter ist eine Verbindungsstraße: Sie verbindet Stimmungen. Stück für Stück, Meter für Meter, wird die Stadt schicker, geleckter, öffnet sich die enge Straße auf kleine Plätze und restaurierte Palästchen, wird die Kleidung in den Geschäften teurer, in ihren Farbtönen pastelliger. Sie geht weiter über die Verlängerung der Straße, die //Rue des trois Jounées// und biegt in die //Rue des Marchands// ein. Immer noch keine Fußgängerzone, aber der Fußweg wird breiter, ihre Flip-Flops platschen über einen Untergrund aus rotem Marmor, der von weißen Adern durchzogen ist. Frisöre, Delikatessengeschäfte, Klamottenläden, nicht, was sie anspricht, sie schaut kein zweites Mal hin. Das ist nicht ihre Gegend, wird Stück für Stück weniger ihre Gegend, bis sie vor dem //Office de Tourisme// steht, in deren Fenster verschiedene Böden aus der Gegend ausgestellt sind und dazu Weine, die auf den unterschiedlichen Böden wachsen. Gegenüber ist ein Café, das Kaffee mit Sirup zum Mitnehmen verkauft, und auf auf der anderen Straßenseite ist eine Frauenstatue, nach, in einer Pose, die ihr immer eigenartig abwehrend vorgekommen ist.
Sie fühlt sich verloren, weiß nicht, wo und wie sie weiter gehen soll, was sie hier soll, überlegt, einfach [[nach Hause|nachhause][$Zeit to "20:30"]] zu gehen. Über die Verlängerung der // Rue des Marchands // käme sie allerdings zum [[Kanal|kanal][$Zeit to "20:30"]] und zum Castillet, sie mag es, am Wasser zu sitzen, obwohl das dort nicht so gut geht, wie sie es sich wünschen würde. Oder sie geht direkt neben der Frauenstatue in die //[[Rue Saint-Jean|basilika][$Zeit to "20:30"]]//, einen Zugang in das Gewirr der keinen Gassen, diese, meint sie führt vage in Richtung der Basilika führt.<<silently>><<set $ps to "61">><<set $Ort to "Rue de la Cloche d'Or">><<timed 10s>><<if $music is "off">><<audio "thehands" play>><</timed>><</if>><</silently>><<if visited("links")>>Anna schlängelt sich durch zwei, drei kleine Straßen, deren Namen sie nicht kennt. Sie ist in Richtung Innenstadt unterwegs, das erkennt sie an den Geschäften, immer weniger Kioske, immer weniger Staub an den Fenstern, dafür sieht sie Designermöbel, teure Kleidung, keine verschmierten Tags mehr, sondern geschmackvolle Graffiti, die auch auf T-Shirts kein Problem wären und die es vermutlich auch als T-Shirts gibt. Julieta.XLF steht als Unterschrift unter einem, irgendwas zwischen Mangamädchen und pastellenem Boho-Kitsch.<</if>>
Als sie in die //Rue de la Cloche d'Or// einbiegt, hört sie die Musik. Zuerst nur leise, ein brummiger Bass, irgendwo in den Höhen scheppert ein Becken. Sie geht weiter in die Richtung der Musik, die Instrumente differenzieren sich aus, eine Gitarre ist da, eine Snare-Drum, und dann sieht sie die Menschen, die sich in eine Gasse drängen, so gut es geht in einem Halbkreis um eine Band herum, die klingt, als hätte sie die letzten fünf Jahre in einer Garage geprobt und sei erst kürzlich wieder aufgetaucht. Sie spielen gegenüber eines Plattenladens, vor dem ein Tisch mit Weinkanistern und ein paar Chips steht. Die Menschen trinken den Wein aus weißen Plastikbechern und hören der Musik zu, jubeln, wenn sie verstummt, jubeln noch lauter, als der Sänger den Namen der Band brüllt, den Anna nicht versteht. Sie bleibt eine Weile stehen und hört zu, die Musik hallt in der Straße wieder, die Snare-Drum echot von den Wänden zurück. Ein paar Menschen stehen auf den Balkonen in der Straße, schauen zu, schütteln den Kopf oder die Haare. Die auf der Straße prosten sich und der Welt mit Wein zu und jonglieren dabei im Stehen Chips. <<if visited("rfmv")>><<display "nichtda">><</if>>
<<if visited("rfmv")>>Sie bleibt eine Weile stehen und hört zu, riecht den Schweiß des Frontmanns noch auf der anderen Seite der Straße. Sie hört gerne zu. Dennoch:<</if>> Sie fühlt sich hier fehl am Platz, als sei sie zu spät zu einer Veranstaltung gekommen, von der sie nicht weiß, wofür sie gut ist. Sie wühlt sich durch die Menschen, dicht an der Band vorbei, durch die Schlange vor den Weinkanistern. Das hier ist nicht für sie, aber sie freut sich, es gefunden zu haben und wippt mit dem Kopf mit. Sie möchte weiter, sie möchte sich hinsetzen, sie möchte ihre Ruhe. Wenn sie hierbleibt, weiß sie, klingelt es noch morgen in ihren Ohren. Das ist nicht der Tag dafür. Sie geht die //Rue de la Cloche d'Or// bis zum Ende durch, während die Musik immer leiser wird. Als sie sie kaum noch hören kann, biegt sie in den //Place Jean Jaurès// ein. Sie möchte nicht zurück gehen, sie braucht nach den engen Gassen etwas Luft neben sich. Sie geht über den //Place Alsace-Lorraine// [[in Richtung Kanal|Hippopotamus][$Zeit to "21:15"]].<<if visited("rfmv")>> Den Mann hat sie verloren, er scheint endgültig in irgendeiner Menge oder Straße untergetaucht. Sie vermutet, dass sie ihn nie wiedersehen wird, und ist ein wenig traurig. Sie hätte gerne sein Ziel gekannt.<</if>><<silently>><<set $ps to "62">><<set $Ort to "Rue Louis Pasteur">><</silently>>Anna mag die //Rue des Augustins//, es ist, als sie sie eine Straße, in der sich die Reste der Innenstadt sammeln: Klamottengeschäfte, Restaurants, aber alles wenig abgerissener, ein wenig ranziger, ein wenig prekärer als in den aufgeräumten Touristenstraßen der Stadt. Dazwischen Kiosks, die nur aus einem Raum und ein paar unausgepackten Paletten Getränken und ein paar rauchenden Jungs, die als Inventar davor herumstehen bestehen. Hin und wieder ein Kebapladen. Dazwischen quälen sich Autos die Straße hoch, die Fußgänger versuchen, ihnen so gut wie möglich auszuweichen. Immer mal wieder manövrieren sich Mofas in beide Richtungen der Einbahnstraße um Autos und Fußgänger herum. Es ist, als hätte hier jemand mehrere Ansätze von Stadt parallel zueinander gebaut, und die sind sich nun alle im Weg.
Die //Rue des Augustins// läuft in der //Rue Porte d'Assaut// aus, die sich halbrund um den //Place du Pont-d'en-Vestit// schlängelt, auf dem das //Centre d'Art Contemporain Walter Benjamin// steht. Auf dem Platz steht eine Bronzestatue, ein Junge, der zwei Becken aneinanderschlägt, dahinter ist ein Graffiti an die Wand gesprüht, etwas engelshaftes mit bunten Flügeln und Katzenkopf. Anna kann die Unterschrift nicht lesen, irgendetwas mit X und L. Das Museum ist geschlossen, es gibt eine Austellung übers Verschwinden von einem deutschen Fotografen. Ein großes Plakat hängt der Fassade, ein endlos belichtetes Foto, auf dem ein verschwommener Schatten in einer Industrieruine umhergeistert.
Anna biegt in die //Rue Porte d'Assaut// ein, die sie an einem mit Palmen und Kakteen bepflanzten Parkplatz und am Gerichtsgebäude vorbeiführt, ein abgesperrter Prachtbau, vor dem Polizeiwagen parken und zu Wahlkampfzeiten ernste Politikergesichter von Edelstahl-Plakatwänden herabblicken. Sie kreuzt die Straße, Richtung //Place François Arago//, und noch einmal über die palmengesäumte Straße, bis sie auf einem kleinen Platz über dem Kanal ist, auf dem sich zwei Restaurants ein Gebäude teilen. Sie geht in Richtung der nächsten Brücke, der //Rue Louis Pasteur//, das eine der beiden Restaurants im Rücken, eine Steakhauskette namens Hippopotamus. Sie bleiben stehen und schaut über den [[Kanal|Hippopotamus][$Zeit to "21:00"]].<<silently>><<set $Ort to "Rue Louis Pasteur">><<set $ps to "63">><</silently>>Das //Hippopotamus// steht auf einem Stück Stadt, das über den Kanal gebaut ist, keine Brücke, dafür ist es zu breit. Palmen stehen darauf, umsäumen die eigenartige Bogenkonstruktion des Gebäudes. Vor dem Restaurant stehen Tische, Desserts werden gegessen, Cafés getrunken, die Menschen lehnen sich zufrieden in ihre Plastikstühle zurück und schließen das Essen ab. <<if visited("rda")>>Sie hat den Mann verloren, muss Anna sich eingestehen, als sie auf der Brücke steht, um Fluss der Menschen die darüber gehen und im Rauschen der Essenden hinter ihr. Vielleicht ist sie falsch abgebogen, vielleicht ist er irgendwo im abendlichen Betrieb untergegangen.<</if>> Sie betrachtet die Statue weiter hinten am Platz, der sie irgendwie anzieht, nicht, weil er schön ist oder weil es hier besonders viel gibt. Sondern weil sie immer hier landet, ob sie will oder nicht.
Anna war ein paar Mal mit ihrer Mutter im //Hippopotamus//, nichts Besonderes, ein Steakhouse, eine Kette sogar, aber das war, worauf sie sich einigen konnten: Es gibt gute Pommes, annehmbares Fleisch, es gibt den Blick über den Kanal, die Oleanderbüsche und der gepflegte Uferrasen, der sich nicht betreten lässt. <<if visited("rda")>>Wie geht es jetzt weiter?<</if>>
<<if visited("rda")>>Von der Uferpromenade gegenüber, dem // Quai Sébastien Vauban//, schwirren die Stimmen herüber, aus den Bars, den Restaurants, von den Spaziergängern. Anna überquert die [[Brücke|kanal][$Zeit to "21:15"]].<<else>>Von der Uferpromenade gegenüber, dem // Quai Sébastien Vauban//, schwirren die Stimmen herüber, aus den Bars, den Restaurants, von den Spaziergängern. Anna überquert die [[Brücke|kanal][$Zeit to "22:00"]].<</if>>An der Promenade gibt es Bänke, soweit sie weiß, irgendwo weiter hinten. Hinter ein, zwei der Restaurants und dem schmalen Eingang zur Markhalle.<<silently>><<set $ps to "74">><<set $Ort to "Rue François Marie Voltaire">><</silently>>Anna beschleunigt ihre Schritte ein wenig, auf dem weitläufigen //Place de la Republique// war der Mann leicht zu verfolgen, Menschen gingen ihm aus dem Weg als erzeuge er sein eigenes kleines Stück freien Boden um sich herum. In der //Rue François Marie Voltaire// geht das nicht mehr, hier ist kein Platz dafür. Die Menschen schieben sich hindurch, auf dem Weg zum Apéro, zum Essen, nach Hause. Es ist eine Touristenmeile, ein Stück schick gemachte Innenstadt mit Eisläden, Postkarten, Klamottengeschäften, deren Fassaden in Pastellfarben angestrichen sind. Von irgendwoher schwirrt ihr der Geruch einer Epicerie entgegen, die sich auf Kräuter und südfranzösische Delikatessen in Dosen und Gläsern spezialisiert hat.
Der Mann humpelt, wankt ein wenig eigenartig durch die Menschen, die ihm entgegen kommen, sie sieht sein Gesicht nicht, aber auf den Gesichtern der anderen sieht Anna eine Art von Ekel, eine Art von Mitleid, etwas, das vielleicht auch auf ihrem Gesicht gewesen war, als sie ihn zum ersten Mal richtig gesehen hatte.
Er taucht in die Menschen ein, vorbei an den schick gemachten Pastellgeschäften, zu denen er nicht passt und vielleicht nicht passen will. Er schiebt sich in eine Lücke zwischen zwei Menschen, einer größer als er, und verschwindet aus ihrem Blickfeld, nur kurz, aber es reicht dafür, dass sie ihn nicht wiederfindet, an der nächsten Kreuzung stehenbleibt und sich fragt, wohin er gegangen ist. Rechts von ihr geht die //[[Rue Cloche d'Or|cldor][$Zeit to "20:00"]]// ab. Vielleicht ist er aber auch geradeaus gegangen, wo die //Rue François Marie Voltaire// in die //[[Rue de l'Ange|rda][$Zeit to "20:00"]]// übergeht.<<silently>><<set $ps to "64">><<set $Ort to "Place Léon Gambetta">><</silently>>- Warum nicht zur Basilika?, sagt Anna. Damiens flatterige Hand spannt sich um ihre, zieht sie vielleicht ein wenig, vielleicht zieht sie aber auch seine Hand: Sie ziehen sich gegenseitig, und wer wen zieht, ist nicht ganz klar.
Wieder ändern sich die Sphären: In der //Rue Saint-Jean// laufen die Klamottengeschäfte mit ihren pastelligen Schildern langsam aus wie ein verblassender Farbverlauf, die Cafés werden zu Bars, und die werden weniger schick, Frisöre mischen sich mit hinein, Thai-Massage, aber alles immer noch sehr gediegen, sehr schick, keine Spur von Schmierigkeit: Die Straße ist eine Touristenroute, vom //Office de Tourisme// in Richtung der Basilika aus schwerem Sandstein und Ziegeln, die, je weiter sie geht, aus dem Hintergrund auf sie zurückt. Auf dem //Place León Gambetta// öffnet sich die Straße zu einem Platz mit geschlossenen Geschäften, in denen es tagsüber handgemachte Seife gibt und einem Café, dessen Schirme nun eingeklappt sind als seien sie Pflanzen, die über Nacht ihre Blätte einziehen.
Weiter hinten steht die Kirche, jetzt, um $Zeit Uhr, geschlossen, die hohe Holztür irgendwie einschüchternd verrammelt, ein paar Stellen werden von gelbwarmem Licht beleuchtet: Johannes der Täufer, der über den Eingang wacht, die blumenartig wuchernden Metallstreben des Glockenkäfigs, den sie auch von ihrer Wohnung aus dem Fenster sehen kann.
Einmal war sie danach in der Basilika und hat eine Taufe gesehen, in einer der dunklen Nebenkapellen, die sonst verschlossen sind. Zur Taufe war das Gitter geöffnet, Der Priester sprach leise, so leise, das sie nicht verstehen konnte, was er sagte, in der kleinen Kapelle hatte sich eine Familie versammelt, die kaum hereinpasste und beobachtete, wie ein Kind in einem weißen Kleid vom Priester mit Wasser bespritzt wurde. Es weinte nicht, und irgendein Verwandter hielt sein Handy hoch und filmte.
Jetzt gibt es hier nichts für sie beide, sie bleiben vor den verschlossenen Toren stehen und Blicken zu Johannes auf, der sie milde blickend segnet.
Rechts vor der Basilika steht eine Platane in einer runden, gemauerten Einfassung. Sie isst manchmal ihr Mittagsessen darauf, wenn es nicht so warm ist und sie Lust hat, rauszugehen. Sie zieht Damien auf den Platz, sie setzen sich auf Einfassung, über ihnen wiegen sich die Blätter in einem auffrischenden Wind. Sie kann den Windhauch spüren, und sie spürt Damien, der von der Seite an sie heranrückt. Sie ist sich nicht sicher, ob sie es zulassen soll, ob es nun nah genug ist und sie Damiens wandernde Finger und ihn selbst [[stoppen soll|sitzenlassen][$Zeit to "22:30"]]. Oder ob es einfach keine Alternativen gibt als hier zu [[sitzen und abzuwarten, was passiert|regen3][$Zeit to "22:30"]].<<silently>><<set $Ort to "Quai Sébastien Vauban">><<audio "regen2" play loop>><<if $music is "on">><<audio "chill" stop>><<audio "laufsie" stop>><<audio "regen" play loop>><</if>><<set $ps to "66">><</silently>>Anna hält inne. Warum nicht, denkt sie, warum nicht, der Rosé schwappt in ihr, das Bier schwappt in ihm und es ist kühl, mittlerweile kühl genug dafür, dass seine Körperwärme sie nicht noch mehr schwitzen lässt. Als sich ihre Schultern berühren, sich ihre beiden Hände greifen, beginnt es zu regnen.
- Wollen wir gehen?, fragt Damien.
Anna überlegt.
-Nein, sagt sie, lass uns noch ein wenig sitzen.
Wer weiß, was weiter wird. Wer weiß, was heute Nacht noch wird und morgen. Wer weiß, welche Wege es noch gibt. Für heute jedenfalls ist einer am Ende angelangt.
Sie spürt Damien und den Wind an ihrer Haut, riecht seinen Schweiß und das Bier und den dunkelgrünen Geruch des Regens. Die Wassertropfen schlagen auf der Wasseroberfläche ein. Vielleicht wird es morgen kühler, denkt sie, während sie dem Rauschen und dem Plätschern lauscht und [[ein wenig lächelt|Credits]].
-Hör auf, sagt sie, und Damient ist so überrascht, dass er tatsächlich aufhört und seine Hand wegzieht.
-Was ist?
- Ich kann das nicht, sagt sie.
- Was?
- Das, das hier, sitzen, Hände halten.
Damien versucht wieder, einen Arm um sie zu legen. Sie hält seine Hand fest.
- Nein, sagt sie.
Er starrt sie Hand, den Arm den sie am Handgelenk festhält in der Luft.
- Dann nicht, sagt er, zerrt seinen Arm aus ihrem Griff, steht auf und geht, ein wenig schwankend, am Fluss entlang Richtung //Castillet//.
<<silently>><<set $Ort to "Place de la Révolution Française">><<set $ps to "89">><</silently>>Es ist ein ruhiges Stück Innenstadt, die letzten Ausläufer der touristischen Pastellwelt, die sich in ein paar Stühlen auf den Straßen äußern, Menschen, die auf den zwei, drei Stühlen ihre letzten Weine für den Abend trinken und dann, vielleicht, nach Hause gehen oder noch weiter, sie kann es nicht sagen.
Die Straße ist nicht lang, nur lang genug für drei Bars und einen geschlossenen Burgerladen, hinter dem sich ein Platz mit Platanen und einem mit einem Gitter verschlossenen Brunnen öffnet. Sie bliebt nicht lange auf dem Platz, es gibt nichts zu entscheiden: Nach links würde sie nur wieder in die Gassen kommen und von dort immer im Kreis laufen, geradeaus erhebt sich ein geschlossenes Tor in Richtung Kirchplatz. Also geht sie weiter nach [[rechts|ruefoursjli][$Zeit to "21:20"]], mit nur einer vagen Ahnung, wo sie das hinführen könnte.
<<silently>><<set $ps to "69">><<set $Ort to "Rue de la Vieille Intendance">><</silently>>Die //Rue de la Vieille Intendance// ist noch enger, die Häuser rücken noch näher an Anna heran. Alles touristische, die schön gefliesten Straßen, alles das hört hier endgültig auf. Der Putz an den Häusern ist abgeblättert, hin und wieder gibt es ein paar Pflanzen, die sich über die Fassaden ranken, hoch zu den geschlossenen Fensterläden. Es ist ruhig in der Straße, niemand kommt ihr entgegen, niemand spricht, niemand lacht, nur hin und wieder hört Anna frisierte Mopeds irgendwo im Hintergrund herumröhren.
Nach ein paar hundert Metern teilt sich die //Rue de la Vieille Intendance//: Rechts geht sie weiter, links geht es in den //Plaça Jaubert de Passà//. Sie kennt sich hier kaum aus, die kleinen Gassen, die sich schräg und krumm durch die Stadt schlängeln verwirren sie immer wieder. Aber sie glaubt, dass es [[rechts|trinken2]] nach Hause geht, sie hat Lust auf einen Wein, Lust, im //Bella Ciao// vielleicht noch ein Gläschen zu trinken.
[[Links|rue15d][$Zeit to "21:15"]] geht es noch tiefer in die Gassen, vielleicht in Richtung St. Jacques, sie ist sich nicht ganz sicher.
<<silently>><<audio "regen2" play loop>><<if $music is "on">><<audio "chill" stop>><<audio "laufsie" stop>><<audio "regen" play loop>><</if>><<set $ps to "67">><</silently>>Warum nicht, denkt sie, es ist egal. Sie lässt es zu. Gegenüber klappert ein Fensterladen in dem auffrischenden Wind, und zwei, drei Tropfen schaffen es durch die die Blätter der Platane hindurch auf ihre nackten Schultern. Sie spürt Damien und den Wind an ihrer Haut, riecht seinen Schweiß und das Bier und den dunkelgrünen Geruch des Regens. Die Blätter rauschen, und die Tropfen werden immer größer, färben den Boden aus groben Steinen dunkel ein. Vielleicht wird es morgen kühler, denkt sie, während sie dem Rauschen und dem Plätschern lauscht und [[ein wenig lächelt|Credits]]. <<silently>><<set $ps to "68">><</silently>>
Nein, denkt Anna, sagt es gleichzeitig, und damit war es das, wenn es irgendeinen Bann gab, ist er gebrochen, wenn es irgendeine Faszination gab, ist sie vorbei.
Sie steht einfach auf, windet ihre Hand aus seiner und lässt seine Finger an sich herabgleiten. Schaut nicht zurück, hört nicht, falls er noch etwas sagt.
Hier gibt es nichts für sie, alles ist geschlossen, selbst das Café hinten am Platz. Ein paar Menschen eilen weiter hinten darüber, durch die beginnende Nacht in Richtung spannenderer Plätze. [[Rechts herum|amrib]] geht es in die //Rue Amiral Ribelli//, und von da aus an der Kirche vorbei tief durch das Gewirr der Gassen in Richtung nach Hause. [[Links herum|allmail]] müsste sie irgendwie auf die //Allée Maillol// stoßen, und dahinter auf den Kanal.<<silently>><<set $ps to "70">><<set $Ort to "Atmosphère Bella Ciao">><<audio "laufathmo" fadeout>><<audio "trinken" play loop>><<if $music is "on">><<audio "laufsie" stop>><<audio "chill" play loop>><</if>><<if $music is "off">><audio "trinken2" play loop>><</if>><</silently>><<if visited("argenterie")>>Am Ende der Straße landet sie wieder auf dem //Place Hyacinte Rigaud//, dem Heimatplatz.<<else>>Ja, ein Getränk in der Bar unten, wo sie, wenn sie hochblickt, ihre eigenen Wohnung sehen kann, der Sicherheit des Fast-Zuhauses, das klingt gut.
Sie schlängelt sich durch die Gassen, schaut irgendwann nicht mehr auf die Straßenschilder, warum auch? Die Wände rücken noch weiter an sie heran, aber irgendwann, vorbei an einem Plattenladen und Restaurants, die so versteckt sind, dass es sie kaum gibt, kann sie Musik hören. Zumindest die Beats der Trommeln, und irgendwann steht sie an der Ecke vom Supermarkt, wie genau, weiß sie nicht.<</if>> Die Männergruppe vorm Kebabladen steht immer noch da, das Verkehrschaos hat sich zum nächsten Verkehrschaos entwickelt, Anna schlängelt sich zwischen den Kommentaren und den Autos hindurch. Im //Bella Ciao// ist noch ein kleiner Tisch unter dem Baum frei, direkt neben der Weinkarte.
- Einen //Nouvelle Vague//, sagt sie, als einer der drei Leute kommt, die etwas zwischen Besitzer und Kellner des Ladens sind, was genau, da ist sie noch nie hintergekommen, jedenfalls kennt sie die Gesichter.
Als der Wein kommt, lächelt Anna. Wasser kondensiert an dem bauchigen Glas.
Nett hier, denkt sie, und hört der Gitarre und dem Gesang und den Trommeln zu, während sie trinkt. <<if $geld lte 5 or $Zeit is "23:00">>Es reicht, sie kann nicht mehr, sie ist [[betrunken]], oder pleite, oder beides, sie ist sich nicht sicher.<</if>><<if $geld gt 5 and $Zeit isnot "23:00">>Als das Glas leer ist, bestellt sie [[noch einen|mehr2][$Zeit to "21:30"]].<</if>><<if $geld lte 5 or $Zeit is "23:00">>Es reicht, sie kann nicht mehr, sie ist [[betrunken]], oder pleite, oder beides, sie ist sich nicht sicher.<</if>><<silently>><<set $ps to "71">><<set $Ort to "Rue des 15 Degrés">><<timed 7s>><<audio "miau" play>><</timed>><<timed 15s>><<audio "miau" play>><</timed>><</silently>>Anna läuft einfach weiter, die engen Gassen sind jetzt fast wie Tunnel. Hier und da ein Restaurant, hier und da Fassen, die von rankenden Pflanzen bewachsen sind, hier und da bröckelt der Putz ab, einmal tut sich ein Platz auf, auf dem eine Platane steht und auf dem Menschen unter dem Baum sitzen, Getränke und Tapas auf den Tischen, aber der Platz verschwindet schnell wieder, nur ein kurzer Fremdkörper in dem Gewirr. Sie biegt in eine kleine Straße ein, die kleinste, die sie je gesehen hat, selbst ein Moped hätte Probleme hier durchzukommen.
Es wird schäbiger, merkt sie, die Gerüche werden intensiver: Pisse, Müll, hin und wieder tropft eine Klimaanlage Abwasser auf die Straße. Manchmal läuft sie unter Stahlstreben hindurch, die ein Haus abstützen, damit es nicht in sich zusammenfällt. Die Stadt kümmert sich nicht um das Viertel, die Gitanes leben dort. St. Jacques liegt mitten in der Stadt und ist arm, so arm, wie es nur geht, manchmal steht ein Fenster offen, wenn sie hineinblickt, sitzen mehr Menschen in den Räumen, als sie vermutet hätte. Manchmal sind die Erdgeschosse mit Holzbrettern verrammelt, die irgendwer wieder aufgebrochen hat. Es ist das Gegenteil der glattpolierten Innenstadt.
Sie hält kurz an, als sie es Miauen hört, irgendwo hinter oder vor ihr. Sie blickt sich um, und sieht eine kleine, schwarze Katze, die auf die zuläuft, ein Mann mit langen Haaren und verschlissenem Rucksack läuft hinterher. Er lächelt sie an.
- Das ist Minou, ich bringe ihr bei auf Kommandos zu hören.
Er ruft die Katze, die weiter von ihm wegläuft.
- Sie ist noch sehr jung, sagt er, geht auf sie zu sammelt sie ein.
Anna blickt ihn irritiert an.
- Ich penne hier gerade bei Freunden, sagt er. Wir haben ein Haus gefunden, das niemandem gehört.
Er hält kurz inne und streichelt das Tier.
- Hey, sagt er, hast du ein bisschen Geld für mich?
<<if $geld gte 5>>Anna überlegt, ob sie ihm etwas [[geben|emzo][$geld to $geld - 5]] soll oder [[nicht|emzokg]].<<elseif $geld lt 5>>- Tut mir leid, sagt Anna, ich habe nichts und geht, verfolgt von dem Miauen der Katze, [[weiter|emzokg]].<</if>><<silently>><<set $Zeit to "21:30">><<set $Ort to "Rue Émile Zola">><<set $ps to "73">><</silently>>Anna fühlt sich gut, sie ist rausgegangen, was in diesen Hitzewellentagen nicht selbstverständlich ist, außerdem hat sie jemandem geholfen. Sie hofft, dass der Mann ihr Geld für die Katze verwendet. Oder wenigstens für sich und etwas gesundes zu Essen. Es sah zumindest aus, als würde er die Katze mögen. Obwohl sie bezweifelt, dass er es schafft, dem Tier beizubringen auf ihn zu hören.
Sie hat nicht darauf geachtet, wo sie hingeht, und nun steht sie vor einem Gebäude, dessen Fassade von angerosteten Stahlstreben abgestützt wird. Es sieht aus wie ein Kunstwerk, oder etwas, das aus sich aus einer dystopischen Zukunft hierher materialisiert hat. Die Türen sind mit Wellblech verschlossen, aber sie sieht einen [[Spalt, durch den sie hindurch passen könnte|kampf1][$Zeit to "22:00"]]. Aber vermutlich ist das keine gute Idee. Am besten geht sie einfach tiefer ins Viertel hinein, nach links in die //[[Rue du Musée|rdmusee][$Zeit to "21:45"]]//.<<silently>><<set $Zeit to "21:30">><<set $Ort to "Rue Émile Zola">><<set $ps to "72">><</silently>><<if $geld lt 5>>Sie hätte ihm gerne Geld gegeben. Aber sie hat ja selbst keines, es reicht kaum für sie.<<else>>Wer weiß, was er mit ihrem Geld angefangen hätte. Sie hat seine Augen gesehen, die sahen nicht gesund aus.<</if>>Es tut ihr nur leid für die Katze, aber sie hofft, dass sie ein gutes Zuhause findet. Es sah zumindest aus, als würde er sie mögen. Obwohl sie bezweifelt, dass er es schafft, dem Tier beizubringen auf ihn zu hören.
Sie hat nicht darauf geachtet, wo sie hingeht, und nun steht sie vor einem Gebäude, dessen Fassade von angerosteten Stahlstreben abgestützt wird. Es sieht aus wie ein Kunstwerk, oder etwas, das aus sich aus einer dystopischen Zukunft hierher materialisiert hat. Die Türen sind mit Wellblech verschlossen, aber sie sieht einen [[Spalt, durch den sie hindurch passen könnte|kampf1][$Zeit to "22:00"]]. Aber vermutlich ist das keine gute Idee. Am besten geht sie einfach tiefer ins Viertel hinein, nach links in die //[[Rue du Musée|rdmusee][$Zeit to "21:45"]]//.Sie schaut sich um, auf der Suche nach dem Mann, aber entweder ist der in dem Gewühl verschwunden oder sie hat sich doch falsch entschieden. An einem Balkon hängt ein Schild, Claude Simon hätte hier gelebt. Sie hat noch nie etwas von ihm gehört, und das hier ist sowieso nicht seine Zeit, nicht sein Ort. Die Lautstärke der Band erzählt von etwas anderem.<<silently>><<set $ps to "75">><<set $Ort to "Rue de l'Ange">><</silently>>Anna sieht kurz seinen Kopf aufblitzen, ein nässendes Stück Glatze, und folgt ihm weiter durch die //Rue de L'Ange//, vorbei an noch mehr Pastellgeschäften, weniger Essen, obwohl ein paar Süßigkeitenläden darunter sind, mehr Kleidung und etwas, was sie vage als "Designerläden" in ihrem Kopf abgespeichert hat, irgendwelchen Lifestyle-Kram: Figuren von Manga-Mädchen, Kissen mit dem Gesicht von Frida Kahlo, dazwischen hin und wieder ein Juwelier oder ein Café oder Restaurant mit ein paar Stühlen, die an den Rand der Straße gequetscht stehen. Annas Flip-Flops platschen dem Mann hinterher über die ausgelatschten Mamor-Platten am Boden, ein kurzes Stück nur, und dann hat sie den Mann wieder aus den Augen verloren. Sie könnte weiter geradeaus gehen, dort geht es in Richtung [[Kanal|Hippopotamus][$Zeit to "20:45"]]. Oder sie geht links in die //[[Rue Mailly|mhr][$Zeit to "20:45"]]//, noch tiefer in die Welt der Pastellgeschäfte hinein.<<silently>><<set $Ort to "Rue Porte d'Assaut">><<set $ps to "76">><</silently>>Anna sieht den Kopf des Mannes wieder kurz aufblitzen, ein gutes Stück weiter vorne schiebt er sich weiter durch die Menschen, die immer noch versuchen, so gut es geht, auszuweichen. Die //Rue Mailly// ist eine Straße aus Rückseiten und Vorderseiten, die einfach so nebeneinander liegen. Die Vorderseiten ignoriert sie mittlerweile: Kleidung, Spezialitäten, eine Aneinanderreihung der Einzelhandelsträume anderer Leute. Die Rückseiten sind die von Restaurants: Auf der anderen Seite der Häuser ist der //Place Arago//, auf dem es vor Tischen und Stühlen wimmelt, in der //Rue Mailly// sind die Hinterausgänge, an denen verkniffen aussehende Köche mit Schweiß auf den Stirnen und Kellner in weißen Hemden zusammenstehen und in ihren 15 Minuten Pause gemeinsam rauchen.
Anna verfolgt den Mann weiter, an den rauchenden Köchen vorbei, vorbei an der halbrunden Prachtfront des //Musée d'Art Hyacinthe Rigaud//, in dem sie noch nie war, weil die Front, erhaben, ernsthaft, sie immer abgeschreckt hat. Sie stellt sich eine ruhige Galerie vor, gekühlt, aber feucht vom Schweiß der anderen, gedämpft, und mit den Kunstwerken darf nur flüsternd gesprochen werden.
Der Mann geht weiter, bis die //Rue Porte d'Assaut// die //Rue Mailly// kreuzt. Er bleibt an der Straße stehen, lässt ein paar Autos vorbeiziehen und geht über die Straße, in Richtung //Centre d'Art Contemporain Walter Benjamin//. Auf dem Platz steht eine Bronzestatue, ein Junge, der zwei Becken aneinanderschlägt, dahinter ist ein Graffiti an die Wand gesprüht, etwas engelshaftes mit bunten Flügeln und Katzenkopf. Anna kann die Unterschrift nicht lesen, irgendetwas mit X und L. Das Museum ist geschlossen, es gibt eine Austellung übers Verschwinden von einem deutschen Fotografen. Ein großes Plakat hängt an der Fassade, ein endlos belichtetes Foto, auf dem ein verschwommener Schatten in einer Industrieruine umhergeistert.
Es ist $Zeit Uhr, und das Museum sollte eigentlich geschlossen sein. Der Mann geht aber trotzdem einfach hinein, zur leicht seitlich gelegenen Vordertür, als sei es mitten am Tag. Sie könnte ihm hinterhergehen, in das [[Museum|mac][$Zeit to "21:15"]] hinein, obwohl es etwas ganz anderes ist als ihm über die Straßen zu folgen. Oder sie geht weiter, Richtung //Place François Arago//, und noch einmal über die palmengesäumte Straße, in Richtung [[Kanal|Hippopotamus][$Zeit to "21:00"]]. Oder sie geht einfach nach Hause, es ist nicht weit, im Grunde ist sie einen großen Kreis gelaufen. Vielleicht noch auf einen [[Absacker|trinken3][$Zeit to "21:15"]] nach unten, ins //Bella Ciao//.<<silently>><<set $Ort to "Musée d'Art Contemporain">><<set $ps to "78">><<audio "laufathmo" stop>><<if $music is "on">><<audio "laufsie" fadeout>><<audio "creepy" play loop>><</if>><</silently>>Anna entscheidet sich dafür, dem Mann zu folgen. Jetzt, wo es interessant wird gibt sie nicht auf. Sie folgt dem Mann in den Seiteneingang hinein, vorbei an den Prospekten und dem unbesetzten Eingangstisch. Sie kann ihn nicht sehen, aber sie kann ihn hören, auf der engen Treppe über ihr, wo die Stufen knarren. Sie schleicht ihm hinterher, ihre Schritte knarren ebenfalls auf den Stufen, sie hofft, dass er sie nicht hört.
Der Austellungsraum ist im ersten Stock, sie öffnet die Tür. Der Raum ist dunkel bis auf den grünen Schein der Ausgangschilder und ein paar heruntergedimmte LEDs, die auf die Bilder gerichtet sind: Großformatige Fotografien vom Inneren von Industrieruinen, so lange belichtet, dass der einzige Mensch drauf ein geisterhafter, verschwindender Schatten ist.
Sie sieht den Mann vor sich, sein Kopf glänzt in der Notbeleuchtung, er verschwindet hinter zwei Stellwänden mit Fotografien darauf. Anna folgt ihm, sie gibt jetzt nicht auf, jetzt ist sie hier, gespannt, leise atmend, unauffällig. Sie schleicht in Richtung der Stellwände. Der Mann ist nicht dahinter. Er kann nirgends hingegangen sein, dort geht es nicht weiter, dort ist nur eine Wand. Sie blickt sich um und sieht in einer der Fotografien eine Bewegung, ein schlieriger Schatten mit feucht glänzendem Kopf, der sich irgendwo in einem Gang im dunklen Hintergrund versteckt. Anna blickt dem Mann nach, der in dem langen Gang auf dem Bild verschwindet. Und [[geht ihm hinterher|Credits]]. <<silently>><<set $ps to "77">><<set $Ort to "Atmosphère Bella Ciao">><<audio "laufathmo" fadeout>><<audio "trinken" play loop>><<if $music is "on">><<audio "laufsie" stop>><<audio "chill" play loop>><</if>><<if $music is "off">><audio "trinken2" play loop>><</if>><</silently>>Ja, ein Getränk in der Bar unten, wo sie, wenn sie hochblickt, ihre eigenen Wohnung sehen kann, der Sicherheit des Fast-Zuhauses, das klingt gut. Sie dreht sich um, lässt den Mann Mann sein und das //Centre d'Art Contemporain// in ihrem Rücken. Sie geht die //Rue de la Fusterie// hoch, es gibt ein paar Kiosks, einen Waschsalon, ein marrokanisches Resturant. Aber viele der Geschäfte stehen leer, mit dicken Staubschichten auf ihren Schaufenstern oder sie sind mit Holzplatten verrammelt und in irgendeiner Phase eine vorgesehenen Renovierung stecken geblieben. Auf der Hälfte zweigt die //Rue Couverte// ab, weniger eine Gasse als ein Stück vergessener Raum zwischen zwei Reihen Häusern, in denen irgendwie ein weiterer Kiosk und ein Pizzabäcker Platz haben. Sie kennt den Kiosk, der Betreiter verkauft auch selbst gemalte Bilder. Von dort aus kann sie das //Bella Ciao// schon hören, zumindest die Beats der Trommeln, die immer lauter werden, je weiter sie geht. Die Männergruppe vorm Kebabladen steht immer noch da, das Verkehrschaos auf dem Platz hat sich zum nächsten Verkehrschaos entwickelt, Anna schlängelt sich zwischen den Kommentaren und den Autos hindurch. Im //Bella Ciao// ist noch ein kleiner Tisch unter dem Baum frei, direkt neben der Weinkarte.
- Einen //Nouvelle Vague//, sagt sie, als einer der drei Leute kommt, die etwas zwischen Besitzer und Kellner des Ladens sind, was genau, da ist sie noch nie hintergekommen, jedenfalls kennt sie die Gesichter.
Als der Wein kommt, lächelt Anna. Wasser kondensiert an dem bauchigen Glas.
Nett hier, denkt sie, und hört der Gitarre und dem Gesang und den Trommeln zu, während sie trinkt. <<if $geld lte 5 or $Zeit is "23:00">>Es reicht, sie kann nicht mehr, sie ist [[betrunken]], oder pleite, oder beides, sie ist sich nicht sicher.<</if>><<if $geld gt "5" and $Zeit isnot "23:00">>Als das Glas leer ist, bestellt sie [[noch einen|mehr2][$Zeit to "21:30"]].<</if>><<if $geld lte 5 or $Zeit is "23:00">>Es reicht, sie kann nicht mehr, sie ist [[betrunken]], oder pleite, oder beides, sie ist sich nicht sicher.<</if>><<silently>><<if visited("rrfre")>><<set $Zeit to "21:30">><<else>><<set $Zeit to "21:00">><</if>><<set $Ort to "Fontäne">><<set $ps to "81">><</silently>>Anna fühlt sich gut. Sie ist rausgegangen, was in diesen Hitzewellentagen nicht selbstverständlich ist, außerdem hat sie jemandem geholfen. Sie hofft, dass der Mann ihr Geld für die Katze verwendet. Oder wenigstens für sich. Es sah zumindest aus, als würde er die Katze mögen, obwohl sie bezweifelt, dass das Tier jemals auf ihn hören wird.
Sie läuft links an dem Restaurant vorbei, in die //Rue Elie Delcos//. Hier sind die Straßen wieder breiter, geeignet für Autos und nicht nur für Mopeds. Eine eigenartige, wie eine Burg anmutende Villa steht an der Ecke, aus dunklen Natursteinen gemauert und mit runden Fensterbögen. Sie war Anna immer ein Rätsel, ein Fremdkörper zwischen den hellen Sandsteinfassaden der Stadt und den Neubauten in Innenarchitektenrosa.
Es ist kühl geworden, noch nicht dunkel, aber immerhin dämmerig, sie spürt einen kleinen Wind, und als sie am Ende der Straße den Platz mit der Fontäne sieht, deren komplexe Wasserspiele in unterschiedlichen Farben angeleuchtet sind, setzt sie sich auf eine der Bänke davor, kurz hinter die Sprühzone unter den Palmen und [[schließt die Augen|regen4]].
<<silently>><<set $Zeit to "21:00">><<set $Ort to "Fontäne">><<set $ps to "80">><</silently>><<if $geld lt 5>>Sie hätte ihm gerne Geld gegeben. Aber sie hat ja selbst keines, es reicht kaum für sie.<<else>>Wer weiß, was er mit ihrem Geld angefangen hätte. Sie hat seine Augen gesehen, sie sahen nicht gesund aus.<</if>> Es tut ihr nur leid für die Katze, aber sie hofft, dass sie ein gutes Zuhause findet. Es sah zumindest aus, als würde er sie mögen. Obwohl sie bezweifelt, dass er es schafft, dem Tier beizubringen, auf ihn zu hören.
Sie läuft links an dem Restaurant vorbei, in die //Rue Elie Delcos//. Hier sind die Straßen wieder breiter, geeignet für Autos und nicht nur für Mopeds. Eine eigenartige, wie eine Burg anmutende Villa steht an der Ecke, aus Natursteinen gemauert mit runden Fensterbögen.
Es ist kühl geworden, noch nicht dunkel, aber immerhin dämmerig, sie spürt einen kleinen Wind, und als sie am Ende der Straße den Platz mit der Fontäne sieht, deren komplexe Wasserspiele in unterschiedlichen Farben angeleuchtet sind, setzt sie sich auf eine der Bänke davor, kurz hinter die Sprühzone unter Palmen und [[schließt die Augen|regen4]].<<silently>><<audio "regen2" play loop>><<if $music is "on">><<audio "chill" stop>><<audio "laufsie" stop>><<audio "regen" play loop>><</if>><<set $ps to "62">><<set $Zeit to "21:30">><</silently>>Durch die geschlossenen Augen spürt sie den auffrischenden Wind, zwei, drei Tropfen schaffen es bis auf ihre nackten Schultern. Zuerst denkt sie, es ist das Wasser des Brunnens, Wind, der die Wasserspiele zu ihr treibt, aber dann riecht sie den dunkelgrünen Geruch des Regens. Die Palmwedel rauschen, und die Tropfen werden immer größer, färben den Boden aus groben Steinen dunkel ein. Vielleicht wird es morgen kühler, denkt sie, während sie dem Rauschen und dem Plätschern lauscht und [[ein wenig lächelt|Credits]]. <<silently>><<set $Ort to "Marché Cassanyes">><<if visited("kampf1")>><<set $Zeit to "22:00">><<else>><<set $Zeit to "21:30">><</if>><<set $ps to "83">><<if $geben is "ja">><<set $geld to $geld - 2>><</if>> <</silently>><<if $geben is "ja">>Anna gibt ihr zwei Euro und fragt sich, was die Frau wohl mit dem Geld macht. Aber andererseits geht es sie auch nichts an.<<elseif $geben is "nein">> Anna gibt der Frau lieber nichts. Sie weiß nicht genau, warum, aber ganz richtig fühlt es sich nicht an.<<elseif $geben is "pleite">> Vielleicht, denkt Anna, hätte sie mehr Geld mitnehmen sollen. Andererseits bewahrt sie das vor einer Entscheidung.<</if>> Sie geht schnell weiter und riecht die Reste des Marktes schon, bevor sie den Platz sieht. Im gelben Licht der Natriumdampflaternen sieht der Platz schärfer aus, kontrastreicher. Die Stände sind längst abgebaut, Pappkartons liegen auf dem Platz herum, halb zertreten, dazwischen die Reste von aussortiertem Gemüse, das den Tag über in der Hitze vor sich hin gegoren hat. Telefonläden säumen den Platz, es gibt einen Halal-Schlachter, ein oder zwei Cafés, aus denen die lauten Stimmen der Gäste dringen. Anna läuft quer über den Platz, bis zu seinem Ende an einer breiten Straße. Das Ende der Innenstadt, dahinter geht es weiter in ein Wohnviertel, das sie nicht kennt, Reihen gleicher Häuser an aufgeräumten Straßen, das Gegenteil des Marktplatzes, das Gegenteil des ganzen Viertels.
Am Rand des Platzes sieht sie einen Kiosk, laute Musik kommt daraus, irgendetwas Rap-artiges, die Fenster sind hell und mit blinkender Schrift erleuchtet. <<if $geld gte 2>> Vielleicht, denkt sie, sollte sie sich ein [[Bier|bier][$bier to "ja"]] holen. Oder [[nicht|bier][$bier to "nein"]]. <<elseif $geld lt 2>>Anna hätte Lust, sich dort ein Bier zu holen. Aber sie hat nicht mehr genug Geld in Portemonnaie und geht an dem [[Kiosk vorbei|bier][$bier to "pleite"]].<</if>><<silently>><<if visited("kampf1")>><<set $Zeit to "22:15">><<else>><<set $Zeit to "22:00">><</if>><<set $ps to "84">><</silently>><<if $bier is "ja">>Anna geht in den Kiosk, begrüßt alle, die dort herumsitzen und irgendwie nach Besitzer aussehen, und nimmt sich ein Kronenbourg aus dem Kühlschrank. Es fühlt sich kühl in ihrer Hand an, fast sofort perlt daran Kondenswasser herunter. Einer der Männer in dem Kiosk steht auf, geht hinter die Theke und nimmt das Geld, das sie darauf gelegt hat. Als sie wieder draußen ist, hält Anna sich die Flasche an die Stirn.<<elseif $bier is "nein">>Nein, entscheidet sie. Kein Bier.<<elseif $bier is "pleite">>Schade, denkt Anna, schaut kurz noch einmal ins Fenster des Kiosk und geht weiter.<</if>>
Anna sieht sich um. Um den Platz stehen Bänke, sie könnte sich [[hinsetzen][$Zeit to "22:30"]], eigentlich reicht es ihr heute mit dem herumlaufen. Oder sie geht über die Straße, ins Wohnviertel hinein. Dort geht es, steht auf einem braunen Straßenschild, zum //[[Palais des Rois de Majorque|mallorca][$Zeit to "23:00"]]//. Sie bezweifelt, dass sie jetzt hereinkommt und vermutlich hat er sowieso nicht geöffnet. Aber andererseits war sie noch nie da.<<silently>><<set $ps to "85">><</silently>>Anna umkreist das verfaulende Obst und Gemüse, umgeht die halb zerlegten Pappkartons, bis sie eine freie Bank zwischen einer Bank mit einem Pärchen findet, das gemeinsam einen Joint raucht, und einer Gruppe Jugendlicher, die sich laut lachend um eine Bluetooth-Box scharen.<<if $bier is "ja">> Sie nimmt einen Schluck von dem Bier, es ist kühl, nicht erfrischend, aber irgendetwas in ihrem Rücken lockert sich schon beim ersten Schluck.<</if>> Sie schließt die Augen. Der dunkelbraune Geruch des Haschisch, vermischt mit dem der Reste des Marktes, der Rap mit arabisch klingenden Harmonien aus der Box der Jugendlichen: Sie atmet, hört, riecht die Stadt, und währendessen frischt der Wind ein wenig auf, wird es ein wenig kühler, und Anna atmet durch. Als ihr erste, kleine Regentropfen auf die nackten Arme fallen, [[lächelt sie|regen5]].<<silently>><<set $Ort to "Palais des Rois de Majorque">><<set $ps to "87">><</silently>>Es ist, als käme man aus einem Wald in eine Wüste: Die Straße ist eine Druchgangsstraße, die sich am Rand des Stadtzentrums entlang schlängelt, voller geschlossener Immobilienmakler, Gebrauchtwagenhändler und Pizzalieferservices zwischen Wohnhäusern mit verrammelten Jalousien. Der Weg ist länger als gedacht. <<if $bier is "ja">>Anna hofft, dass das Bier in ihrer Hand einigermaßen kühl bleibt und nicht allzusehr geschüttelt wird. Sie möchte es erst trinken, wenn sie da ist.<</if>> Sie achtet nicht auf die Straßennamen, sondern folgt einfach nur den Schildern. Biegt irgendwo ab, lässt selbst die wenigen Geschäfte hinter sich und läuft zwischen zweistöckigen Mehrfamilienhäusern entlang, hinter deren Fenstern kein Leben ist. Sie folgt den Schildern in immer kleinere Straßen, eine gute halbe Stunde lang, bis sie vor einer roten Backsteinmauer steht, aus der überall die Sukkulenten wachsen. Es gibt keinen Eingang, keine Treppe, also läuft Anna an der Mauer entlang, bis sie einen eleganten Platz mit einem Tor in der Mauer findet. Das Tor ist mit einem Metallgitter verschlossen, aber der Platz ist schön, die verfallene Erhabenheit der Mauer, die Ruhe eines Wohnviertels bei Nacht. Anna setzt sich auf eine der Bänke unter den Bäumen auf dem Platz. <<if $bier is "ja">> Öffnet das Bier und nimmt einen Schluck. Es ist nicht mehr kühl, nicht erfrischend, aber irgendetwas in ihrem Rücken lockert sich schon beim ersten Schluck.<</if>> Sie schließt die Augen. Sie atmet, hört, riecht die Ruhe und weiter hinten das Rauschen der Stadt, und währendessen frischt der Wind ein wenig auf, wird es ein wenig kühler, und Anna atmet durch. Als ihr erste, kleine Regentropfen auf die nackten Arme fallen, [[lächelt sie|regen6]].<<silently>><<audio "regen2" play loop>><<if $music is "on">><<audio "chill" stop>><<audio "laufsie" stop>><<audio "regen" play loop>><</if>><<set $ps to "86">><</silently>>Der Regen wird stärker, der Wind frischt noch weiter auf, das Pärchen verzieht sich lachend, die Jungs mit der Bluetooth-Box flüchten in den Kiosk, während der Marktplatz immer nasser wird und die Reste des Marktes an seinen Rändern angespült werden. Anna bleibt, wo sie ist, lässt es auf sich regnen und möchte, jedenfalls erst einmal, nie mehr nach [[Hause|Credits]].<<silently>><<set $ps to "88">><<audio "regen2" play loop>><<if $music is "on">><<audio "chill" stop>><<audio "laufsie" stop>><<audio "regen" play loop>><</if>><</silently>>Der Regen wird stärker, der Wind frischt noch weiter auf, und auf die Bäume prasselt der Regen, rinnt zu ihr herunter und über den leicht abschüssigen Platz in Richtung Straße. Anna bleibt, wo sie ist<<if $bier is "ja">>, nimmt hin und wieder einen Schluck Bier<</if>> und beobachtet die Rinnsale. Bald muss sie vermutlich gehen, bevor sie völlig durchnässt ist. Vielleicht auch nicht. Trocken schafft sie es jedenfalls nicht nach Hause, aber erst einmal ist das auch [[in Ordnung|Credits]].<<silently>><<set $Ort to "Wohnung">><<set $ps to "91">><<audio "stadt" play loop>><<audio "vent" loop play>> <<if $music is "on">><<set $audio to "chill">><<audio "chill" play loop>><<audio "laufsie" stop>><</if>><</silently>>Sie biegt rechts in die //Rue de l'Argenterie// ein, Schuhgeschäft, zwei Spielegeschäfte und am //Palais des Corts// vorbei. Ein alter Regierungsplast in rotem Ziegelstein. Welche Regierung, weiß sie nicht mehr. Eine alte, die katalanische, vielleicht, die hohen Herren von Perpignan bis Barcelona. Es ist jetzt eine Galerie. Sie war einmal darin, während des //Visa pour l'image//, sie erinnert sich an Fotos eines Konfliktes, eines Krieges, blutende Menschen und Waffen an den weißen Wänden der Galerie hinter dem Innenhof. Welcher Krieg? Welcher Konflikt? Sie weiß es nicht mehr.
Am Supermarkt kann sie die Musik aus dem //Bella Ciao// schon hören, zumindest die Beats der Trommeln. Die Männergruppe vorm Kebabladen steht immer noch da, das Verkehrschaos hat sich zum nächsten Verkehrschaos entwickelt, Anna schlängelt sich zwischen den Kommentaren und den Autos hindurch.
Es wird kühler, ein wenig nur, und die Hitze des Tages dringt immer noch aus den Gebäuden und dem Boden, aber es ist besser geworden.
Anna schlängelt sich durch die Tische hindurch zu ihrer Haustür, schließt sie auf und steigt die muffigen Treppen hoch.
Als sie in der Wohnung ist, entspannend sich ihre Schultern, ihr Rücken, alles an ihr, etwas, von dem sie nicht sagen könnte, was es ist oder wo es herkommt, fällt von ihr ab.
Sie zieht die Vorhänge beiseite, öffnet die Fenster und zieht die Vorhänge wieder zu. Schatten, Zwielicht, kühle Abendluft, bald kühlerer Nachtluft, die über den Himmel in dunklen Pastellfarben zieht und die Vorhänge aufbläht. Immerhin eine kleine Erleichterung.
Unten rauschen die Stimmen aus dem Café, die Band beginnt zu spielen und Anna legt sich aufs Sofa, schließt die Augen, in der festen Absicht, nicht einzuschlafen, sich nur kurz auszuruhen. Und [[schläft ein|regen][$Zeit to "???"]].//Hey du//, schreibt Damien, //ich hätte nicht gedacht, dass ich nochmal von dir höre. Heute abend habe ich Zeit. Ich sitze gerade im //Bar and Britz//, kommst du vorbei?//
Ein wenig schmierig findet sie ihn ja. Selbstsicher, aber auf eine klebrige Art.//Hi Süße//, schreibt Carmen, //ich vermisse unsere Pommes und dich sowieso. Wir sollten uns auf jeden Fall mal treffen. Nächste Woche ists aber schwierig wegen dem Kleinen. Ich melde mich nochmal, Küsse. //
Anna glaubt nicht, dass das noch einmal was wird. Aber etwas anderes als das Beste kann sie Camen nicht wünschen. Sie spürt eine Träne in ihrem Auge und wischt sie weg, bevor sie wachsen kann.//Hallo Liebes//, schreibt ihre Mutter, //du weisst doch, dass ich nicht so gerne in die Stadt komme. Komm doch lieber zu mir. Ich bin erst einmal im Urlaub, in zwei Wochen bin ich aus Barcelona wieder da.//
Anna ist immer wieder überrascht. Nicht, weil sie von den Urlaub nichts wusste. Sondern wei ihre Mutter alles für selbstverständlich hält. Anna freut sich über ihren <<if $hut is 50>>glänzenden<</if>> Hut. <<if $hut is 50>>Er scheint sehr selten zu sein. Er steht ihr sehr gut.<<elseif $hut gt 50>>Er sieht gut an ihr aus.<</if>><<silently>><<set $Ort to "Place Hyacinte Rigaud">><<audio "laufathmo" play loop volume 1>><<audio "trinken" fadeout>><<if $music is "on">><<audio "laufsie" play loop volume 1>><</if>><<if $music is "on">><<audio "chill" fadeout>><</if>><<if $music is "off">><audio "trinken2" fadeout>><</if>><</silently>>
Noch ein Wein mehr ist vielleicht keine gute Idee. Anna winkt dem Kellner, zahlt und steht auf. Sie steht an der Straße, die immer noch verstopft ist von parkenden und fahrenden Autos und Mofas, die sich durch das Chaos schlängen. Wohin jetzt?
Sie könnte einfach losgehen. Den Wein im Laufen abschütteln und die Stadt erkunden, jetzt, wo es etwas kühler wird. Geradeaus geht es am Supermarkt vorbei in die [[Innenstadt]] mit ihren kleinen Gassen, Restaurants, um diese Zeit sollten eigentlich Menschen dort unterwegs sein, ihren Geschäften nachgehen, auf der Suche nach Essen, trinken, Gesellschaft. Vielleicht kann sie dort verschwinden.
Oder sie geht [[links][$Zeit to "20:00"]] herum, die //Rue de la Fusterie// herunter, die nach unten, in Richtung Kanal führt.
Oder sie geht nach [[rechts][$Zeit to "20:00"]], in Richtung St. Jacques. Es ist ein bisschen gruselig da, heruntergekommen, weil sich die Stadt nicht um die Gitanes kümmert, die dort wohnen. Aber es ist etwas anderes als die glattpolierte Innenstadt oder der Kanal mit seinen schicken Restaurants.Es ist nur ein Ausdruck. Die Fahrkarte ist zerknittert von den vielen Kilometern zwischem dem Drucker zuhause den Straßen dieser Stadt. Er sollte sie bald mal wegwerfen.<<silently>><<if visited("taxi")>><<audio "fahren" fadeout>><<else>><<audio "laufathmo" fadeout>><</if>><<audio "stadt" volume 1 play loop>><<if $music is "on">><<audio "laufer" fadeout>> <<audio "chiller" play loop>><<set $chiller to "1">><<set $laufer to "0">><</if>><<set $vincentanruf to "1">><</silently>>Anton wühlt sein Handy aus der Tasche. Vincent hat ihm seine Nummer gegeben, irgendwo in dem Chat bei AirBnB. Er scrollt sich die die Anweisungen, die Kombination des Zahlenschlosses, und irgendwo ganz oben ist die Handynummer. Er kopiert sie und drück auf den grünen Hörer.
Anton hat schon eine ganze Weile kein französisch mehr gesprochen, während der dem Tuten des Freizeichens zuhört, lässt er Sätze durch den Kopf kreisen, die er gleich sagen möchte.
Es tut zweimal, dreimal.
In Antons Kopf kreisen weiter die Sätze, andere dieses Mal, und kleinere Variationen der ersten.
Es tutet weiter. Wie oft, weiß Anton nicht, er zählt nicht mehr mit.
Und dann geht die Mailbox ran. Anton legt auf.
Zwei der Menschen, die im Café hinter der Bar stehen - eine Frau mit einem Piercing in der Unterlippe und ein Mann mit kurzärmeligem weißem Hemd und Brille - schauen zu ihm herüber. Vom Kebabladen her kann er ein Lachen hören.
Anton schreibt Vincent, dass der Schlüssel nicht da war, wo er hätte sein sollen. Das Appartment, hat Anton in der Anzeige gesehen, soll ganz oben liegen, um dritten Stock. Er schaut nach oben, sieht offene Fenster, weiße Vorhänge, die über die Gitter des kleinen Balkons wehen, der eigentlich kein Balkon ist, nur ein paar Gitterstäbe vor einem bodentiefen Fenster. Er ist sich nicht sicher, ob es das Appartment ist. Er könnte [[klingeln]] und schauen, wer öffnet, andererseits ist er sich auch nicht sicher, welche Klingel zu dem Appartment gehört von dem er sich nicht sicher ist, ob es das richtige ist. Er könnte auch einfach [[warten]], irgendwann wird Vincent sich schon melden. <<if $geld gte 2>>Während er wartet, könnte er sich auch einfach ins // [[Bella Ciao|cafe]] // setzen.<</if>><<silently>><<if visited("taxi")>><<audio "fahren" fadeout>><<else>><<audio "laufathmo" fadeout>><</if>><<audio "stadt" volume 1 play loop>><<if $music is "on">><<audio "laufer" fadeout>><<audio "chiller" play loop>><<set $chiller to "1">><<set $laufer to "0">><</if>><<if visited("taxi")>><<set $Zeit to "17:00">><</if>><</silently>>Also warten. Irgendwann wird Vincent sich schon melden. Vielleicht hat er sich verspätet. Er setzt sich neben seinen Rucksack im Eingang auf den Boden und schaut über den Platz. Darum ist er hier. Es geht um die Stadt.
Er hätte auch bei seiner Mutter wohnen können, ein paar Dörfer weiter am Meer. Aber da gibt es nichts außer Meer und ein paar Eisbuden, die meistens geschlossen haben. Er wollte Stadt. Die Baustelle mit der in Holzplatten verpackten Statue davor, durch deren Staub sich die Autos auf der engen Straße an den Lastwagen vorbeiwühlen. Die Jungs vor dem Kebabladen, in deren Händen immer eine Cola oder ein Bier zu sein scheint. Die Pizzeria, die //Epiceries de Nuit//, die Bars, Cafés, Restaurants, die alle gerade beginnen, aus ihrem trägen Nachmittagsschlaf zu erwachen. Die Geräusche, Gerüche, die Lautstärke.
Anton schaut es sich an. Er kennt die Stadt noch nicht, nicht richtig, und er schaut mit dem zebrechlichen Blick des ersten Kennenlernens: Er hat keine Ahnung, was rechts und links und geradeaus von ihm liegt, den Weg vom Bahnhof aus hierher kennt er nur vage. Die Karte in seinem Kopf ist neblig, der Geruch der Straßen neu, die Geräusche und Routinen unbekannt. Er wird den Blick nicht mehr lange haben. Aber noch ist er da, und Anton sitzt im Zentrum eines unbekannten Gebietes. Er könnte seiner Mutter schreiben, dass er angekommen ist. Oder nicht. Morgen vielleicht. Oder heute abend noch.
<<if $vincentanruf is "1">><<include "vincentanruf">><<else>><<include "laure">><</if>><<silently>><<if visited ("bdmere")>><<audio "laufathmo" fadeout>><<set $Zeit to "17:20">><</if>><<if visited ("taxi")>><<set $Zeit to "17:00">><</if>><<audio "trinken" volume 1 play loop>><<if $music is "on">><<audio "laufer" fadeout>><<audio "chiller" play loop>><<set $chiller to "1">><<set $laufer to "0">><</if>><<if $music is "off">><<audio "trinken2" volume 1 play loop>><</if>> <</silently>>Anton zerrt seinen Rucksack aus dem Hauseingang hoch, packt die Gitarre am Griffbrett und wuchtet beides die paar Meter zu einem der Tische des //Bella Ciao//.
Einer der beiden, die gerade noch hinter der Bar des //Bella Ciao// gestanden haben, der mit kurzärmeligen Hemd, kommt auf ihn zu, schaut ihn an und schaut auf die Gitarre.
Machst du heute abend bei uns Musik?, fragt er.
Anton starrt ihn nur an.
Äh, nein, sagt er.
Dann komm doch trotzdem vorbei, sagt er im kurzärmeligen Hemd und verschwindet wieder in der Bar.
Er könnte einen [[Kaffee|kaffee]] trinken. <<if $geld gt 5>>Oder vielleicht doch einen [[Wein|wein]].<</if>>Nein, hört er einen Frauenstimme sagen, ich habe die Nummer vom Vermieter obendrüber nicht.<<silently>><<if visited ("cafe")>><<audio "trinken" fadeout>><</if>><<if visited ("cafe") and $music is "off">><<audio "trinken2" fadeout">><</if>><</silently>> Antons Handy vibriert. Eine Nachricht im AirBnB-Postfach.
Hallo, steht da, ich bin gerade nicht in der Stadt. Aber Laure ist oben und bereitet die Wohnung vor. Sie kommt gleich runter.
Anton steht auf, fasst seinen Rucksack und die Gitarre an den Riemen, bereit, beides aufzusetzen, wenn Laure herunterkommt, wer auch immer das sein mag.
Es dauert ein paar Minuten, aber dann kommt eine Frau aus der viel zu kleinen Tür heraus, irgendwo kurz vor 30, vielleicht. Sie schaut sich um, sieht Antons Rucksack und kommt auf ihn zu. Sie lächelt, als sie bei ihm ist, ihre rechte hand zuck ein wenig nach vorne, aber es wirkt, als wüsste sie nicht, ob sie Anton die Hand schütteln soll oder nicht, lässt es dann am Ende bleiben.
Gehen wir hoch?, fragt sie.
Anton wirft sich den Rucksack und die Gitarre über die Schulter und [[sie betreten das Treppenhaus|hochgehener]]. Anton lehnt mit dem Rücken an der viel zu kleinen Tür, und als sie aufgeht, fällt er fast in den Hausflur. Er stützt sich ab, steht auf, und dreht sich zu der Frau um, die aus dem Haus getreten ist. Sie ist irgendwo kurz vor 30, vielleicht. Sie sieht Antons Rucksack und lächelt lächelt, ihre rechte hand zuckt ein wenig nach vorne, aber es wirkt, als wüsste sie nicht, ob sie Anton die Hand schütteln soll oder nicht, lässt es dann am Ende bleiben.
Du musst Anton sein, sagt sie.
Er nickt.
Vincent hat mich gebeten, die Wohnung für dich vorzubreiten, sagt sie, es hat ein bisschen länger gedauert. Gehen wir hoch?
Anton wirft sich den Rucksack und die Gitarre über die Schulter und [[sie betreten das Treppenhaus|hochgehener]].[[Credits]] [[Credits]]